Luxusimmobilien: "Wir verkaufen keine Waschmaschinen, sondern Emotionen"

Marlies Muhr bewegt sich seit über drei Dekaden am nationalen und internationalen Immobilienmarkt. LEADERSNET verrät sie, wie sie ihren langfristigen Erfolg aufbauen konnte.

Die bestens vernetzte Immobilientreuhänderin vermittelt hochwertige Immobilien an den eigentümergeführten Standorten Salzburg, Kitzbühel und Wien. Was es am Immobilienmarkt für Trends gibt und was eigentlich der Unterschied zwischen einem Luxus- und Liebhaber-Objekt ist, verrät sie im LEADERSNET-Talk.

LEADERSNET: Sie sind auf hochwertige Luxusimmobilien im Salzkammergut, Salzburg, Wien und Kitzbühel spezialisiert. Ab wann bezeichnet man eine Liegenschaft eigentlich als Luxusimmobilie?

Muhr: Ich sage immer, dass Luxus für jeden eine andere Bedeutung hat. Das fängt bei einer Zweizimmerwohnung mit goldenen Wasserhähnen an und geht hin bis zur Villa direkt am See. Burgen und Schlösser kann man natürlich auch als Luxus bezeichnen, aber letzten Endes ist es immer die eigene Wahrnehmung, welche den individuellen Luxus definiert. Das Thema Luxus ist dadurch natürlich schwer zu greifen. Ich würde sagen, ich bin bekannt für "Liebhaber-Objekte".

LEADERSNET: Welchen Unterschied gibt es zwischen Luxusimmobilien und Liebhaber-Objekten?

Muhr: Liebhaber-Objekte bedeuten für mich, dass man auch bereit ist, Liebhaber-Preise zu bezahlen. Das kann etwa von Kindheitserinnerungen kommen. Als Beispiel: Sagen wir, ich war mit den Großeltern einmal am Attersee und habe meine Zehen in das eiskalte Wasser gehalten. Und jetzt spüre ich, dass ich mir etwas geschaffen habe und ich mir wieder etwas Neues schaffen möchte. Und da ist man auch bereit, einen höheren Liebhaber-Preis zu bezahlen, weil Grund und Boden am See auch gar nicht vermehrbar ist.

LEADERSNET: Das heißt, die Bewertungsmaßstäbe für Liebhaber-Objekte sind sehr stark mit Emotionen verbunden?

Muhr: Genau. Immobilien sind grundsätzlich Emotionen. Wir verkaufen keine Waschmaschinen, sondern Emotionen. Und das ist auch das, was mein Unternehmen prägt. Wir sind dafür bekannt, dass wir immer versuchen, den Kunden auch emotional soweit vorzubereiten und ihm klare Eckdaten zu geben, damit wir ihn bestmöglich betreuen und auch dementsprechend zum Verkaufserfolg begleiten können.

LEADERSNET: Was sind die Immobilien Trends 2022/23?

Muhr: Es war in den letzten Jahren, während Covid, sehr spürbar, dass sich die Menschen plötzlich umorientiert haben. In meinem Segment habe ich festgestellt, dass wir gerade eine Landflucht haben, die vor zehn Jahren nicht in dieser Ausprägung existierte. Damals wollte jeder in die Stadt. Jetzt spüren wir das Bedürfnis, ins Freie zu kommen und das Umfeld für sich neu zu gestalten. Man hat Home-Office und möchte sich trotzdem in der Freiheit bewegen. Wir haben auch sehr viele Anfragen für kleinere Bauernhäuser, wo man autark Leben kann. Wir haben derzeit eine Mühle in der Nähe vom Mondsee im Angebot, die komplett autark ist und sogar den Strom selber erzeugt.

 



LEADERSNET: Wie wirkt sich die derzeitige globale wirtschaftliche Situation auf den heimischen Immobilienmarkt aus?

Muhr: Bei uns ist es etwas anders als im allgemeinen Immobilienmarkt: Wir betreuen eine sehr diskrete und vermögende Klientel welche sich auf "Liebhaber-Objekte" fokussiert hat, oder auch Menschen, welche vom Ausland zurück nach Österreich kommen und sich ein Stück Heimat kaufen wollen. Eine gewisse Klientel hat am Ende des Tages das Kapital – das wird immer so sein. In der Mittelschicht wird ein wirtschaftlicher Abschwung sicherlich stärker spürbar sein. Da wird es in den nächsten Jahren vermutlich sogar zu Verkäufen kommen, die man nicht gerne tut, aber aus finanziellen Gründen tun muss.

LEADERSNET: Die Conclusio daraus wäre dann ja, dass die Immobilienbranche eigentlich ein Krisengewinner ist?

Muhr: Dem würde ich auf jeden Fall zustimmen. Es ist ja sehr viel Kapital in Österreich vorhanden. Eine Blase, wie es sie in Amerika gegeben hat, kann ich mir bei uns derzeit nicht vorstellen. Wir haben ja auch ganz andere Gesetzmäßigkeiten, wie Immobilien gekauft und finanziert werden. Es könnte eventuell zu einer Umschichtung kommen, aber ich kann nicht sagen, in welchem Ausmaß die stattfinden wird. Hätte ich eine Glaskugel, würde ich natürlich gerne reinschauen. Immobilien sind aber auch immer eine Kapitalanlage. Auch wenn es abgedroschen klingt: Immobilien sind Betongold. Es ist ganz einfach: Man hat etwas, in dem man wohnen kann. Und braucht man das gerade nicht, wird es immer Mieter geben, welche eine Immobilie anmieten wollen.

LEADERSNET: Sie haben drei Standorte in Salzburg, Kitzbühel und Wien. Wo fühlen Sie sich am meisten zu Hause?

Muhr: Meine Homebase ist natürlich Salzburg, dort bin ich seit über 30 Jahren am Immobilienmarkt tätig, habe dort meine Ressourcen aufgebaut und natürlich ein unglaubliches Incoming, weil der Name Marlies Muhr zu einer Marke geworden ist. Wien ist ein großes Steckenpferd von mir, obwohl in der Hauptstadt niemand auf mich gewartet hat. Mittlerweile haben wir hier aber eine absolute Berechtigung! Kitzbühel ist neben Salzburg auch seit über 30 Jahren meine Homebase. Da bin ich sehr gut vernetzt und versuche auch für meine Kunden das passende schöne Ferien-Objekt zu finden.

LEADERSNET: Kommen wir noch einmal auf die Liebhaber-Objekte zurück: Wie findet man die eigentlich?

Muhr: Ich habe viele Jahre am Markt fleißig gesät und nun dürfen wir die Früchte ernten. Das kommt jetzt zum Tragen. Wenn man also so ein Liebhaber-Objekt oder eine Luxusimmobilie hat bzw. sucht, dann kommt man zu Marlies Muhr Immobilien. Über die Marke und unsere Reputation kommt natürlich sehr, sehr viel an Potenzial in das Unternehmen herein.

LEADERSNET: Das heißt, dass die Menschen, die Liebhaber-Objekte Ihnen zum Verkauf anbieten, auch wollen, dass Sie den "richtigen" Käufer dafür finden?

Muhr: Sagen wir es so: Ich habe ein Gespür für Immobilien und weiß dann auch, wer zu einer bestimmten Immobilie passt. Im Immobilienbereich ist es das Allerwichtigste, dass man mit ehrlichen und offenen Karten spielt, und das kommt uns zugute, da wir einfach durch Weiterempfehlung solche Objekte bekommen.

Im Internet wird man natürlich unheimlich mit Informationen befüllt, die viele dann oft gar nicht mehr aufnehmen können. Hier werden oft Äpfel, Birnen und Bananen gemischt und das ist das Allerschlimmste. Wenn man heute eine Immobilie verkauft und einen anscheinend hohen Preis pro Quadratmeter bezahlt hat, dann heißt das noch lange nicht, dass die Immobilie von der Wertschätzung genauso den Wert hat wie ein anderes Objekt. Es werden auch viele "Gschichtln" erzählt und ich bin selbst aus einem pädagogischen Beruf gekommen und das kommt mir jetzt immer wieder zu Hilfe. Also die Märchen, die ich manchmal höre, nicht nur von den Kolleg:innen, sondern auch von den Verkäufer:innen, die einfach Wunschvorstellungen haben, die sie irgendwann einmal gehört haben. Da gibt es viele Märchengeschichten! (ca)

www.muhr-immobilien.com

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