FMK-Podiumsdiskussion: Wie viel Breitband braucht Österreich?

| 28.10.2013

Scharfe Kritik am Auktionsdesign der RTR.

Die Breitbandstrategie 2020 der österreichischen Bundesregierung fordert mindestens 100 Mbit/s Übertragungsgeschwindigkeit in ganz Österreich. Diese Vorgabe wurde im Rahmen der FMK-Podiumsdiskussion von den Spitzen der österreichischen Mobilfunkindustrie diskutiert. Mit dabei waren Hutchison Drei Austria-CEO Jan Trionow, A1 Generaldirektor Hannes Ametsreiter, T-Mobile Austria-CEO Andreas Bierwirth, Alcatel-Lucent Austria-CEO Thomas Arnoldner, Walter Leiss, Generalsekretär Österreichischer Gemeindebund, sowie Alfred Ruzicka vom Breitbandbüro BMVIT. Alle Teilnehmer übten dabei aufgrund der teuren LTE-Frequenzvergabe scharfe Kritik an der Telekom-Regulierungsbehörde RTR.

Jan Trionow meinte dass der Ausbau von Glasfaser-Technologie in Österreich in absehbarer Zukunft flächendeckend nicht realisierbar sei. "Deswegen", so Trionow weiter, " fällt LTE eine besondere Bedeutung bei der ländlichen Versorgung mit Breitband-Internetzugängen zu." Bierwirth übte dabei Kritik am Auktionsdesign, dass so gestaltet gewesen wäre, dass man nicht nur um die Frequenzen, sondern schlichtweg um den Fortbestand des Unternehmens bieten musste. Ametsreiter beanstandete, dass das Auktionsformat der österreichischen Mobilfunkindustrie die höchsten Ausgaben für Frequenzen beschert hätte: "Das ist ein Negativrekord, aus dem wir nun das Beste machen müssen, da Österreich im Bereich der digitalen Infrastruktur, insbesondere im ländlichen Raum, einiges aufzuholen hat."

Die bei der Podiumsdiskussion geäußerte Kritik blieb nicht unverhallt. Nach Ansicht von RTR-Geschäftsführer Georg Serentschy, seien die drei Mobilfunker A1, T-Mobile und Hutchinson selbst Schuld am hohen Preis von rund zwei Milliarden Euro: "Die Betreiber haben von Anfang bis Ende eine offensive Bietstrategie verfolgt und damit das Ergebnis determiniert." Seiner Ansicht nach hätten die Bieter billiger wegkommen können. "Hätten sie sich auf weniger teure, kleinere Frequenzpakete fokussiert, wäre ein Erlös von einer Milliarde Euro zustande gekommen." (red)

www.fmk.at

www.rtr.at

FMK Podiumsdiskussion - Fotos J.Piestrzynska

FMK Podiumsdiskussion - Fotos J.Piestrzynska
2013-10-24
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