Ersthelfer
Saugroboter soll künftig Senioren das Leben retten können

Forschende der Fachhochschule St. Pölten haben einen smarten Staubsaugerroboter entwickelt, der älteren, alleinstehenden Menschen in Notsituationen als Ersthelfer dienen soll. Die Testphase im betreubaren Wohnen des Samariterbundes in Linz ging bereits vonstatten. 

Laut aktuellen Statistiken stürzt ein Drittel aller Personen über 65 Jahre einmal jährlich. Klingt erst einmal nicht dramatisch. Doch bedenkt man, dass mit zunehmendem Alter auch die Sturzgefahr und somit das Risiko für Verletzungen anwächst, ändert sich das Bild. Viele ältere Menschen wollen zudem noch immer selbstbestimmt zu Hause wohnen und sind dementsprechend im Falle eines Sturzes auf sich selbst gestellt. 

Forschende der Fachhochschule St. Pölten haben das Problem erkannt und haben sich etwas Spezielles einfallen lassen. So haben sie einen handelsüblichen Staubsaugerroboter intelligenter gemacht, um älteren Menschen im Alltag und in Notsituationen zu helfen. Der sogenannte "Smart Companion" soll Stürze erkennen können und im Notfall die Rettung alarmieren. "Wir wollen nicht, dass alleinstehende Menschen stundenlang hilflos am Boden liegen. Also haben wir an der Entwicklung eines Alltagsgeräts geforscht, das hier zeitnah helfen kann", erklärt Projektleiter Andreas Jakl vom Department Medien und Digitale Technologien an der FH St. Pölten, die Idee hinter der Innovation.

Erfolgreiche Testphase

Mithilfe eines Sprachassistenten wie Alexa kann die gestürzte Person kommunizieren und im Fall auch Hilfe holen. Ein einsatzbereiter Prototyp ist bereits gebaut worden. Der smarte Saugroboter fuhr in einer großangelegten Testung über sechs Monate auf sich allein gestellt in Wohnungen von Senior:innen im betreubaren Wohnen des Samariterbundes in Linz.

"Das System hat sich im Alltag bewährt. Der Roboter hielt die Wohnungen sauber – was die Akzeptanz förderte – und die Menschen schätzten ihn, da er in Notfällen helfen konnte. Dabei waren uns Datenschutz und Privatsphäre besonders wichtig: Das System wurde von einer unabhängigen Ethik-Kommission freigegeben", so Jakl.

Das Forschungsprojekt "Smart Companion" wurde von der FH St. Pölten gemeinsam mit der Robert Bosch AG - die die Künstliche Intelligenz mitentwickelte -, dem Arbeiter Samariter Bund (ASB), Gruppe Linz, sowie der Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit umgesetzt. Gefördert wird das Projekt zudem im Programm "IKT der Zukunft" vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). 

www.fhstp.ac.at

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