"Der Kryptomarkt professionalisiert sich und ist kein 'Wilder Westen' mehr"

| Tobias Seifried 
| 21.09.2022

Im LEADERSNET-Interview spricht Jonas Jünger, CEO des Verwahrers für Digital Assets und Kryptowährungen "Kiprion", u.a. über die Sicherheit digitaler Währungen, aktuelle Entwicklungen in der Krypto-Branche und die Herausforderungen bei der Verwahrung von Blockchain-Werten.

Kiprion ist ein Verwahrer für Digital Assets und Kryptowährungen für institutionelle Investor:innen – ein sogenannter Digital Asset Custodian. Das Unternehmen verspricht seinen Kund:innen fortschrittliche Sicherheitstechnologien. Die Krypto-Verwahrplattform sei sicher, skalierbar, versichert und reguliert. Da Kiprion ein von der heimischen Finanzmarktaufsicht (FMA) registrierter Dienstleister in Bezug auf virtuelle Währungen ist, scheint die Sicherheit tatsächlich hoch zu sein. Dank dieser Registrierung werden den Kund:innen die Dienstleistungen auch in einem regulatorischen Rahmen angeboten.

LEADERSNET hat Kiprion-CEO Jonas Jünger zum Interview gebeten und mit ihm über aktuelle Entwicklungen am Kryptomarkt, Sicherheitstechnologien und Zukunftsszenarien gesprochen.

LEADERSNET: In den letzten Monaten gibt es große Verunsicherung bei vielen Menschen. Viele haben Angst, dass der Kryptomarkt unseriös ist, was sagen Sie dazu?

Jünger: Genau hier möchten wir ansetzen, indem wir eine robuste Lösung für die Verwahrung von Kryptowährungen anbieten, um digitale Investitionen von institutionellen Investoren sicher zu verwahren. Der Kryptomarkt wird erwachsen – er professionalisiert sich und ist kein "Wilder Westen" mehr. Kiprion kann dazu einen erheblichen Anteil beitragen und dafür sorgen, dass digitale Investitionen sicher verwahrt sind und bleiben. Die Risiken bei der Verwahrung von Kryptowährungen sind komplett diametral zu den Risiken der heutigen Verwahrung von Aktien, Fonds & Co – technisch ist die Verwahrung von Blockchain-Werten eine große Herausforderung.

LEADERSNET: Welchen Beitrag kann dabei Kiprion leisten?

Jünger: Kiprion sichert digitale Assets mit ausgeklügelter Multi-Party-Computing (MPC) Kryptographie in Kombination mit offline, airgapped security devices. Außerdem arbeitet Kiprion in einem klaren regulatorischen Rahmen und ist ein FMA-registrierter Dienstleister in Bezug auf virtuelle Währungen. Damit unterliegt das Unternehmen der Aufsicht der FMA in Hinblick auf AML-Vorschriften und den Sorgfaltspflichten des FM-GwG.

LEADERSNET: Sie sind Teil eines globalen Unternehmens-Netzwerkes. Wie schätzen Sie die internationale Lage ein? Welche Position hat Österreich hier im globalen Vergleich?

Jünger: Österreich steht vor allem in Hinblick auf die derzeitige regulatorische und gesetzliche Sicherheit im internationalen Umfeld gut da. Wir müssen in Österreich jedoch aufpassen, diese gute Situation, die wir uns hart erarbeitet haben, nicht aufzugeben und auch in Zukunft technischen Innovationen offen entgegenzustehen. Hier müssen wir in Österreich noch etwas schneller und flexibler werden, um Innovation in unserem Land nachhaltig zu fördern. Österreich hat international ein sehr solides und zuverlässiges Image, was uns in unserem Geschäft (hoffentlich) helfen wird.

LEADERSNET: Welche Rolle spielt ein Krypto-Verwahrer für andere Unternehmen?

Jünger: Ein Krypto-Verwahrer wie Kiprion ist für jedes Unternehmen relevant, das eine größere Summe in Digital Assets anlegen und verwalten will. Für ein Unternehmen, dessen Kerngeschäft nicht die Verwahrung ist, ist es eine komplexe Aufgabe, Digital Assets selbst sicher zu verwahren: Mit sogenannter Self Custody ist viel Aufwand und Risiko verbunden. Wir sehen uns als Enabler für andere Unternehmen, digitale Assets und Kryptowährungen sicher zu verwahren, und damit die Grundlage zu leisten, diese innovativen Investmentformen zu nutzen und Endkund:innen anbieten zu können.

LEADERSNET: Wird Krypto in Zukunft eher im B2B- oder B2C-Bereich eine Rolle spielen?

Jünger: In beiden Bereichen – wobei wir den Growth eher im B2B-Bereich sehen. Die wirklich großen Investitionssummen sind heute immer noch im Traditional Finance (TradFi) Bereich. Hier gibt es für Digital Assets und Kryptowährungen noch viel Potenzial. Im B2C-Bereich werden private Investor:innen, die bis jetzt eher in klassische Aktien oder Fonds investiert haben, auch Digital Assets beimischen bzw. immer mehr Unternehmen – auch außerhalb der Krypto und web3 Szene – vermehrt Tokens ausgeben. Im B2B-Bereich sehen wir, dass auch große Fondsmanager:innen und Investor:innen in den Krypto und Token Markt einsteigen. Gerade jetzt im Bärenmarkt sehen wir, dass institutionelle Investor:innen die Zeit nutzen, um Know-How und ein Angebot aufzubauen.

www.kiprion.com

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