Was mit dem Luxus-Penthouse der Ex-kika/Leiner-Chefs passiert

Verzicht auf Wohnrecht: Die Familie Koch räumte vor kurzem die Edel-Immobilie über dem ehemaligen Flagshipstore.


Herbert und Friederike Koch, die früheren Eigentümer der Kika/Leiner Möbelhausgruppe, haben den jahrelangen Gerichtsstreit um das Penthouse auf dem Leiner-Gebäude in der Wiener Mariahilferstraße verloren. Das Ehepaar musste die Luxusimmobilie noch vor dem Umbau-Start für den neuen Luxus-Einkaufstempel durch René Benkos Signa räumen. Das geht aus einem Bericht des Magazins trend hervor.

500 Quadratmeter Wohnfläche, 1.000 Quadratmeter Garten und Terrasse, Fitnessraum, Wintergarten sowie Aufzug und für all das "unwiderruflich" ein "unentgeltliches und lebenslanges Wohnrecht": Das hatte sich das Ehepaar als Stiftungsbegünstigte 2009 von der Rudolf Leiner GmbH grundbücherlich absichern lassen.

Steinhoff zahlte 500 Millionen für das Haus

Um das Penthouse hatte es davor einen langen Gerichtsstreit gegeben. Die Kochs hatten ihre Möbelkette 2013 mitsamt Penthouse-getopptem Kaufhaus in Wien-Neubau an die südafrikanisch-deutsche Steinhoff-Gruppe verkauft, um kolportierte 500 Millionen Euro. In der Folge kühlte das Verhältnis zwischen den Käufern und den Kochs ab, es setzte gegenseitige Klagen. 2014 klagte der Steinhoff-Konzern auf die Feststellung, dass das unentgeltlich eingeräumte Wohnrecht nichtig sei. Ende 2018 gab der Oberste Gerichtshof (OGH) als dritte Instanz Steinhoff recht: Die Vereinbarung widerspreche dem Verbot der Einlagenrückgewähr.

Prozess noch offen

Dieses Urteil erlebte Steinhoff aber nicht mehr in seiner Rolle als Kika/Leiner-Eigentümer. Nach dem Bilanzskandal bei Steinhoff hatte der Konzern den österreichischen Möbelhändler an René Benkos Signa-Gruppe verkauft. Vom OGH bekamen die Mieter vom Dach damals 14 Tage Zeit zum Ausziehen. So heiß wurde dann aber doch nicht gegessen: Benko verlängerte den Kochs die Räumungsfrist um ein paar Monate. Die verbringen ihre Sommer in ihrer (der Hypo Alpe Adria abgekauften) "Seevilla" am Wörthersee; die Übergangszeit haben sie laut trend im Wiener Hotel Bristol verbracht.

Ein Prozess Steinhoff gegen Koch ist indes noch offen. Der Konzern hat die Zahlung einer marktüblichen Mietzahlung eingeklagt, hier geht es um Millionen. (red)

www.steinhoffinternational.com

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