Das sind die Jobs mit dem größten Zukunftspotenzial

| Tobias Seifried 
| 18.12.2023

Eine Studie gibt einen Ausblick auf künftige Arbeitsmarkt-Trends. Dabei wurden die Österreicher:innen u.a. nach ihrer Einschätzung zu unterschiedlichen Berufsfeldern befragt. Zudem wird gezeigt, welche alternativen Entlohnungsmodelle hoch im Kurs stehen.

Das Jahr 2023 befindet sich auf der Zielgeraden. Xing hat das in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Marketagent zum Anlass für eine Studie, die einen Ausblick auf die Arbeitsmarkt-Trends der Zukunft gibt, genommen. Dabei wurden die Österreicher:innen nach ihrer Einschätzung zu Berufsfeldern mit Zukunftspotenzial befragt. Zudem wurde erhoben, ob und welche alternativen Entlohnungsmodelle sich Arbeitnehmer:innen vorstellen können.

Job-Perspektiven der Österreicher:innen

Mehr als 60 Prozent der Österreicher:innen sind demnach der Meinung, dass das Berufsfeld "Gesundheit, Pflege, Soziales" ein Berufsfeld mit Zukunftspotenzial ist. Je älter die Befragten, umso mehr Potenzial sehen sie in diesem Berufsfeld. Und: mehr als 71 Prozent der Frauen sprechen dem Bereich "Gesundheit, Pflege und Soziales" Potenzial zu, während dies nur rund die Hälfte der Männer tut.

Beinahe die Hälfte der Befragten hält den Bereich "Klima und Erneuerbare Energien" für zukunftstauglich und mehr als 41 Prozent glauben an den Bereich "Telekommunikation, IT und KI" – wobei hier Männer (rund 50 Prozent) mehr davon überzeugt sind als Frauen (rund ein Drittel).

Wenig Zukunftspotenzial sehen die Österreicher:innen bei "Finanz- und Versicherungsleistungen" (14 Prozent), "Handel inklusive E-Commerce" (15,9 Prozent) sowie "Tourismus und Gastronomie" (16,1 Prozent).

"Die Ergebnisse der Befragung bestätigen, dass die Arbeitswelt in einem riesengroßen Transformationsprozess ist und dass sich Beschäftigte intensiv Gedanken über die Zukunft machen. In jenen Bereichen, die als Zukunftsberufsfelder gelten – Gesundheit und IT – ist der Fachkräftemangel groß. Hier sind Arbeitgeber:innen gefordert, Arbeitnehmer:innen attraktive Angebote zu machen, um auch Quereinsteiger:innen für sich gewinnen zu können", so Sandra Bascha, Leitung Kommunikation New Work SE Österreich.

Alternative Entlohnungsmodelle

Im Rahmen der Studie wurden auch mögliche Entlohnungsmodelle für die Zukunft abgefragt. Dabei kristallisierte sich das Drei-Säulen-Modell als bevorzugtes Modell der Österreicher:innen heraus. Bei diesem werden Arbeitszeit, Zielerreichung und Problemlösungskompetenz gemeinsam als Bemessung für das Gehalt herangezogen.

Rund 44 Prozent der Österreicher:innen können sich der Umfrage zufolge in Zukunft ein Drei-Säulen-Modell für die Entlohnung vorstellen. Frauen finden dieses Modell attraktiver als Männer (52,2 Prozent versus 36,7 Prozent). Das aktuell vorherrschende Modell, nach dem die Arbeitszeit als einzige Determinante für das Gehalt gilt, sei eines der unattraktivsten für die Erwerbstätigen: lediglich rund sieben Prozent der Befragten präferieren dieses.

"Während in der Öffentlichkeit primär über Arbeitszeit – und die Verkürzung dieser – diskutiert wird, ist der Großteil der Arbeitnehmer:innen schon einen Schritt weiter und denkt über alternative Entlohnungsmodelle nach. Das zeigt uns, dass New Work Realität ist in Österreich", so Bascha.

www.xing.com

www.marketagent.com

Über die Studie

Im Auftrag von Xing befragte das Meinungsforschungsinstitut Marketagent im Oktober 2023 rund 900 erwerbstätige Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren in Österreich im Rahmen einer repräsentativen Onlineumfrage zu den Themen Arbeitszeit und flexible Arbeitszeitmodelle.

Die Studie spiegelt, was in den Medien kommuniziert wird und blickt recht wenig voraus. Fachkräftemangel in IT, Gesundheit und Pflege und vielen anderen Bereichen, die nicht erwähnt werden. Dies ergibt sich logischerweise aus der Demografie nicht unbedingt aus der Wirtschaftsdynamik, die aber von diesen Faktoren stark beeinflusst ist.
Die Studie greift zu kurz und blickt nicht in die Zukunft, denn die allgemeine Arbeitszeitverkürzung für Vollzeit ist ein Fakt der kommen wird (müssen), angesichts der demografischen Entwicklung, unter massivem Einsatz und Begleitung von Automatisation.
UND ich meine, es bedingt auch, dass aktuelle Teilzeitbeschäftigungen unter 30 Stunden aufgestockt werden.
Letztlich geht es um eine Umverteilung von Arbeit, so dass alle zu etwa gleichen Teilen tätig sind.
Entgegen einer Studie der WKO, die kürzlich publiziert wurden, kommt es dadurch auch nicht zu massiven Problemen bei z.B. Kinderbetreuung, Pflege oder Bildung, da eine Umverteilung der Arbeit von den 40 Stundenkräften zu den jetzt noch mit 20 Stunden oder weniger Beschäftigten, dann für viele auch möglich ist, weil Partner gemeinsam Pflege und Carearbeit leisten werden (müssen).
Die Demografie wird uns noch einige Zeit begleiten und dadurch zu höchster Effizienz führen, idealerweise zu einer Angleichung der Kräfteverhältnisse von ArbeitgeberInnen/ArbeitnehmerInnen, Männern und Frauen durch Umverteilung der Arbeitszeit.
Die Demografie wird zu meistern sein.
Die Umverteilung ist denke ich einer der größten Hebel und wir dürfen nicht linear denken. Wenn sich ein Faktor ändert, bleibt nicht alles andere gleich, wie es in den meisten Studien zur Arbeitszeitverkürzung dargestellt wird, sondern hat Einfluss auf viele andere Gegebenheiten.

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

Über die Studie

Im Auftrag von Xing befragte das Meinungsforschungsinstitut Marketagent im Oktober 2023 rund 900 erwerbstätige Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren in Österreich im Rahmen einer repräsentativen Onlineumfrage zu den Themen Arbeitszeit und flexible Arbeitszeitmodelle.

leadersnet.TV