Vier Themenfelder
Beim Fleischtechnologietag 2025 traf Wirtschaft auf Wissenschaft

In vier Themenfeldern spannten Expert:innen einen Bogen von der Agrarproduktion über die Lebensmittelverarbeitung bis hin zur Verpackung und Kennzeichnung der Produkte.

Beim "Fleischtechnologietag 2025" trafen sich unter dem Motto Fleisch – The Next Generation über 100 Interessierte an der Private HTL für Lebensmitteltechnologie in Hollabrunn. Organisiert wurde die Fachveranstaltung vom Lebensmittel Cluster Niederösterreich in Zusammenarbeit mit dem Lebensmittel-Cluster Oberösterreich sowie dem Kompetenzzentrum Fleisch. Im Mittelpunkt standen wissenschaftliche Erkenntnisse sowie praktische Lösungsansätze für die aktuellen Herausforderungen in der Fleisch- und Wurstverarbeitung.

Wirtschaft trifft Wissenschaft

Expert:innen spannten in vier Themenfeldern einen Bogen von der Agrarproduktion über die Lebensmittelverarbeitung bis hin zur Verpackung und Kennzeichnung der Produkte. Im Vordergrund aller Ausführungen und Gedanken stand das Gebot der Nachhaltigkeit, von der Kreislaufwirtschaft bis hin zum effizienten Einsatz der Ressourcen Wasser und Energie. Neben wissenschaftlichen Forschungsergebnissen standen vor allem Kooperationen mit der Wirtschaft im Vordergrund, wie das Projekt "Sauwohl – Das richtige Bauchgefühl?". Christine Leeb von der BOKU zeigte dabei die positiven Wirkungen von fermentierten Kräuterextrakten der Multikraft Produktions- und Handels-GmbH auf das Verhalten von Schweinen.

Ressourcenschonung durch geschlossene Kreisläufe

Der Trend "Nose-to-Tail", also der ganzheitlichen Verwertung von Nutztieren, setzt sich laut Expert:innen zunehmend durch. Viele Nebenprodukte, aber auch Schlachtabfälle können im Sinne einer kaskadischen Verwertung weiterverwendet werden, sei es im Export als Lebens- oder Futtermittel oder als Biotreibstoff. Der Forscher am IFA Tulln und Fermentationsspezialist Wolfgang Gabauer sieht zunehmende Bereitschaft der Unternehmen, in Biogasanlagen zu investieren, insbesondere wenn die Energiepreise ansteigen.

Im Verpackungsbereich seien es wiederum Vorgaben der Europäischen Union wie die PPWR – Packaging and Packaging Waste Regulation, die das Sammeln und Recycling von Lebensmittelkontaktmaterialien vorantreiben. Manuel Pfitzner von der FH Campus Wien erhob im Projekt Pet2Pack das Verwertungspotenzial für Fleischverpackungen.

Hohe Produktqualität

Aktuell bewegt sich alles zu veganen und vegetarischen Lebensmitteln und Fleisch-Alternativen. Dieser Trend erfordert aber nicht nur Kreativität bei der Produktentwicklung und Rohstoffwahl, sondern auch Sorgfalt bei Hygiene, Konservierung und Verpackung. Was keinesfalls passieren darf, waren sich die Expert:innen sicher, ist, dass die Erfahrungswerte aus der Verarbeitung tierischer Rohstoffe auf die pflanzenbasierten Produkte 1:1 übertragen werden. Der neue Codex Leitfaden zur Kennzeichnung veganer und vegetarischer Lebensmittel, vorgestellt von Katrin Edler (WKO), zeigte Do's and Don'ts, ein praktisches Tool für die Produktentwicklung.

Fleisch – The Next Generation

Schüler:innen der Privaten HTL für Lebensmitteltechnologie in Hollabrunn wurden in die Gestaltung des Fleischtechnologietages 2025 aktiv eingebunden. Sie präsentierten das fächerübergreifende Burger-Projekt bei den "United World Games 2024" in Klagenfurt und unterstützten bei der Vorbereitung der Verkostung innovativer pflanzenbasierte Lebensmittel.

Abschließend motivierte Elisabeth Buchinger, Sensorikum e.U., das Publikum in ihrer Keynote, sich auf pflanzen-basierte oder hybride Produkte einzulassen und so neue Zielgruppen zu erreichen.

Der nächste Fleischtechnologietag soll 2027 stattfinden.

www.ecoplus.at

www.ecoplus.at/lebensmittel-cluster-niederoesterreich

www.biz-up.at/lebensmittel-cluster

www.neu.ftz-hollabrunn.at

www.htllt-hollabrunn.ac.at

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