"Sorry wegen der späten Störung, aber …"
Karriere-Experte Weissenböck über Telefonate nach Dienstschluss.
"Hallo Chef! Sorry wegen der späten Störung, aber …" So oder so ähnlich beginnen täglich hunderte, wenn nicht sogar tausende Telefonate nach Dienstschluss. Denn mit dem Ausstempeln ist der Arbeitstag für viele noch nicht vorbei. Der Personaldienstleister Robert Half ist diesem Thema auf den Grund gegangen. Ergebnis: Mehr als jede dritte Führungskraft ist auch außerhalb der eigentlichen Arbeitszeiten per Telefon und/oder Mail erreichbar. Fast jeder Zweite arbeitet abends zuhause weiter. Und ein knappes Viertel (24 Prozent) sagt, jedes zweite Wochenende zu arbeiten. 18 weitere Prozent haben eigenen Angaben zufolge überhaupt nur ein freies Wochenende pro Monat.
Ganz klar - die Sache mit der ständigen Erreichbarkeit hat zwei Seiten: Sie erleichtert es Mitarbeitern, die flexible Arbeitszeiten aus bestimmten Gründen brauchen, von zuhause und auch abends an Projekten zu arbeiten. Sie schafft die Voraussetzungen für die Zusammenarbeit mit Freelancern. Und sie ermöglicht es, dass Kreative dann arbeiten, wann sie am kreativsten sind. Nur: Es gehören auch immer zwei dazu. Einer, der anruft und einer der abhebt. Und wer weiß, ob dieser das auch freiwillig macht oder sich dazu gezwungen sieht (ob nun aus Verantwortungsbewusstsein oder Druck von oben)? Klar ist aber auch, dass sich viele abendlichen Anrufe vermeiden ließen, wenn man sich öfter die Frage stellen würde: Ist wirklich jeder Anruf heute noch notwendig? Aber auch: Muss ich da überhaupt abheben?
Christoph Weissenböck
Christoph Weissenböck ist beim österreichischen Jobportal karriere.at für Kommunikation und Redaktion zuständig. Im karriere.blog schreibt er über alles, was die Job-, Karriere- und HR-Welt zu bieten hat.
Christoph Weissenböck
Christoph Weissenböck ist beim österreichischen Jobportal karriere.at für Kommunikation und Redaktion zuständig. Im karriere.blog schreibt er über alles, was die Job-, Karriere- und HR-Welt zu bieten hat.