Fotos PK Magnus Brunner und Michael Strugl
Anschub für die heimische Wasserstoffwirtschaft

Bund investiert Milliarden in Wasserstoff- und Geothermieprojekte. Finanzminister und Verbund-CEO betonen die Notwendigkeit einer sicheren, leistbaren und nachhaltigen Energieversorgung.

Finanzminister Magnus Brunner und Michael Strugl, Vorsitzender des Vorstands der Verbund AG, luden am Freitag zu einem Pressegespräch zum Thema "Investitionen in sichere, nachhaltige und leistbare Energieversorgung". Das Laufkraftwerk Wien-Freudenau erwies sich dabei als adäquate Location.

Bei dem Gespräch wurde einmal mehr untermauert, dass die Sicherstellung einer sicheren, leistbaren und nachhaltigen Energieversorgung von entscheidender Bedeutung für die österreichischen Haushalte sowie die Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Wirtschaftsstandortes sei. Deshalb will der Bund nun die notwendigen Mittel erhöhen, um die Energiewirtschaft zu unterstützen. Dabei stehen vor allem die Produktion von grünem Wasserstoff und Geothermieprojekte im Fokus.

Zweistelliger Milliardenbetrag

"Sichere, leistbare und nachhaltige Energie sind entscheidend für unsere Haushalte und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes. Das betrifft einerseits die Bundesregierung, indem wir die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen und auch die gesamte Energiewirtschaft. Als Bund stellen wir in den nächsten Jahren einen zweistelligen Milliardenbetrag für diesen Bereich zur Verfügung", so Brunner. Dabei gehe es um Mittel für die Wärmewende, den Erneuerbaren Ausbau oder Energiesparmaßnahmen. Was es aber jedenfalls brauche, seien neue Wege und mehr Tempo bei Themen wie Wasserstoff oder der Nutzung der Tiefengeothermie, bekräftigte der Finanzminister. Der Bund werde dafür auch mehr Mittel zur Verfügung stellen. Ab 2027 sollen jährlich 100 Millionen Euro in die Nutzung und Produktion von Wasserstoff investiert werden. "Im Bereich der Tiefengeothermie setzen wir auf innovative Ideen, fördern kommunale Projekte und schaffen ein Garantie-Modell."

Die verstärkte Nutzung und Produktion von erneuerbarem Wasserstoff als Energieträger soll in Österreich forciert werden. So befindet sich aktuell beispielsweise das Wasserstoffförderungsgesetz in Begutachtung und soll in weiterer Folge rasch verabschiedet werden. Im Entwurf sind Fördermittel in Höhe von 400 Millionen Euro für die nächsten zehn Jahre vorgesehen. Ab 2027 wird das Fördervolumen demnach jährlich um 60 auf 100 Millionen Euro pro Jahr erhöht. Dadurch könne die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff in Österreich wettbewerbsfähiger gemacht werden.

Schlüsseltechnologie für die Energietransformation

"Grüner Wasserstoff spielt für das Erreichen der Klimaziele und eine nachhaltige Dekarbonisierung zahlreicher industrieller Anwendungen sowie Prozesse eine entscheidende Rolle.", sagt Strugl. Der Verbund arbeitet dem CEO zufolge gemeinsam mit Partnern am Aufbau diversifizierter Importrouten sowie am Ausbau der lokalen Wasserstoffproduktion. Im Rahmen des Projekts "Green Ammonia Linz" plant der Energieversorger beispielsweise eine 60 MW Elektrolyse-Anlage für die Wasserstoffversorgung von LAT Nitrogen zur nachhaltigen Produktion von grünem Ammoniak. Strugl: "Wir begrüßen die rasche Umsetzung von Incentivierungs-Maßnahmen als Anschub für die heimische Wasserstoffwirtschaft. Denn Investitionen in die Energietransformation sind Standortinvestitionen. Verbund investiert rund 1,5 Milliarden Euro jährlich in den Ausbau der Erzeugungsanlagen, in die Infrastruktur und in Flexibilitätslösungen."

Förderwettbewerb für Geothermie

Das Potenzial der im Erdreich gespeicherten Wärme soll in Österreich ebenfalls besser genutzt und weiterentwickelt werden. Die Bundesregierung beabsichtigt, die gesetzlichen Grundlagen zu überarbeiten, um das gesamte Potenzial der Tiefengeothermie vollständig auszuschöpfen. Um das Thema Tiefengeothermie weiter in den Fokus zu rücken, wird ein Förderwettbewerb mit dem Titel "Wärme aus Tiefengeothermie für Österreich" geplant. Dabei sollen Kommunen angesprochen werden, die mit lokalen Energieversorgern, Industrieunternehmen oder Forschungseinrichtungen die Integration von Tiefengeothermie in ihre Energieversorgung untersuchen möchten. Für diese Projekte sollen drei durch eine Expertenjury ausgewählt werden, für die jeweils für Machbarkeitsstudien über einen Zeitraum von 12 bis 18 Monaten bis zu 500.000 Euro aus Bundesmitteln bereitgestellt werden.

Ergänzend soll in den kommenden Monaten ein Garantie-Modell des Bundes erarbeitet werden, um die mit Tiefengeothermie-Projekten verbundenen Fündigkeits-Risiken teilweise abzusichern.

LEADERSNET war beim Pressegespräch. Fotos sehen Sie in der Galerie.

www.verbund.com

www.bmf.gv.at

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