Skulptur "Wertgigant" macht den Schwarzenbergplatz zum "Elektroschrottplatz"

| Redaktion 
| 27.09.2022

Eine Studie zeigt die negativen Auswirkungen weggeworfener Elektrogeräte auf das Klima – dieses Thema soll mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Jährlich 27.566 Tonnen Elektroschrott verursachen österreichische Haushalte, indem sie defekte Geräte nicht reparieren lassen, sondern entsorgen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die der Geräteversicherer Wertgarantie in Auftrag gegeben hat. Gemeinsam mit dem Aktionskünstler HA Schult hat sich der Spezialversicherer dem Kampf gegen den Elektroschrott verschrieben. Zusammen wollen sie ihrem Anliegen mit einer gigantischen Skulptur aus Elektroschrott Aufmerksamkeit verschaffen.

"Wertgigant" als Mahnmal in Wien

Sechs Meter hoch, über eine Tonne schwer und ausgestattet mit einer drastischen Botschaft – so steht HA Schults Wertgigant aktuell auf dem Schwarzenbergplatz in der Wiener Innenstadt. Erschaffen aus defekten Elektrogeräten, soll der Wertgigant seine persönliche Geschichte erzählen.

"Wir produzieren Müll und wir werden zu Müll. Der Müll ist allgegenwärtig auf einem Planeten, den wir zum Müllplaneten Erde machen", sagt HA Schult, der Künstler hinter dem Schrott-Riesen. Bis zum 10. Oktober 2022 steht der Wertgigant noch vor dem Hochstrahlbrunnen und kann von Interessierten besichtigt werden. Neben der Skulptur klären auch Informationstafeln und ein Video weiter über die Bedeutung von Elektroschrott in der Wegwerfgesellschaft auf.

"Es ist jetzt Zeit zu handeln, weil die enormen Elektroschrottberge uns und unserer Umwelt schon heute schwer schaden", unterstreicht Patrick Döring, Vorstandsvorsitzender von Wertgarantie. "Wir sind überzeugt, dass ein nachhaltigerer Umgang mit Elektrogeräten einen großen Beitrag zur Einsparung von Elektroschrott und CO2-Äquvalenten leisten kann. Das belegen auch die Ergebnisse unserer Studie 'Reparieren statt Wegwerfen.'"

Sie zeigt, dass durch die Entsorgung defekter Geräte und Neuanschaffung gleicher Geräte jährlich pro Haushalt 51 Kilogramm CO2 verursacht werden, die mit der Produktion der jeweiligen Neugeräte einhergehen. Für Österreich bedeute dies, dass alle Haushalte zusammen eine Gesamtmenge von 287.480 Tonnen CO2 pro Jahr verursachen – so viel wie ein durchschnittlicher Diesel-PKW, der in etwa 38-mal ununterbrochen um die Erde fahren würde.

Reparaturen als wichtiger Faktor 

In nur 29 Prozent der Schadensfälle werde eine Reparatur des jeweiligen Gerätes vorgenommen. Etwa ein Drittel der Verbraucher:innen (30 Prozent) gibt an, dass die Reparaturkosten zu hoch seien und sie sich deswegen gegen eine Reparatur entscheiden.

"Der stetig wachsende Berg von Elektroschrott ist ein globales Problem mit schwerwiegenden Folgen für die Umwelt", warnt Melanie Mietzner, Marketingleitung von Wertgarantie. "Geräte-Reparaturen haben ein enormes Umweltschutz-Potenzial, wie die Studienergebnisse auch belegen. Durch Reparaturen werden in Österreich bereits jetzt jährlich 22.035 Tonnen Elektroschrott vermieden."

Nachhaltigeres Konsumentenverhalten

Eine zentrale Botschaft der Studie lautet: Je mehr Elektrogeräte repariert werden, desto mehr Elektroschrott kann vermieden werden. Dabei hätte bereits ein kleiner Anstieg der Reparaturhäufigkeit einen großen Einfluss auf die Elektroschrottmenge: Würde sich die Reparaturhäufigkeit von aktuell 29 Prozent lediglich um ein Viertel erhöhen, würde sich die jährlich verursachte Menge Elektroschrott um insgesamt 6.892 Tonnen und die CO2-Emissionen um 51.138 Tonnen reduzieren.

www.reparieren-statt-wegwerfen.com

www.wertgarantie.at

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