Im Alter von 93 Jahren verstorben
Österreichs Showbranche trauert um Harald Serafin

"Mister Wunderbar" ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Bis zu seinem Tod steckte er voller Tatendrang und war bis zuletzt gern gesehener Gast bei zahlreichen (kulturellen) Veranstaltungen. 

Österreich trauert um einen großen Entertainer: Harald Serafin ist am Montag, den 15. September, im Alter von 93 Jahren verstorben. Zuerst hatte die Kronen Zeitung über seinen Tod berichtet. Der Sänger und langjährige Intendant der Seefestspiele Mörbisch ist laut seiner Familie friedlich entschlafen.

Der stets gut gelaunte Harald Serafin zählte über Jahrzehnte zu den absoluten Showgrößen des Landes. "Mister Wunderbar", wie er gerne genannt wurde, hinterlässt seine Ehefrau Ingeborg und zwei Kinder. Sohn Daniel ist mittlerweile ebenfalls Kulturmanager und Intendant der Oper St. Margarethen und stammt aus der aktuellen Ehe. Tochter Martina stammt aus Serafins erster Ehe mit der Sopranistin Mirjana Irosch.

Reaktionen zum Ableben

Opinion Leaders Network CEO Paul Leitenmüller sagt zum Ableben seines langjährigen Weggefährten: "Mit Harald Serafin verliert nicht nur die österreichische Theater- und Medienszene einen Star, sondern auch ich, Paul Leitenmüller, ganz persönlich einen langjährigen Freund. Dem Motto des österreichischen Operettenkomponisten Robert Stolz 'Die Operette ist nicht tot, weil Sie ist unsterblich' entsprechend, wird auch Harald Serafin für immer in unseren Herzen bleiben."

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig reagierte auf die Nachricht vom Ableben wie folgt: "Harald Serafin hat nicht nur – quasi aus dem Nichts – die Seefestspiele Mörbisch zum Zentrum der Operette gemacht, sondern auch die Wiener Theaterlandschaft immens aufgewertet. Sei es als Danilo in der 'Lustigen Witwe', den er rund 1.700 Mal verkörperte, sei es in seinen Sprechtheaterrollen. Unvergesslich sind mir etwa seine Auftritte mit Peter Weck in 'Sunshine Boys' und mit Otto Schenk in 'Schon wieder Sonntag'."

"Harald Serafin war eine prägende Persönlichkeit der österreichischen Nachkriegskultur. Er war nicht nur ein begnadeter Sänger und Kulturmanager, sondern ein wahrer 'Entertainer des Lebens', der mit unvergleichlicher Eleganz Lebensfreude, Stil und Humor verkörperte. Damit berührte und begeisterte er viele Generationen. Mit Harald Serafin verlieren wir einen einzigartigen Menschen, der die österreichische Kulturlandschaft über Jahrzehnte entscheidend mitgestaltet hat. Sein Lebenswerk verdient unseren Dank und unsere höchste Wertschätzung. Seiner Familie und seinen Freunden spreche ich mein aufrichtiges Beileid aus", so Kunst- & Kulturminister und Vizekanzler Andreas Babler.

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sagte: "Harald Serafin war eine der profiliertesten Persönlichkeiten unserer Kulturlandschaft – dem Kulturland Niederösterreich eng verbunden und dem Publikum stets zugewandt. Die Gespräche mit ihm waren immer 'wunderbar'. Er hat Zeit seines Lebens Lebensfreude vermittelt und diese Lebensfreude auf der Bühne wie im persönlichen Miteinander spürbar gemacht. Wir verneigen uns vor einem großen Künstler und sagen Danke für unzählige unvergessliche Momente. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie"

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann sagte: "Mit Harald Serafin verliert Österreich eine der prägendsten Künstlerpersönlichkeiten des Landes, der als Sänger und langjähriger Intendant der Seefestspiele Mörbisch tiefe Spuren in der österreichischen Kulturlandschaft hinterlässt." Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz ergänzte: "Mit Harald Serafin verlieren wir einen großen Publikumsliebling, der es wie kaum ein anderer verstanden hat, die Menschen mit Charme, Humor und Eleganz zu unterhalten. Er war einfach wunderbar und wir werden sein Andenken im ORF bewahren."

Lebensweg und Karriere

Serafin ist 1939 in Litauen geboren. Seine Familie floh vor den Wirren des Zweiten Weltkriegs über Ostpreußen nach Bamberg, wo die Eltern ein Textilgeschäft eröffneten. Nach der Matura begann er zunächst ein Medizinstudium, folgte dann aber seiner wahren Berufung und widmete sich dem Gesang. Engagements führten ihn nach St. Gallen, Bern, Zürich, Aachen und Ulm, ehe ihn Otto Schenk als komödiantischen Operetten-Bonvivant entdeckte. Die New York Times nannte ihn einst den "Walter Matthau der Wiener Operette".

Nach einer Stimmbandoperation wandte er sich vermehrt dem Schauspiel zu und feierte Erfolge am Theater in der Josefstadt. Von 1992 bis 2012 prägte er als Intendant die Seefestspiele Mörbisch und machte sie zu einem international beachteten Kulturfestival.

"Es war wunderbar!"

Auch im Fernsehen erlangte er Kultstatus: Als Juror der ORF-Show Dancing Stars wurde sein Ausruf "Es war wunderbar!" zum geflügelten Wort, das ihm den liebevollen Spitznamen "Mister Wunderbar" einbrachte.

Serafin stand bis ins hohe Alter auf der Bühne, zuletzt 2019 bei den Seefestspielen Mörbisch. Mit ihm verliert Österreich nicht nur einen vielseitigen Künstler, sondern auch eine charmante, streitbare und unverwechselbare Persönlichkeit, die Generationen von Operettenliebhaber:innen und Theaterfreund:innen begeistert hat. Es war tatsächlich – wunderbar.

In den Videos gibt es einige Eindrücke des Entertainers und in den Galerien sehen Sie Veranstaltungen, bei denen Harald Serafin in den letzten Jahren zugegen war.

Sollten Sie das Video nicht abspielen können, klicken Sie bitte hier!
Sollten Sie das Video nicht abspielen können, klicken Sie bitte hier!
Sollten Sie das Video nicht abspielen können, klicken Sie bitte hier!
Sollten Sie das Video nicht abspielen können, klicken Sie bitte hier!
Sollten Sie das Video nicht abspielen können, klicken Sie bitte hier!
Sollten Sie das Video nicht abspielen können, klicken Sie bitte hier!
Sollten Sie das Video nicht abspielen können, klicken Sie bitte hier!

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV