Immer mehr junge Menschen wollen Unternehmen gründen

| Redaktion 
| 02.08.2023

Der Boom in Wien setzt sich auch 2023 weiter fort und erreichte im ersten Halbjahr den höchsten Wert seit mehr als zehn Jahren.

Wer in Österreich ein Unternehmen gründen möchte, muss mehrere wichtige Schritte beachten. Dazu zählt zuallererst die Auswahl des passenden Firmennamens und der Rechtsform des Unternehmens. Anschließend sollte ein Businessplan mit der Geschäftsidee für die zu gründende Firma erstellt und ein Firmenkonto eröffnet werden. Nach der Gründung und Eintragung ins Firmenbuch, kann das Unternehmen beginnen zu arbeiten. Immer mehr Menschen, vor allem junge, entscheiden sich für diesen Weg.

Höchster Wert seit einem Jahrzehnt

Im ersten Halbjahr 2023 wurden in der Bundeshauptstadt 4.943 Unternehmen gegründet, um 6,6 Prozent mehr als noch im Jahr davor. Damit erreichte Wien den höchsten Halbjahreswert seit mehr als zehn Jahren.

"Diese hohe Gründungsaktivität ist einmal mehr eine Bestätigung für die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Wien. Auch aktuelle Konjunkturdaten zeigen, dass sich Wien wirtschaftlich überdurchschnittlich gut behaupten kann. Das liegt vor allem auch daran, dass wir es in Wien – auch durch intensive Zusammenarbeit mit der Politik und Sozialpartnern -, schaffen, die Heterogenität des Wirtschaftsstandorts zu erhalten und auszubauen. Diese Vielfalt der Branchen und Unternehmensgrößen macht die Wiener Wirtschaft in ihrer Gesamtheit auch widerstandsfähiger, wenn die Zeiten schwierig sind. Die vielen Gründer:innen tragen dazu wiederum bei", sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.

Junge Menschen wollen Unternehmen gründen

Die Gründer:innen in Wien sind im Schnitt rund 36 Jahre alt, wobei vor allem der Anteil der unter 30-Jährigen immer weiter steigt. "Dass Wien insbesondere für junge Gründer:innen interessant ist, hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend herauskristallisiert", so Clemens Schmidgruber, Vorstandsvorsitzender der Jungen Wirtschaft Wien.

Die Zahlen zeigen, dass sich dieser Trend nun auch in den anderen Bundesländern langsam durchsetzt. Verglichen zum ersten Halbjahr 2022 ist der Anteil der unter 30-jährigen Gründer:innen um fast zwei Prozent gewachsen.

"Genau hier sehen wir als Junge Wirtschaft Wien großes Potenzial", sagt Schmidgruber und fügt hinzu: "Die Jüngeren in unserer Gesellschaft möchten mit anpacken und Verantwortung übernehmen und diese Chance sollten wir ihnen geben. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass Gründen für besonders talentierte Jugendliche schon ab 16 Jahren möglich wird." Konkret fordert der Vorstandsvorsitzende der Jungen Wirtschaft Wien, die Ausnahmen zur Unternehmensgründung, die es etwa für Schulprojekte (ohne Gewerbeschein) bereits gibt, auszuweiten. "Gemeinsam mit Rechtsexpert:innen und betroffenen Jugendlichen erarbeiten wir gerade geeignete Lösungen", erklärt Schmidgruber.

Digitale Gründung erleichtern

Um dem digitalen Zeitalter besser gerecht zu werden, fordert Schmidgruber außerdem, dem Spießrutenlauf bei der eGründung endlich ein Ende zu setzen. Im Moment können nur die Gesellschaftsformen Einzelunternehmen und Ein-Personen-GmbH mittels eGründung über das Unternehmensserviceportal (USP) gegründet werden. Für die Gründung eines eingetragenen Einzelunternehmens (e.U.) oder einer Personengesellschaft (OG, KG) kann das Portal justizonline.gv.at genutzt werden. Für jede andere GmbH-Gründung oder Änderung ist ein Notariatsakt verpflichtend.

Außerdem müssen Hürden für Gründer:innen weiter abgebaut werden, um insbesondere die Unternehmer:innen von morgen schon heute ins Boot zu holen.

www.wko.at

www.gruenderservice.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV