Fotos & Video Jahrespressekonferenz 2025
Greiner legt Fokus auf Zukunftsmärkte und nachhaltiges Wachstum

Im Geschäftsjahr 2024 hat der Kunststoff- und Schaumstoffspezialist einen Gesamtumsatz von knapp zwei Milliarden Euro erzielt. LEADERSNET.tv hat beim Vorstand nachgefragt, wie man als heimischer Industriebetrieb erfolgreich durch die wirtschaftlich herausfordernden Zeiten kommt und wie es gelingen kann, künftig noch nachhaltiger zu werden.

Die Greiner AG mit Sitz in Kremsmünster (Oberösterreich) hat im Rahmen ihrer traditionellen Jahrespressekonferenz Bilanz zum abgelaufenen Geschäftsjahr gezogen. Präsentiert wurden die Ergebnisse von CEO Saori Dubourg, die nach ihrer Premiere im Vorjahr heuer zum zweiten Mal mit dabei war, und Finanzvorstand Hannes Moser. Dabei zeigte sich, dass der Kunststoff- und Schaumstoffspezialist das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld ziemlich gut gemeistert hat. So sei es Greiner  gestützt von einem diversifizierten Portfolio und einer klaren strategischen Ausrichtung – gelungen, auch im Jahr 2024 in Kernbereichen und -märkten zu wachsen. Damit habe sich das weltweit tätige Unternehmen mit seinen 10.318 Beschäftigten laut dem Vorstandsduo als äußerst resilient erwiesen. Gruppenweit blieb der Umsatz auf vergleichbarer Basis (ohne die Umsatzerlöse der Ende Dezember 2023 verkauften Greiner Perfoam) mit fast zwei Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.

Breite Aufstellung als Erfolgskonzept

Dubourg sagte zum Gesamtergebnis: "Im Jahr 2024 haben wir durch weitere Effizienzgewinne und Zuwächse in den Sparten unsere Resilienz noch einmal deutlich gesteigert. Dies beweist eindrucksvoll die Stärke und das Potenzial unserer Unternehmensgruppe. Durch den Ausbau strategisch wichtiger Marktpositionen konnten wir die Geschäftsentwicklung verbessern und die Schaumstoffsparte Neveon durch eine proaktive Konsolidierung des Produktionsnetzwerkes stabilisieren."

"Einmal mehr hat uns die breite Aufstellung als Unternehmensgruppe zu Stabilität verholfen. Insgesamt ist der Umsatz mit 1,99 Milliarden Euro stabil auf Vorjahresniveau geblieben. Sowohl die Profitabilität als auch die Cashflows konnten wir steigern. Zudem haben wir rund 129 Millionen Euro investiert, um für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein", fügte Moser hinzu.

Wie wichtig Investitionen für heimische Industriebetriebe sind, wenn sie international bestehen wollen, zeigt sich am Beispiel von Greiner sehr gut. Das 2024 eingesetzte Investitionsvolumen von insgesamt 129 Millionen Euro entsprach wie im Vorjahr 6,5 Prozent (!) des Umsatzes. Der Großteil der Mittel wurde in Europa (84 Prozent) investiert, gefolgt von Südamerika (8 Prozent), Nordamerika (5 Prozent) und Asien (3 Prozent). Ein großer Teil der Investitionen – nämlich 45 von 129 Millionen Euro – wurde in Österreich getätigt.

Ähnlich wichtig ist die Weiterbildung der Mitarbeitenden. 2024 wurde der konzernweite Fokus auf Talent Management intensiviert, mit dem Ziel, Spitzenteams aufzubauen sowie ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das nicht nur motiviert, sondern auch das volle Potenzial jedes Einzelnen zur Entfaltung bringt. So wurden 2024 rund 15 Stunden Weiterbildung pro Mitarbeiter:in verzeichnet. Um den Fachkräftenachwuchs abzusichern, bildet Greiner in Österreich rund hundert Lehrlinge aus.

Entwicklung in den Sparten

Blickt man auf die drei Unternehmenssparten, ergibt sich ein unterschiedliches Bild. Greiner Packaging konnte im Vergleich zum Vorjahr zulegen und erwirtschaftete mit insgesamt 30 Standorten und 4.933 Mitarbeiter:innen einen Umsatz von 875 Mio. Euro (+3,6 %) sowie ein Volumenwachstum über dem Branchenschnitt. Die Preisentwicklungen haben demnach in der Verpackungssparte gut abgefedert werden können. Dank innovativer Produkte wie "air up" oder heimkompostierbaren Kaffeekapseln habe die Sparte überzeugen können. Auch die Business Unit Assistec, die maßgeschneiderte Kunststoffteile und -produkte fertigt, konnte die Umsätze gegenüber dem Vorjahr steigern. 

Ähnlich rund lief es in der Medizintechniksparte Greiner Bio-One, bei der sich die Marktnachfrage nach Corona endgültig erholt habe. Insgesamt verzeichnete man hier mit 29 Standorten und 2.624 Mitarbeiter:innen einen Umsatz von 666 Millionen Euro (+4,5 %). Bei Mediscan, einem Tochterunternehmen von Greiner Bio-One, kam es im Vorjahr zu einem Ausbau am Standort Kremsmünster – dieser ist nun der größte Sterilisationsbetrieb für medizinische Produkte, Lebensmittelverpackungen sowie für die Veredelung von Kunststoffen in ganz Europa (LEADERSNET berichtete).

Bei der Schaumstoffsparte Neveon schaute es im Vorjahr nicht ganz so rosig aus. Sie erreichte mit 44 Standorten und 2.519 Mitarbeiter:innen einen Umsatz von 455 Mio. Euro (-17,4 %). Im vergangenen Jahr stand die Sparte weiterhin vor Herausforderungen, da die Möbel- und Matratzenindustrie vor allem aufgrund der Konsumzurückhaltung nach wie vor stagnierte. Daher kam es zu der Entscheidung, das Produktionsnetzwerk zu konsolidieren und drei deutsche Standorte zu schließen. Gleichzeitig hätten sich die osteuropäischen Standorte als wettbewerbsfähig erwiesen.

Fazit zu den Sparten: Packaging und Bio-One konnten deutliche Umsatzzuwächse erzielen und Marktanteile ausbauen, während Neveon proaktiv restrukturiert wurde.

Nachhaltigkeit als Grundpfeiler

Greiner hielt 2024 laut eigenen Angaben konsequent an seiner Nachhaltigkeitsstrategie "Blue Plan" fest, die auf die Säulen Klimaschutz, soziale Verantwortung und Kreislaufwirtschaft setzt. Für sein Engagement erhielt das Unternehmen erstmals konzernweit das EcoVadis-Platin-Rating (LEADERSNET berichtete) und zählt damit zu den führenden ein Prozent der bewerteten Unternehmen weltweit. Auch im CDP-Rating erzielte Greiner mit einem A-Score ein Spitzenresultat.

"Regulatorische Anforderungen im ESG-Bereich nehmen kontinuierlich zu und betreffen sämtliche Unternehmensbereiche, einschließlich der Finanzabteilung. Unsere frühzeitige Vorbereitung erweist sich dabei als großer Vorteil", erklärte der CFO Hannes Moser. Weiteres Potenzial in diesem Bereich sieht er unter anderem im Recycling. Noch wichtiger sei jedoch die Kreislaufwirtschaftslösung "Re-Use". Dabei geht es darum, Produkte zu entwickeln und in Produktion zu bringen, die danach wieder eingesetzt werden können, so Moser zu LEADERSNET.tv.

Innovative Partnerschaften, wie das Joint Venture "Loop-it" von Neveon und Brantner green solutions oder die Kooperation von Greiner Packaging mit Constantia Flexibles, würden den Nachhaltigkeitsanspruch von Greiner entlang der gesamten Wertschöpfungskette ebenfalls unterstreichen.

Fokus auf Zukunftsmärkte und nachhaltiges Wachstum

Auch wenn die Rahmenbedingungen am Markt herausfordernd bleiben, werde Greiner den nachhaltigen Transformationskurs fortsetzen und seine Rolle als Global Player weiter ausbauen, zeigt man sich überzeugt. Im Sinne eines umfassenden Portfoliomanagements wurden demnach für alle Sparten und deren Business Units individuelle Zukunftsmärkte – sowohl in geografischen Räumen als auch entlang der Wertschöpfungskette – definiert, um das hohe Potenzial der Unternehmensgruppe weiter zu entfalten. Im Fokus stehe dabei nicht schnelles, sondern vor allem nachhaltiges Wachstum. Als Familienunternehmen denke man bei Greiner schließlich in Generationen.

"Mit einem starken Fokus auf Zukunftsmärkte und mit klaren Zielsetzungen haben wir die Basis für eine erfolgreiche Zukunft gelegt. Der Schlüssel dazu ist die konsequente Umsetzung dieser Strategien sowie die kontinuierliche Investition in die Fähigkeiten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", so die Vorstandsvorsitzende abschließend.

Video-Interviews

LEADERSNET.tv holte Saori Dubourg und Hannes Moser im Rahmen des Jahrespressegesprächs vor die Kamera. Welche interessanten Informationen die Vorstandsvorsitzende und der Finanzvorstand noch zu verkünden hatten, sehen Sie in unserem Video. Dabei geht es unter anderem um die Wachstumsstrategie, die Forcierung der Nachhaltigkeitsbestrebungen und die Schwerpunkte in den Sparten Packaging, Bio-One (inklusive Mediscan) sowie Neveon.

Fotos von der Pressekonferenz sehen Sie in der Galerie.

www.greiner.com

www.neveon.com

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