Sachverwalter übernimmt das Ruder
Signa Holding: Insolvenzverfahren nicht mehr in Eigenverwaltung

| Tobias Seifried 
| 25.01.2024

Aufgrund der komplexen Konzernstruktur kann die vorgegeben Frist von 90 Tagen nicht eingehalten werden. Nun sitzt statt dem Signa-Management der Sanierungsverwalter allein am Ruder.

Die Signa Holding GmbH, also die große Dachgesellschaft von René Benkos Immobilien- und Handelskonzern, hat am Donnerstag die Eigenverwaltung im Sanierungsverfahren zurückgelegt. Damit hat nun nicht mehr das Signa-Management das Sagen, sondern der Sanierungsverwalter, der die Geschäftsführung bisher nur beaufsichtigt hatte. 

Frist zu kurz, 30 Prozent Quote soll bleiben

Als Grund für den Schritt nennt die Signa Holding, dass eine Beurteilung der Angemessenheit sowie Erfüllbarkeit des angebotenen Sanierungsplans im Rahmen der durch die Eigenverwaltung vorgegeben Frist von 90 Tagen faktisch nicht möglich gewesen sei und die Aufarbeitung des komplexen Konzerngeflechts mehr Zeit benötige. Da der Insolvenzantrag Ende November 2023 gestellt wurde, wäre die Frist am 12. Februar 2024 abgelaufen.

Durch den Wechsel in ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung will sich die Signa Holding offenbar Zeit verschaffen. Während die Mindestquote bei Eigenverwaltung 30 Prozent beträgt, sinkt sie ohne auf 20 Prozent. Dennoch werde der derzeit angebotene Sanierungsplan mit einer Quote von 30 Prozent nicht zurückgezogen, teilte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mit.

Signa Prime und Signa Development

Insbesondere sollen die weiteren Verfahrensabläufe der Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung der beiden Töchtergesellschaften Signa Prime Selection AG und Signa Development Selection AG, die Ende Dezember 2023 Insolvenz anmeldeten, abgewartet werden. Hier wurde die Eigenverwaltung bisher nicht zurückgelegt. Eine Sanierungsplantagsatzung soll Ende April 2024 stattfinden.

www.signa.at

www.akv.at

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