Twitter testet Buy-Button

| 09.09.2014

Direkter Produkterwerb in Tweets.

Twitter sucht schon lange nach neuen Einnahmequellen. Nun steigt der Messaging-Dienst offiziell ins Geschäft mit dem elektronischen Handel ein - US-amerikanische Nutzer können  bestimmte Produkte über einen "Buy"-Button kaufen.

Unternehmen und Privatanbieter bekommen damit die Möglichkeit, ihre Tweets mit einem speziellen Button auszustatten, der nach dem Anklicken zusätzliche Informationen zum Produkt anzeigt und dann zu den Kaufoptionen weiterleitet.  Twitter bündelt den Button mit Sonderangeboten und exklusiven Waren von Händlern. Zu den Anbietern gehören Marken wie Burberry und Home Depot oder Musiker wie Demi Lovato und Pharrell. In den “kommenden Monaten” sollen weitere Händler hinzukommen.

Kritische Meinungen zu Erneuerung kommen von psychologischer Seite auf. "Bei einem derart schnell erledigten Kauf steigt die Suchtgefahr. Durch dieses schnelle positive Einkaufserlebnis per Klick wird das Belohnungszentrum im Hirn aktiviert. Dies führt dazu, dass wir ein ähnlich angenehmes Erlebnis immer öfter haben wollen. Der Anreiz zu vermehrten Käufen wächst - egal ob das Produkt jetzt wirklich benötigt wird und ob es von einer guten Qualität ist", so Gesundheitspsychologin Julia Scharnhorst.

Positive Prognosen

Das Marktforschungs-Unternehmen Nielsen veröffentlichte jüngst Daten, die das wirtschaftliche Potenzial des Kaufbuttons positiv bewerten. 87 Prozent der befragten Twitter-User sagten aus, dass ihr letzter Filmbesuch von Tweets beeinflusst war. Etwa 65 Prozent der Befragten folgen außerdem einem Kino-Account, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Twitter möchte diesen Accounts die Möglichkeit geben, Tickets direkt im Tweet zu verkaufen. Bislang sind nur wenige US-User in die Testphase involviert, Twitter ist jedoch motiviert, die Funktion auszuweiten. Das Unternehmen beabsichtigt mit der integrierten Kaufoption, Shopping via Smartphone grundlegend unkomplizierter und unterhaltsamer für Konsumenten zu machen.

Geplantes Sicherheitskonzept

Beim Nutzen der Kauffunktion sind spezielle Verschlüsselungen integriert, die Shipping-Informationen, Adressen und Kontodaten schützen sollen. Die Daten des Käufers speichert Twitter bereits bei der ersten Transaktion in einer sicheren Datenbank ab, damit beim zweiten Einkauf eine erneute Eingabe nicht mehr nötig ist. (pte/jw)

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