Fotos Office Report 2025
New Work kann Millionen Quadratmeter Bürofläche sparen

Der Office Report 2025 ist erneut Grundlage für die Diskussion darüber, wie Arbeitsräume heute zunehmend Kultur und Strategie von Unternehmen widerspiegeln. Erstmals wurde dieses Jahr auch der New Work Score (NWS) erhoben.

Aus heutiger Sicht betrachtet, war Arbeit früher einfach. Man ging hin, tat etwas, ging wieder heim und das war es. Heute ist Arbeiten längst kein linearer Prozess mehr, es ist ein vielschichtiges Zusammenspiel aus Zeit, Raum, Sinn und Kontext. Hinzukommen Homeoffice, Teilzeitmodelle und hybride Teams.

Wer Arbeit im Jahr 2025 verstehen will, muss sie also ganzheitlich betrachten und gestalten. Hier kommt teamgnesda, Berater für Bürokonzepte in Österreich, ins Spiel. Ihr jährlicher Office Report ist die größte Erhebung zu modernen Arbeitswelten im DACH-Raum. Bei einer Pressekonferenz wurden die aktuellen Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert.

Rückkehrpflicht bleibt ein Mythos

Die gemeinsam mit pro m2 und Vitra durchgeführte Studie zeigt, dass entgegen öffentlichen Debatten 96 Prozent der Unternehmen und 99,4 Prozent der Mitarbeitenden in Österreich Zugang zu Homeoffice haben. Im Durchschnitt 2,4 Tage pro Woche, bei einer durchschnittlichen Präsenz der Mitarbeitenden bei nur 52 Prozent. "Die sogenannte Rückkehrpflicht bleibt ein Mythos. Wir wollen, dass Mitarbeitende wieder ins Büro kommen – doch viele vergessen, warum sie überhaupt dort sein sollten. Es fehlt oft das gemeinsame Warum. Homeoffice, hybride Arbeit und Sharing-Modelle sind längst kein Trend mehr. Sie sind gelebte Praxis – und machen klar, wie viel Bürofläche heute ineffizient genutzt wird", sagt Andreas Gnesda, Gründer von teamgnesda.

Selbst am stärksten frequentierten Tag, dem Dienstag, sind maximal 68 Prozent der Beschäftigten im Büro. Freitags sinkt dieser Wert auf durchschnittlich 29 Prozent. Was die Zahlen ebenfalls zeigen, ist, dass ein Sharing-Faktor von 0,68 problemlos möglich wäre, entsprechend der maximalen Anwesenheit der Mitarbeitenden im Büro. Eine Reduktion, die faktisch ohne Einschränkungen im Arbeitsalltag sofort umsetzbar wäre. Provokant formuliert bedeutet das, dass rund ein Drittel aller Schreibtische in Wiens Büros nicht gebraucht werden.

126 Millionen Quadratmeter Bürofläche einsparen

Mit durchschnittlich 19,5 Quadratmetern pro Kopf liegt die tatsächlich gemietete Fläche pro Mitarbeitenden aktuell auf hohem Niveau. 2022 waren es noch 18,3 Quadratmeter. Der Report zeigt aber auch, dass ein Benchmark von 14 Quadratmetern mit durchdachten Konzepten problemlos erreichbar wäre. Das ist im Vergleich zum Durchschnitt ein Reduktionspotenzial von 5,5 Quadratmetern pro Person.

Weniger Flächen bedeutet aber laut der Studie nicht nur weniger Raum, sondern auch weniger Energieverbrauch, Wartung, Betriebskosten und Ressourcenbindung an Immobilien. Teamgnesda ist sich aber auch sicher, dass auch Probleme, ausgelöst durch die geringe Neuschaffung von Büroimmobilien, hiermit lösbar wären. Laut dem IW Köln auf Basis von DENA-Zahlen verbrauchen Büroimmobilien in Deutschland jährlich rund 65 Terawattstunden Energie. Eine Reduktion um 30 Prozent entspräche 20 Terawattstunden, das entspricht der Jahresleistung von zwei Kernkraftwerken mit je 1,3 Gigawatt. Würde man dieses Potenzial auf die Bundeshauptstadt Wien herunterrechnen, wo rund elf Millionen Quadratmeter Bürofläche bestehen, entspräche eine Flächenreduktion von 28,4 Prozent einer Einsparung von rund 3,3 Millionen Quadratmetern.

"In vielen Unternehmen arbeiten weniger Menschen – aber Flächen blieben gleich. Diese Ineffizienz ist nicht nur teuer, sondern auch ökologisch unverantwortlich", betont Oliver Bertram, Geschäftsführer von teamgnesda.

New Work wirkt

Dieses Jahr wurde zum ersten Mal für den Office Report auch der New Work Score (NWS) erhoben. Der NWS ist ein Index, der die Reife moderner Arbeitswelten messbar machen soll und ermögliche es, valide Aussagen darüber zu treffen, wie stark New Work in einer Organisation tatsächlich gelebt wird. "Für manche ist New Work eine Haltung, für andere ein Kulturprojekt oder eine Frage der Infrastruktur. Mit dem New Work Score wollen wir erstmals ein Raster schaffen, das nicht vereinheitlicht, aber vergleichbar macht – und die vielfältigen Facetten von New Work objektiv einordnet", sagt Bertram.

Der NWS bildet nicht nur die Nutzung der Arbeitsumgebung ab, sondern integriert eine Vielzahl an Dimensionen: Flexibilität von Arbeitszeitmodellen, Remote-Möglichkeiten und Homeoffice-Regelungen, tätigkeitsbasiertes Arbeiten, Sharing-Konzepte und -Raten, Flächenbedarf pro Mitarbeitenden, subjektives Erleben des Personals und die Führungskompetenz im Zusammenhang mit New Work. "New Work ist kein Möbelkonzept, sondern ein kulturelles Entwicklungsprojekt mit strategischer Relevanz für alle Unternehmen", so Andreas Gnesda.

Die Auswertung des NWS in Korrelation mit anderen Antworten der Befragten zeigt, dass Unternehmen mit hohem NWS agiler, produktiver, technologieoffener, flächeneffizienter und kulturell stärker verbunden sind. Der Flächenverbrauch liegt bei diesen Unternehmen bei durchschnittlich 12,5 Quadratmetern pro Mitarbeitenden, bei den effizientesten sogar unter zehn Quadratmetern. Unternehmen mit niedrigem NWS verbrauchen hingegen bis zu 54 Prozent mehr Fläche. "Der New Work Score liefert nicht nur eine Bestandsaufnahme, sondern einen echten Kompass für die Gestaltung zukunftsfähiger Arbeitswelten", so Bertram abschließend.

Die gesamte Studie sehen Sie im Anhang. 

LEADERSNET war bei der Präsentation. Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.teamgnesda.com

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