Dieses Medienhaus beging 2019 die meisten "Fouls" gegen Presse-Ehrenkodex

| 05.03.2020

Presserat fand im Vorjahr bei Fellner-Medien Österreich und Oe24 mehr Verstöße als beim bisherigen Spitzenreiter, der Kronen Zeitung.

Fairplay wird nicht nur im Sport, sondern auch in der heimischen Wirtschaft und Medienlandschaft großgeschrieben. Weil ein "Foul" trotzdem nicht ausgeschlossen werden kann, gibt es den österreichischen Presserat: dieser hat im vergangenen Jahr insgesamt 297 Beiträge österreichischer Zeitungen und Zeitungsplattformen beurteilt. 37 davon haben nach Ansicht des Selbstkontrollorgans der heimischen Pressebranche gegen den eigenen Ehrenkodex verstoßen. Die meisten Verstöße – insgesamt 14 an der Zahl – erschienen in den Fellner-Medien Österreich (Print) oder auf oe24.at. Mit diesem Ergebnis verstießen die beiden dem Hause Fellner zugehörigen Medien 2019 öfter gegen den Ehrenkodex als die Krone – ein Novum, denn das Medium aus dem Hause Dichand hatte in den vergangenen Jahren bislang stets am häufigsten Verurteilungen durch den Presserat hinnehmen müssen.

© Presserat

Krone-Journalistin Alexandra Halouska neu im Presserat

Obwohl letzteres Medium den Presserat bisher nicht anerkennt, sitzt seit Mittwoch, den 4.März, eine Krone-Journalistin im Presserat: Alexandra Halouska ist neues Mitglied in Senat 2, sie wurde von der Journalistengewerkschaft nominiert. Bisher saß der frühere Krone-Redakteur Erich Schönauer in dem Senat. Die Kronen Zeitung ist allerdings nicht allein in ihrem Auflehnen gegen den Presserat: auch die ebenfalls aus dem Hause Dichand stammende Gratiszeitung Heute, Die ganze Woche, das Süd-Ost Journal und oe24.at unterwerfen sich nicht dem Ehrenkodex und damit den Richtlinien des Presserats, auch wenn dieser die Publikationen dieser Medien dennoch beurteilt. Es ist anzunehmen dass ein entscheidender Grund für die Weigerung der genannten Medien, den Ehrenkodex anzuerkennen, die Tatsache ist, dass  sie dadurch verpflichtet wären, die Beurteilung des Presserats über eigene Veröffentlichungen auch zu publizieren. (red)

www.presserat.at

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