ÖBB Zielnetz 2040
Fachentwurf für den Ausbau der heimischen Bahninfrastruktur steht

| Redaktion 
| 28.01.2024

Bis 2040 sollen der öffentliche Verkehr sowie der Güterverkehr in Österreich erweitert werden. Der ÖBB-Chef zeigt sich zuversichtlich.  

Am Donnerstag haben ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler gemeinsam mit Economica-Vorstand Christian Helmenstein den Fachentwurf für das Zielnetz 2040 präsentiert. Das Zielnetz ist die langfristige Strategie des Bundes zum Ausbau des Bahnnetzes in Österreich.

Strategische Leitlinie

In der vergangenen Monaten wurde das Zielnetz in intensiver fachlicher Arbeit gemeinsam vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und ÖBB mit externen Expert:innen und der Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft  sowie unter Einbindung der Bundesländer und weiterer Stakeholder erarbeitet.

Einerseits basiert es auf den Zielen zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie des Güterverkehrs in Österreich und andererseits auf Kapazitätserfordernissen, Umweltauswirkungen und volkswirtschaftlichen Effekten. Dabei legt es einen grundlegenden Plan für den Ausbau der heimischen Bahninfrastruktur in den kommenden fünfzehn bis zwanzig Jahren dar. Beim Zielnetz 2040 handelt es sich noch nicht um eine konkrete Planung und Finanzierung einzelner Projekte, wie sie im Rahmenplan umgesetzt werden, sondern um eine strategische Leitlinie für die weitere Arbeit.

"Das Zielnetz 2040 ist ein Blick in die Zukunft, wie ein modernes Bahnsystem in unserem Land aussehen kann. Es ist ein Bahnnetz, für ein klimaneutrales Österreich, indem Klimaschutz und gute Mobilität Hand in Hand gehen. Der Entwurf ist voll von mutigen Ideen, neuen Verbindungen und noch besseren Bahnstrecken. Das Zielnetz 2040 gibt die Richtung vor – und ist für die kommenden fünfzehn, zwanzig Jahre der passende Kompass für eine zukunftsfähige Bahninfrastruktur", sagt Leonore Gewessler.

Vor Kurzem wurde mit dem Rahmenplan 2024 bis 2029 der Investitionskurs der Bundesregierung in den Schienenausbau für die nächsten sechs Jahre bestätigt. "Darüber hinaus muss Bahnausbau langfristig und strategisch geplant werden. So werden in Zukunft so viele Menschen wie möglich davon profitieren. Deshalb legen wir heute schon fest, welche Ausbauvorhaben in den 2030er-Jahren in Angriff genommen werden", so Andreas Matthä.

"Die Investitionen des Zielnetz 2040 lösen unmittelbar vielfältige Impulse auf die heimische Wirtschaft in puncto Wertschöpfung und Beschäftigung aus. Noch darüber hinaus reichen die langfristigen Effekte aus einer Stärkung der Schieneninfrastruktur. Von dem verbesserten Angebot profitieren die privaten Haushalte (als Fahrgäste) ebenso wie die Unternehmen (sowohl beschaffungs- als auch absatzseitig). Im Ergebnis kommt das Zielnetz 2040 infolge einer höheren Produktivität in Verbindung mit ökologischer Nachhaltigkeit der gesamten Volkswirtschaft wie auch der Gesellschaft zugute", sagt Christian Helmenstein.

Zentrale Module im Zielnetz 2040

Aus über 100 Projektideen wurden die Aussichtsreichsten davon in Module geclustert und im Rahmen einer gesamtwirtschaftlichen Nutzen-Kosten-Analyse bewertet. Am Ende wurden 67 Projekte in 25 Modulen auf Basis der Bewertungsergebnisse ausgewählt, die nun Teil des Fachentwurfs sind.

Zu jedem der einzelnen Module wurden Fahrplankonzepte erstellt, Simulationen über die Wirksamkeit mit Hilfe eines Verkehrsmodells durchgeführt und erste Planungen von Ziviltechniker:innen erarbeitet. Berücksichtigung fanden dabei der Ausbau der internationalen Verbindungen genauso wie des Regionalverkehrs, aber auch Projekte zur Stärkung des Schienengüterverkehrs, der Ausweitung des Taktfahrplans sowie der besseren Vernetzung in Ballungsräumen.

Es handelt sich dabei unter anderem um die "Neue Innkreisbahn (NIB)", die "Pyhrnbahn (PYB)", die "Wien Donauuferbahn (WDB)" und die "Rheintal (RHT)" (siehe Infobox).

Fachentwurf steht

Der nun vorliegende Fachentwurf ist das Ergebnis eines intensiven Prozesses. Er soll Maßnahmen im Umfang von insgesamt grob 26 Milliarden Euro zu heutigen Preisen umfassen. Davon seien aber im aktuellen Rahmenplan 2024 bis 2029 allerdings bereits Projekte im Umfang von rund vier Milliarden Euro abgebildet. Der Fachentwurf wird nun nach weiteren Gesprächen mit den Bundesländern finalisiert und anschließend einer öffentlichen Konsultation unterzogen. Neben politischen Akteur:innen ist auch die Öffentlichkeit eingeladen, Stellungnahmen abzugeben. Abschließend soll das fertige Zielnetz 2040 noch heuer beschlossen werden.

www.oebb.at

www.bmk.gv.at

Zielnetz 2040

Neue Innkreisbahn (NIB)

  • Eine zweigleisige Neubaustrecke in Oberösterreich und Bayern soll die Fahrzeit zwischen Wien und München von heute vier auf dann zweieinhalb Stunden verkürzen. Das Projekt wird aktuell auch in Deutschland geprüft.
  • Mit dem zusätzlichen Ausbau der bestehenden Innkreisbahn werden auch der Regionalverkehr in der Region gestärkt und die Anbindung an den Zentralraum Linz verbessert.
  • Durch diese angestrebte, kürzere Fahrzeit profitieren auch weiter entfernte internationale Ziele wie etwa Paris.

Pyhrnbahn (PYB)

  • Durch die Errichtung eines neuen Bosrucktunnels wird diese Stecke nicht nur für den Personenverkehr, sondern vor allem auch für den Gütertransport ertüchtigt.
  • Durch die Abflachung können hier künftig längere und schwerere Güterzüge verkehren.

Wien Donauuferbahn (WDB)

  • Mit dem Ausbau der Strecke zwischen Wien Heiligenstadt und Wien Praterkai wird das Angebot im Nahverkehr in Wien umfassend ausgeweitet. Damit wird das Konzept eines mehrteiligen S-Bahnrings in Wien Realität.
  • Zudem wird auch für Güterverkehr mehr Kapazität ermöglicht.

Rheintal (RHT)

  • Mit dem Ausbau der Bahnstrecken im Raum Bregenz wird der Nahverkehr im gesamten Rheintal massiv verbessert.
  • Zudem bietet sich die Möglichkeit einer Optimierung des Fernverkehrs nach Innsbruck und von München über Bregenz nach Zürich.

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Zielnetz 2040

Neue Innkreisbahn (NIB)

  • Eine zweigleisige Neubaustrecke in Oberösterreich und Bayern soll die Fahrzeit zwischen Wien und München von heute vier auf dann zweieinhalb Stunden verkürzen. Das Projekt wird aktuell auch in Deutschland geprüft.
  • Mit dem zusätzlichen Ausbau der bestehenden Innkreisbahn werden auch der Regionalverkehr in der Region gestärkt und die Anbindung an den Zentralraum Linz verbessert.
  • Durch diese angestrebte, kürzere Fahrzeit profitieren auch weiter entfernte internationale Ziele wie etwa Paris.

Pyhrnbahn (PYB)

  • Durch die Errichtung eines neuen Bosrucktunnels wird diese Stecke nicht nur für den Personenverkehr, sondern vor allem auch für den Gütertransport ertüchtigt.
  • Durch die Abflachung können hier künftig längere und schwerere Güterzüge verkehren.

Wien Donauuferbahn (WDB)

  • Mit dem Ausbau der Strecke zwischen Wien Heiligenstadt und Wien Praterkai wird das Angebot im Nahverkehr in Wien umfassend ausgeweitet. Damit wird das Konzept eines mehrteiligen S-Bahnrings in Wien Realität.
  • Zudem wird auch für Güterverkehr mehr Kapazität ermöglicht.

Rheintal (RHT)

  • Mit dem Ausbau der Bahnstrecken im Raum Bregenz wird der Nahverkehr im gesamten Rheintal massiv verbessert.
  • Zudem bietet sich die Möglichkeit einer Optimierung des Fernverkehrs nach Innsbruck und von München über Bregenz nach Zürich.

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