Derzeit machen Spekulationen über ein Bündnis zwischen Siemens und ThyssenKrupp die Runde. Es gibt zunehmend Zweifel, dass der Stahlkonzern den Wandel zum Technologieunternehmen aus eigener Kraft schaffen kann, wie die Wirtschaftswoche berichtet. Für Ingo Schmidt, Analyst bei der Hamburger Sparkasse, gehört eine mögliche Fusion ins Reich der Fabeln.
Kooperation
Verhandlungen über mögliche Schulterschlüsse gab es zwischen den beiden Industriekonzernen immer wieder. Die Fusion sei allerdings ein Gerücht. "Das sind Spekulationen, die keinerlei geschäftliche Grundlage haben und damit jeder konkreten Grundlage entbehren", so Siemens-Finanzchef Joe Kaeser gegenüber dem Handelsblatt .
2007 wollten die Münchner allerdings ihre Automobil-Zuliefersparte VDO an ThyssenKrupp verkaufen. Auch beim - letztlich gescheiterten - Projekt für die Magnetschwebebahn Transrapid arbeiteten beide Konzerne zusammen. Ein weiteres Beispiel: Die Siemens-Tochter VAI ist unter anderem Projektverantwortliche beim ThyssenKrupp-Stahlwerk in Brasilien.
Die Essener haben derzeit mit einem Milliardenverlust im Stahlbereich und einer hohen Schuldenlast zu kämpfen. "Daher macht eine Übernahme für Siemens überhaupt keinen Sinn. Das Unternehmen wird sich doch nicht das Stahlgeschäft von ThyssenKrupp ans Bein binden", unterstreicht Schmidt. (pte/red)