Sport-Sponsoring: Dominic Thiem ist die neue Nr. 1

Sponsoringmarkt zeigt sich laut Focus-Studie von Corona relativ unbeeindruckt.

Die Corona-Pandemie hat dem Sponsoringmarkt weniger anhaben können als vermutet. Das geht aus der jüngsten Berechnungen des Focus Instituts hervor, das seine "SponsorFocus Jahresbilanz 2020" am Dienstag vorgestellt hat. Der Werbewert ging 2020 laut Focus im Vergleich zu 2019 "nur" um neun Prozent auf 1,04 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um die Großevents 2019 (Alpine sowie Nordische Ski WM – Anm. d. Red.), konnte sich der Sponsormarkt trotz aller Coronamaßnahmen sogar mit einer Steigerung von vier Prozent behaupten.

"Außertourliche Leistung"

Auch wenn der Rückgang somit überschaubar war, habe der Sport unter den coronabedingten Einschränkungen sowie den restriktiven Rahmenbedingungen dennoch sehr gelitten. Insgesamt wurde über 1.051 unterschiedliche Events medial berichtet, um 477 Events (ein Drittel) weniger als im Jahr zuvor. Events wurden teilweise verschoben oder mussten trotz sämtlicher Bemühungen abgesagt werden. "Bei jenen Events die aufgrund von Präventionskonzepten stattfinden konnten, wurde außertourliches geleistet und dies zeigt sich auch positiv bei den Bruttowerbewerten", so Focus-Geschäftsführer Marcus Grell.

Der Werbewert aller gemessenen Sponsoraktivitäten 2020 entspricht rund 32 Prozent des Werbewertes der klassischen Werbung in TV, Print sowie Online. TV ist der stärkste Kommunikationsträger im Sponsoring; rund 72 Prozent des Werbewertes werden durch das Fernsehen generiert, rund 22 Prozent durch Printmedien und rund sechs Prozent durch Online Bilder.

Die wichtigsten Sportevents

Seit Beginn des Corona-Lockdowns Mitte März bis Ende Mai gab es defacto keine Sport-Liveberichterstattung. Der Rückgang zum Vergleichszeitraum des Vorjahres betrug satte 78 Prozent. Die Sportberichterstattung in diesem Zeitraum war primär von Wiederholungen, Zusammenfassungen sowie rund um das Thema Corona in Verbindung mit Sport geprägt. Die Corona basierte Berichterstattung erzielte 2020 für Sponsoren einen Bruttowerbewert von rund 4,8 Millionen Euro.

Restart für die relevante Live-Sportberichterstattung war Anfang Juni. Die Fussball Bundesliga nahm diesbezüglich mit ihrem Präventionskonzept eine Vorreiterrolle ein. Generell konnten ab diesem Zeitpunkt die Top-3-Events, sowie jene Events welche aufgrund von Präventionskonzepten stattfinden konnten, Ihre Sponsorenwerbewerte, sowie die Bedeutung in Relation zu den restlichen Events deutlich steigern.

Als mit Abstand wichtigstes Event präsentiert sich wie auch schon die Jahre zuvor der Alpine Ski-Weltctup vor der Formel 1 WM, sowie der Österreichischen Fußball Bundesliga. Der aus medialer Sicht stärkste Austragungsort innerhalb des Alpinen Ski Weltcups war Kitzbühel. Als stärkstes Einzelereignis präsentierte sich 2020 der Herren Torlauf in Schladming mit einer medialen Wertschöpfung von rund 15,1 Millionen Euro. Im Vergleich dazu erzielte das Viertelfinalmatch Schwartzmann vs. Thiem bei den French Open 9,6 Millionen Euro sowie das stärkste Ereignis im Rahmen der Formel 1 WM (GP von Österreich) im Juli rund 13,6 Millionen Euro.

Thiem hängt die Konkurrenz ab

Dominic Thiem erzielte für seine Sponsoren im Jahr 2020 eine Medialeistung von Brutto 8,9 Millionen Euro und führt somit erstmals das Focus-Sportlerranking mit deutlichem Abstand vor den Skifahrern Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr an. Bezüglich des quantitativen Werbedrucks war 2020 wie auch schon 2019 die Marke Audi mit einem Bruttowerbewert von 40,7 Millionen Euro mit Abstand stärkster Sponsor. Dahinter folgen Red Bull (22,6 Millionen Euro) und BWT (11,2 Millionen Euro)

Rund 44 Prozent aller Sponsoraktivitäten entfallen auf inländische Events, die damit einen Werbewert von 453 Millionen Euro repräsentieren. Die Bedeutung der inländischen Events nahm im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent zu. Einen wesentlichen Beitrag dazu konnten vor allem die Österreichische Fussball Bundesliga, die heimischen Rennen des Alpinen Ski Weltcups sowie die Doppelveranstaltung der Formel 1 WM in Spielberg leisten. Wien führt das Regionsranking primär aufgrund der beiden Fußballclubs SK Rapid Wien sowie FK Austria Wien vor Kitzbühel (Tirol) und Spielberg (Steiermark) an. (as)

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