"Meine Vision: Am Ball bleiben und den heimischen Breitensport für alle digital zugänglich machen"

Roland Schmid, Geschäftsführer von IMMOunited, zieht im Interview ein Resümee über das Corona-Jahr 2020  und verrät seinen neuesten Coup. 



Roland Schmid hat sein Unternehmen IMMOunited erfolgreich durch die Corona-Krise gelotst. Wie er den ersten Lockdown für die Realisierung innovativer Pläne genutzt hat, schildert er im Gespräch mit LEADERSNET.

LEADERSNET: Ihr Unternehmen IMMOunited ist Marktführer in der Online-Bereitstellung von Grundbuch- und Immobiliendaten. Wie kamen Sie bisher durch die Corona-Krise?

Schmid: Von IMMOunited werden die Daten sämtlicher Immobilientransaktionen in Österreich erfasst, zusammengeführt, verknüpft und geografisch visualisiert sowie um Demographie- und Infrastrukturinformationen ergänzt. Dieses Material nutzen Gutachter, Banken, Bewerter, Bauträger, Makler, Notare, Rechtsanwälte und die öffentliche Hand, wie etwa Ministerien und Gemeinden. Der erste Lockdown im Frühjahr bedeutete auch für uns eine Talfahrt, die aber glücklicherweise nur von kurzer Dauer war. Einige Kunden kündigten ihre Verträge aus Unsicherheit, die meisten blieben uns aber treu, da wir gemeinsam gute Lösungen gefunden haben. Den Kopf in den Sand zu stecken, entspricht nicht meinem Naturell. Wir haben die Zeit genutzt, unsere Produkte anhand der Kundenanforderungen weiterzuentwickeln.

LEADERSNET: Mussten Sie aufgrund der Corona-Krise und des Lockdowns finanzielle Einbußen hinnehmen? 

Schmid: Ich denke, alle mussten das! Wir hatten ein Wachstum von 18 bis 20 Prozent für heuer geplant. Wegen Corona werden wir ein Wachstum von 11 Prozent schaffen – das ist Jammern auf sehr hohem Niveau.

LEADERSNET: Sie sprechen von neuen Plänen und haben bereits einen Coup gelandet – worum handelt es sich dabei?

Schmid: Im ersten Lockdown wurde der Breitensport, die tägliche Portion Bewegung für Kinder und Jugendliche, ohne Diskussion untersagt. Sport darf aber aus meiner Sicht nicht nur Profis gestattet sein! Er ist für junge und ältere Amateure ein Lebenselixier. Da wollte ich aktiv werden und gründete das Unternehmen RS digital. Auch die Vereine des Amateur- und Breitensports sollen die Chance bekommen zu agieren und sich zu präsentieren wie Profis.

Denn der Breitensport hat eine enorme Reichweite – zum Vergleich die Bundesliga kommt auf rund 500.000 Kontakte pro Wochenende, der Amateur- und Breitenfußball zwischen 1 bis 1,5 Millionen. Multiplikatoren sind Familien, Trainer und auch Funktionäre.

LEADERSNET: Wie können einzelne Vereine davon profitieren?

Schmid: Mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) gewinnen die Vereine des Amateur- und Breitensports an Professionalität. Mit KI digitalisieren wir, die RS digital, den heimischen Amateurfußball und Breitensport. Da ich Experte im Bereich Data-Mining bin, ist die Digitalisierung des Breitensports nur die logische Konsequenz.

LEADERSNET: Der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Sport ist ein Novum in Österreich. Womit punktet KI am Fußballrasen?

Schmid: Sechs Full-HD-Kameras mit 180° Panorama und vollautomatischer Kamerasteuerung inklusive KI-basierter Software zeichnen das Spiel auf, folgen dem Spielgeschehen automatisch und übertragen live. Ein Partnerunternehmen aus Deutschland hat die passende Hardware: Eine Kamera mit jeweils sechs Objektiven. Gemeinsam haben wir die KI-basierte Software entwickelt, die den Kameramann simuliert. Mit der KI wird jedes Tor, jeder Elfmeter und jedes Foul als Spielhighlight erkannt. So kann der Trainer schon in der Spielpause das Spiel analysieren. Mithilfe dieser KI werden das Coaching, die Analyse und das Scouting auf ein neues Niveau gehoben. Dazu gehören auch Streaming und Vermarktung sowie das Ticketing via Paywall. Diese KI ist natürlich auch im Handball, Volleyball, Basketball, Eishockey – einfach in jedem Breiten- und Teamsport einsetzbar.

LEADERSNET: Wann wird das System zum ersten Mal zum Einsatz kommen? Und was kostet es die Sportvereine?

Schmid: Beim FC Klosterneuburg ist das System bereits installiert. Mein Team und ich führen laufend Gespräche mit Sportlandesräten und anderen Sport-Verantwortlichen auf regionaler Ebene, um die Verbreitung zu forcieren. Der Rollout ist für kommendes Jahr geplant. Wir möchten im ersten Step die Handball-Bundesliga und die höchsten Fußball-Landesligen ausstatten. Unser langfristiges Ziel ist, den gesamten Breitensport in Österreich mit dieser KI auszustatten. Die Kosten für das System halten sich für die Vereine im Rahmen: Ab 200 Euro monatlich ist man dabei. Alles, was es braucht, sind Strom und eine Internet-Verbindung. Innerhalb einer Stunde ist das System startklar. Unser RS digital-Team ist in ganz Österreich vor Ort und berät und serviciert Vereine, sollte Not am Mann sein.

LEADERSNET: Und warum sollten Vereine auf die Digitalisierung im Breitensport setzen?

Schmid: Sobald Spiele als Stream übertragen werden, können sie über Social Media-Kanäle und die vereinseigene Website gezeigt werden. Live, Re-Live und Highlight-Zusammenfassung können mit Online-Werbung versehen werden. Eine Top-Chance für Unternehmen und Organisationen, sich bei einem breiten Publikum zu positionieren und Geld zu lukrieren.
 
LEADERSNET: Welche Vision steckt hinter dieser neuen Firmen-Gründung?

Schmid: Die Förderung und Professionalisierung des Profi- & Breitensports liegen mir einfach am Herzen. Daher möchte ich die österreichische Sportlobby stärken sowie Rahmenbedingungen für ein eigenes Sportministerium, zumindest ein eigenes Sport-Staatssekretariat, schaffen. Das ist meine Vision für die kommenden Jahre.

www.immounited.com

www.rsgroup.at

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