"Thomas Henry" wehrt sich gegen Vereinnahmung durch Rechtsextreme

| 29.03.2018

Identitären-Chef hatte Berliner Getränkefirma als "Sponsor" bezeichnet.

Martin Sellner, Chef der Identitäteren Bewegung Österreich, die vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) als rechtsextrem eingestuft wird, hat sich rechtlichen Ärger mit dem Getränkehersteller Thomas Henry eingehandelt.

Sellner hatte in einem YouTube-Video das Berliner Unternehmer als "Sponsor" bezeichnet: "Eine kleine Botschaft übrigens von unserem Sponsor, Sir Thomas Henry. Mein ganzer politischer Aktivismus, wenn ich mal so wirklich so kraftlos bin, am Boden bin – einfach so ne kleine Flasche Thomas Henry Cherry Blossom und der ganze Metabolismus kurbelt sich wieder an und mir kommen tausend Aktionsideen. Also vielen Dank, shoutout an Sir Thomas Henry, ohne den unser gesamter politischer Widerstand nicht möglich wäre."

Sponsoring würde man "niemals in Erwägung ziehen"

Bei Thomas Henry ist man darüber alles andere als erfreut. Gegenüber dem Standard lässt die Firma wissen, dass sie gegen "die Aussage von Herrn Sellner rechtliche Schritte eingeleitet" habe. Ein Sponsoring des Aktivisten würde man "niemals in Erwägung ziehen", denn man identifiziere sich "mit den Idealen einer multikulturellen und pluralistischen Gesellschaft, die ein gleichberechtigtes Miteinander (...) gewährleistet".

Sellner hat den beanstandeten Teil des Videos mittlerweile von YouTube entfernt und in einem Folge-Clip bestätigt, dass ihm eine Anwaltskanzlei im Auftrag des Getränkeproduzenten eine Unterlassungserklärung zugeschickt habe. In dieser forderte man, dass Sellner die Behauptung bezüglich des Sponsorings widerruft und nicht mehr äußert, für alle etwaigen daraus resultierenden Schäden haftet und auch für die Anwaltskosten der Firma aufkommt.

Aussage sei nur ein "Witz" gewesen

Die Stellungnahme der Firma bezeichnet Sellner als "lächerliches Blabla" und überhaupt sei seine Aussage als "Witz" gemeint gewesen. Thomas Henry würde "nicht verstehen, wie soziale Medien funktionieren". Obwohl er die Unterlassungserklärung unterzeichnet habe, weigere er sich aber dennoch, die Kosten für die Anwaltskanzlei von Thomas Henry zu tragen. (as)

www.thomas-henry.de

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