"Das Bieterverfahren legt für alle Parteien offen, wie der Preis einer Immobilie zu Stande kommt"

| Tobias Seifried 
| 01.10.2023

Im LEADERSNET-Interview erklären Roland Schmid, Eigentümer & CEO IMMOunited und Andreas Millonig, CEO immo-bilie & Anda GmbH, warum sie nach einer kurzen Pause wieder zusammenarbeiten, welche Ziele sie mit der Plattform "immo-billie" verfolgen und warum Preistransparenz am Immobilienmarkt derzeit besonders wichtig ist.

LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Schmid, Sie sind seit wenigen Wochen neuer Mehrheitseigentümer von "immo-billie". Wann und wieso haben Sie sich diese Investition entschieden?

Roland Schmid: Ich bin Anfang des Jahres mit Beatrice Hubner (Hubner Immobilien GmbH) ins Gespräch gekommen. Sie ist bereits seit der Gründung von immo-billie (Easy Immo Solutions GmbH) beteiligt. Für mich war es einfach der richtige Zeitpunkt in das Unternehmen zu investieren. Die Vermarktung von Immobilien ist aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklungen heute ungleich schwieriger als noch vor ein paar Jahren. Umso wichtiger ist es, dass der Preisfindungsprozess sowohl für Käufer:innen als auch VerkäuferInnen so transparent wie möglich gestaltet wird. Und genau das macht immo-billie mit dem digitalen Bieterverfahren möglich.

LEADERSNET: Ab sofort ist Ihr Unternehmen, die IMMOunited GmbH, zudem Exklusiv-Vertriebspartnerin für "immo-billie" in Österreich. Wie kam es dazu?

Schmid: Das war der logische nächste Schritt nach unserem Investment und der Übernahme der Geschäftsführung durch Andreas Millonig, der jetzt auch Gesellschafter von immo-billie ist. Während die IMMOunited den Kaufpreis einer Immobilie transparent macht, legt das Bieterverfahren für alle Parteien offen, wie eben dieser Preis zu Stande kommt. Wir können somit optimal Synergien nutzen.

LEADERSNET: Wie ergänzt sich das Geschäftsmodell von "immo-billie" mit jenem der IMMOunited?

Schmid: Mit der IMMOunited setzen wir uns seit mittlerweile 16 Jahren für mehr Transparenz und Expertise am Immobilienmarkt ein. Die Idee war damals, Informationen aus Kaufverträgen und dem Grundbuch für die Immobilienbranche aufzubereiten und digital zur Verfügung zu stellen. So wurde es unter anderem erstmals möglich, tatsächlich erzielte Transaktionspreise zu analysieren und ihre Entwicklung zu beobachten. Damit haben wir den Fortschritt des Immobilienmarktes maßgeblich beeinflusst und mittlerweile einen unverzichtbaren Branchenstandard geschaffen. Mit dem digitalen Bieterverfahren trägt immo-billie ebenfalls wesentlich zur Preis-Transparenz bei. Damit passt das Produkt ausgezeichnet zu unserer Vision.

LEADERSNET: Aktuell sieht es am Immobilienmarkt nicht allzu rosig aus. Teuerung, Inflation, verschärfte Kreditvergaberichtlinien, etc. haben für einen deutlichen Rückgang der Verkäufe gesorgt. Sehen Sie die Preis-Transparenz als probates Mittel, dem entgegenzuwirken?

Schmid: Wir können damit zumindest einen Teilbetrag leisten. Je transparenter die Preise und die Preisgestaltung sind, umso besser kann der tatsächliche Marktwert von Immobilien eingeschätzt werden. Mithilfe eines digitalen Bieterverfahrens wird ersichtlich, was der Markt gerade bereit ist für eine Immobilie zu bezahlen. So verhindern wir ungerechtfertigte Preisanstiege, aber auch einen risikoreichen Preisverfall. Davon profitieren Immobilienunternehmen, Käufer:innen und Verkäufer:innen gleichermaßen.

LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Millonig, Sie haben 12 Jahre bei der IMMOunited gearbeitet und sich kürzlich selbstständig gemacht. Wie kam es zur erneuten Zusammenarbeit?

Andreas Millonig: Roland Schmid und ich haben in den vergangenen Jahren eine gute Diskursbasis etabliert und ergänzen uns im geschäftlichen Handeln. Während meiner Tätigkeit bei der IMMOunited haben wir immer wieder andere Immobilienmärkte, wie beispielsweise jene in Kanada und den USA besucht. Im Rahmen dessen haben wir uns auch konkret mit digitalen Bieterverfahren und einer möglichen Umsetzung für den heimischen Markt beschäftigt. Aus diesem Grund war eine Zusammenarbeit hier naheliegend.

LEADERSNET: Die Easy Immo Solutions GmbH ist mit ihrem digitalen Bieterverfahren seit 2020 am Markt tätig und zählt über 200 Partner:innen in Österreich, Deutschland sowie der Schweiz. Welche Zukunftspläne verfolgen Sie mit "immo-billie"?

Millonig: Mittlerweile erfreut sich das digitale Bieterverfahren hierzulande großer Beliebtheit. Dank der Vertriebspartnerschaft mit der IMMOunited werden wir an der positiven Geschäftsentwicklung der letzten Jahre anknüpfen und das Geschäftsfeld deutlich erweitern. Zudem intensivieren wir unsere Vertriebsambitionen in Deutschland und der Schweiz weiter.

LEADERSNET: Gibt es auch Expansionspläne über den DACH-Raum hinaus, oder liegt der Fokus für die weitere Geschäftsentwicklung zunächst voll und ganz auf dieser Region?

Millonig: Derzeit fokussieren wir uns verstärkt auf den DACH-Raum, da wir hier in den kommenden Jahren merkbar wachsen wollen. Das Anwendungsgebiet des digitalen Bieterverfahrens geht allerdings auch über die Grenzen dieser Region hinaus. Einsetzbar ist es überall, wo mit Immobilien gehandelt wird. Insofern werden wir uns in der mittel- bis langfristigen Zukunft auch mit dem Markteintritt in andere Länder beschäftigen.

www.immo-billie.com

www.immounited.com

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