So soll Benkos zukünftiges "KaDeWe" in Wien aussehen

Architekturbüro OMA triumphiert in geladenem Wettbewerb für Ex-Leiner-Gebäude – Eröffnung für Herbst 2023 angesetzt.

Nachdem René Benkos Signa das Leiner-Haupthaus auf der Wiener Mariahilfer Straße erworben hatte, war klar, dass die Zeichen auf Veränderung stehen. Ein neuer Luxus-Kaufhaustempel solle entstehen, inklusive Hotel – soweit der bekannte Plan. Nun wurden am Mittwoch die ersten Pläne für das neue "KaDeWe Wien" präsentiert.

Der  Entwurf des niederländischen Architekturbüros OMA (Office for Metropolitan Architecture) rund um Rem Koolhaas setzte sich im Rahmen eines geladenen Wettbewerbs gegen die Konkurrenz durch. Der Sieger aus Rotterdam ist auch an der Renovierung des ebenfalls zur Signa-Gruppe gehörenden "Stammhauses", also dem Berliner KaDeWe ("Kaufhaus des Westens") beteiligt.

"Kein Luxuskaufhaus"

Signa-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber stellte ein klassisches Warenhaus in Aussicht, wie es dies, so bekräftigte er, in der Stadt inzwischen nicht mehr gebe. Der Begriff Luxuskaufhaus treffe jedoch nicht zu – genauso wenig wie das über rund 150 Zimmer verfügende Hotel im rückwärtigen Bereich ein Luxushotel werden soll.

Der Schwerpunkt im KaDeWe Wien solle laut dem Investor entgegen erster Erwartungen doch bei den Gütern des täglichen Bedarfs liegen, auch wenn das Premium-Segment sehr wohl seinen Platz finden werde. Auch die Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten bzw. Fashion-Labels ist geplant. Insgesamt werden im Kaufhaus 25.000 Quadratmeter Verkaufs- und Nutzfläche zur Verfügung stehen.

Das Erscheinungsbild des Objekts wird sich jedenfalls deutlich ändern. Mit einer Ausnahme: Die sich über einen Teil des Leiner-Hauses erstreckende historische Fassade bleibt erhalten. Der Rest wird völlig neu gebaut. Durch den Komplex sollen mehrere Wege führen. Auch eine Verbindung direkt zum angrenzenden Museumsquartier wird derzeit angedacht. Der Anspruch sei es, ein Objekt zu schaffen, "das die nächsten 100 Jahre Strahlkraft hat", sagte Stadlhuber.

Edel-Immobilie mit öffentlichem Dachgarten um 300 Millionen Euro

Vor allem die Dachlandschaft des Wiener Neo-"KadeWe" soll sich beeindruckend entwickeln. OMA hat diesen nämlich als öffentlich zugänglichen Dachgarten konzipiert, erläuterte Ellen van Loon. Der Park werde sich über eine Fläche von 1.000 Quadratmetern erstrecken. Im Erdgeschoß wiederum werden die Schaufenster in Form von Bögen ausgearbeitet. Die Fassade selbst besteht aus zylindrischen Glasmodulen. Im obersten Stockwerk wird es ein umfangreiches Gastro-Angebot geben.

Mit den Bauarbeiten soll laut Stadlhuber im ersten Halbjahr 2021 begonnen werden. Die Eröffnung wurde für den Herbst 2023 avisiert. Genaue Kosten seien noch nicht abzuschätzen, beteuerte der Signa-Geschäftsführer. Die aktuelle Einschätzung für die zu erwartenden Kosten liegt bei 300 Millionen Euro, was der unteren Grenze der im Juli erwarteten 300 bis 400 Millionen Euro entspricht.

Stadlhuber verwies auch auf die strengen baurechtlichen Auflagen, die zu berücksichtigen seien. Eine Änderung des Flächenwidmungsplans sei laut derzeitigem Stand aber nicht nötig, wurde betont. Das Projekt sei auch bereits Vertretern der Stadt sowie des Bezirks vorgestellt worden. (red)

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