Österreichs Zweirad-Marktführer, die Faber GmbH, hat Grund zum Feiern. Das Familienunternehmen wurde vor 75 Jahren gegründet und hat seither maßgeblich zum Mobilitätsverhalten der Österreicher:innen beigetragen. Gegründet wurde es im Jahr 1948 von Motorradfan und Rennfahrer Josef Faber. Dieser zeigte in der Wiener Nachkriegszeit unternehmerischen Mut und legte mit der Übernahme der österreichischen Generalvertretung der tschechoslowakischen Motorradmarke Jawa den Grundstein für eine über Jahrzehnte andauernde Erfolgsgeschichte. Er gründete die Josef Faber Kraftfahrzeug-, Handels- und Werkstättenbetriebe GesmbH (jetzt Faber GmbH) und schraubte mit einem kleinen Team in der Werkstatt in Ottakring an den Motorrädern seiner Kund:innen. 1953 krönte Josef Faber seine Rennfahrer-Karriere mit der Goldmedaille im "Silbervasenteam".
Unternehmer mit Weitblick
Seine Firma entwickelte sich ebenfalls gut. 1962 bewies der Unternehmer Weitblick und unterzeichnete einen Importvertrag mit der damals noch völlig unbekannten Marke Honda. Faber wurde zum ersten Importeur von japanischen Produkten nach Österreich und die Motorräder aus Fernost wurden ihm ab Anfang der Siebzigerjahre regelrecht aus den Händen gerissen. 1982 gründete er gemeinsam mit seinen japanischen Geschäftspartnern die Honda Austria GmbH, die seitdem den österreichischen Markt bedient. Nach 44 Arbeitsjahren übergab Josef Faber das Unternehmen schließlich an seine beiden Söhne Josef und Peter und stand ihnen bis zu seinem Tod im Jahr 2004 beratend zur Seite.
Heute ist die Faber GmbH vor allem als österreichischer Generalimporteur der italienischen Zweiradmarken Piaggio, Vespa und Moto Guzzi bekannt. Insgesamt hat Faber im Laufe der Geschichte rund eine Viertelmillion (!) Vespas importiert und auf Österreichs Straßen gebracht. Aus dem Hause Piaggo waren es bisher insgesamt rund 300.000.
Familienunternehmen in zweiter Generation
Sohn Josef leitet seit der Übergabe die Großhandels-Sparte von Faber, während Sohn Peter die Sparte Einzelhandel, die heute zwei Standorte in Wien umfasst, übernommen hat. Neben den Piaggio-Marken Derbi (2006), Moto Guzzi (2008) wird die Faber GmbH auch Importeur der Sparte Commercial Vehicles und wagte eine ambitionierte, aber schließlich nur kurzweilige Wiederbelebung der österreichischen Traditions-Fahrradmarke Puch (2012-2017). Im Jahr 2011 wird Josef Faber mit einer Auszeichnung als weltweit erfolgreichster Importeur von Piaggio ausgezeichnet. Im Jahr 2015 erhält er die höchste Auszeichnung der Republik Italien für Nicht-Italiener, den "Ordine della stella d'Italia".
2017 wird die Faber GmbH zusätzlich Generalimporteur für Piaggio, Vespa, Aprilia und Moto Guzzi in der Tschechischen Republik und setzte 2021 die länderübergreifende Expansion des Unternehmens mit dem gleichen Markenportfolio in der Slowakei fort. Auch in Sachen Zweirad-Zubehör ist Faber vertreten und agiert als österreichischer Partner von Arai Helmets, Acrapovic, Helmo Milano, Remus, Tucano Urbano und vertreibt mit Fabioni auch Lifestyle-Produkte rund ums Zweirad. Ein weiteres Standbein markiert die Marke LV8, mit der Faber auch technische Einrichtungen für Auto- und Zweiradwerkstätten vertreibt. Das Unternehmen ist heute mit knapp 20 Prozent Anteil am Gesamt-Zweiradmarkt österreichischer Marktführer in der Zweiradbranche. Pro Jahr werden rund 8.500 Vespas ausgeliefert, womit das Kultgefährt mit rund 45 Prozent Marktanteil im Roller-Segment auch hierzulande mit Abstand auf Platz eins liegt.
Zukunft kündigt sich an
"Ein Jubiläumsjahr bietet immer eine gute Gelegenheit, auf das Erreichte zurückzublicken und Danke an unsere treuen Kund:innen zu sagen. Unsere erfolgreiche Geschichte ist uns als Familienunternehmen sehr wichtig. Gleichzeitig legen wir den Fokus darauf, unser Unternehmen und seine beiden Geschäftsbereiche Groß- und Einzelhandel immer
weiterzuentwickeln und Anpassungen an sich immer wieder stark verändernde Marktgegebenheiten rechtzeitig vorzunehmen. Unser erklärtes Ziel für den Großhandel in den nächsten Jahren ist die weitere Festigung unserer Marktführerschaft in Österreich und das Nutzen von Chancen, die sich uns in Europa bieten. Dazu werden wir die das Thema Elektromobilität für uns nutzen und unser Unternehmen weiter digitalisieren. An unseren beiden Einzelhandelsstandorten in Wien arbeiten wir ebenfalls an einem Ausbau und an der Weiterentwicklung, um der adäquaten Positionierung der Marken der Piaggio Group im stationären Handel Rechnung zu tragen. Unseren Kundinnen wollen wir auch zukünftig ein emotionales und persönliches Einkaufserlebnis sowie bestes Service bieten. Dabei ist es uns wichtig, dass wir weiterhin Spaß haben an dem, was wir tun. Die Faszination und Freude am Zweirad wollen wir unseren Kund:innen vermitteln und ein verlässlicher Arbeitgeber für unser großartiges Team sein.", so Josef und Peter Faber unisono zum Jubiläum.
Die große Jubiläumsfeier fand bereits Ende Juni statt (LEADERSNET berichtete). Fotos sehen Sie in unserer Galerie.
www.faber-group.at
www.faber.at
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