Agrana schließt Zuckerfabrik in Leopoldsdorf

Standort könne nur fortgeführt werden, wenn es bis November die Zusicherung für eine ausreichend große Zuckerrüben-Anbaufläche in Österreich gibt.

Der heimische Nahrungsmittelkonzern Agrana will eine seiner beiden Zuckerfabriken in Österreich schließen. Wie das Unternehmen in einer "Ad-hoc-Mitteilung" am Dienstag verlautbart, soll der Standort in Leopoldsdorf (Niederösterreich) im Dezember, nach Beendigung der diesjährigen Zuckerrübenernte, geschlossen werden. Für die betroffenen 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebe es einen vorbereiteten Sozialplan.

Als Grund wird die derzeit zu geringe Rübenanbaufläche in Österreich ins Treffen geführt. Diese mache "Rationalisierungsmaßnahmen in Österreich in der Zuckerproduktion" notwendig, schreibt das Unternehmen. Der Standort Leopoldsdorf könne deshalb nur fortgeführt werden, wenn es die Zusicherung einer Anbaufläche in Österreich von "zumindest 38.000 Hektar" bis Mitte November 2020 gebe. Derzeit  beträgt die Anbaufläche 26.000 Hektar.

© Agrana
Agrana-Vorstandsvorsitzender Johann Marihart © Agrana

"Eine Zuckerfabrik braucht Rüben", zitiert orf.at den Agrana-Vorstandsvorsitzenden Johann Marihart. "Unser Thema war der Flächenverlust, insbesondere in den letzten drei Jahren, wo wir letztlich von etwa 40.000 Hektar auf heuer 26.000 gefallen sind." Als Gründe dafür werden die Rüsselkäfer-Plage und Trockenheit genannt. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger will "umgehend alle Beteiligten – Vertreter der Rübenbauern, Bundesländer, Landwirtschaftskammer und Agrana – zu einem Gipfelgespräch einladen, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten". (as)

www.agrana.com

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