Öffentliche Meinung steuern: Vom Shit- zum Candystorm?

Fachgruppe Werbung lud zur Podiumsdiskussion über „Die Social Media Matrix mit PR Relevanz“.

Öffentliche Meinung im Netz steuern: Die Social Media Matrix mit PR Relevanz“, lautete der Titel der jüngsten Podiumsdiskussion der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation im Media-Tower. Observer-Geschäftsführer und Fachgruppen-Ausschussmitglied Florian Laszlo thematisierte in seiner Keynote die Möglichkeiten von Social Media für Unternehmen und erläuterte, wie Unternehmenswerte in Online-Kennzahlen übersetzt werden können. Aktuelle Shitstorms waren Anlass für regen Austausch am hochkarätig besetzten Podium und dienten als Beispiel dafür, wie feinfühlig und schnelllebig die Social Media Welt agiert. Fazit: Das Management der öffentlichen Meinung über Unternehmen bzw. Personen steht aktuell nur schwach im Fokus des Top-Managements heimischer Unternehmen. Aktionismus im Krisenfall bzw. „Wegschauen und Hoffen“ bestimmen den Alltag.

Social Web als große Business-Chance

Birgit Kraft-Kinz, Obfrau der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, ging in ihrem Intro auf die unheimliche Dynamik des Social Webs ein: „Die Social Media Welt hat die Kommunikation von Unternehmen emotionaler, persönlicher, authentischer und vor allem schneller gemacht. Die große Gefahr? Nirgendwo bilden sich Krisen und Shitstorms so rasant wie im Social Web. Und trotzdem ist es eine riesengroße Business-Chance: Es gibt keinen Ort, wo man seinen Kunden so nah sein und Zielgruppen so individuell erreichen kann." Dass Social Media Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig verändert hat, darüber waren sich alle Teilnehmer der Podiumsdiskussion, die von Der Standard-Journalistin Karin Bauer geleitet wurde, einig. Andreas Habicher von Point of Origin, Birgit Kraft-Kinz, Gabriele Brandner von match PR, Monika Thomasberger von T-Systems und Spinnwerk-Creative Director Roland Trnik diskutierten über die Auswirkungen und Herausforderungen für die PR-Branche.

Thomasberger warf ein, dass das Geschichtenerzählen, eines der Erfolgsrezepte im B2B-Bereich ist: „Erfolgsstories können anhand diverser Kanäle im Netz verteilt werden.“ Klicks und Likes würden den Erfolg oder Misserfolg sofort erkennbar machen. Dem pflichtete Roland Trnik bei: „Große Geldmengen im Werbebereich werden umgeschichtet und wandern immer mehr in den Social Media Bereich ab. Hier ist derzeit eine große Dynamik bemerkbar, da sich Online-Aktivitäten hervorragend messen lassen.“ Hinsichtlich der Shitstorm Prävention rät der Profi zu klaren Grenzen im Management der Online-Community und spricht sich für transparente Kommunikation und rasche Reaktionszeit auf Postings von Rezipienten bzw. Kunden aus. Er weist darauf hin, dass nicht nur Shitstorms sondern auch Candystorms – Wellen von Zuspruch in sozialen Medien – entstehen können.

„Kein Erfolg ohne konkreten Plan“

Gabriele Brandner merkte an, dass es die falsche Herangehensweise ist, lediglich einen Facebook- oder Twitter-Account einzurichten. Der richtige Weg geht von einer Strategie aus und beginnt mit dem Bewusstsein, dass Online-Aktivitäten starke Auswirkungen auf die Reputation haben können – sowohl im positiven als auch im negativen Sinn. Diese Aussage unterstützte auch Andreas Habicher: „Es gibt keinen Erfolg ohne Zielkriterien oder einem konkreten Plan.“ Sind diese Dinge umgesetzt, rät Habicher zu Ausdauer und Beständigkeit, denn „Print ist Sprint und Online ist Dauerlauf". Am Ende der Diskussionsrunde resümierte Birgit Kraft-Kinz: „Schnelligkeit, Dynamik und ein enormes Kommunikationstempo prägen unsere heutige Kommunikation. Dass relevanter Content und fundierte Inhalte aber dennoch die meiste Aufmerksamkeit generieren, kann man nicht bestreiten.“ (as)

www.wkw.at

Öffentliche Meinung im Netz steuern - Die Social Media Matrix mit PR Relevanz - Fotos D.Mikkelsen

Öffentliche Meinung im Netz steuern - Die Social Media Matrix mit PR Relevanz - Fotos D.Mikkelsen
2014-11-10
(40 Fotos)

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