BYD verschärft Preiskampf bei neuen Elektroautos in Österreich

Das Volumenmodell Atto 3 wird um mehrere Tausend Euro billiger, der neue Dolphin zählt zu den günstigsten Stromern am Markt und mit dem Seal steht ein Tesla-Model-3-Gegner in den Startlöchern

In China hat BYD (Build Your Dreams) heuer Volkswagen nach mehr als zwanzig Jahren erstmals von Platz eins der Verkaufscharts verdrängt. Nun wird die Gangart in Europa verschärft. Seit Anfang des Jahres ist der chinesische Hersteller, der vor allem für seine "Blade"-Batterie bekannt ist, auch bei uns vertreten (LEADERSNET berichtete) - nach Österreich gebracht werden die Modelle von der eigens gegründeten CCI Car Austria GmbH, einer Tochtergesellschaft von Denzel. Das Volumenmodell Atto 3 verkauft sich, obwohl die Marke hierzulande noch nicht so bekannt ist, sehr ordentlich. Nun sollen die Absatzzahlen noch einmal beflügelt werden. Denn mit einer Preisreduktion heizt BYD den Preiskampf am heimischen E-Automarkt weiter an. Ausgelöst wurde dieser Anfang des Jahres von Tesla, wo das Model 3 quasi über Nacht einige Tausend Euro günstiger wurde.

Preisreduktion beim Atto 3

Ähnlich sieht es nun beim Atto 3 aus, dessen Listenpreis in Österreich ab sofort um gut 5.000 Euro reduziert wird. BYD begründet die Preissenkung mit der steigenden Beliebtheit. Der Hersteller hat im ersten Halbjahr 2023 laut eigenen Angaben weltweit mehr als 1,26 Millionen Pkw (davon 616.810 E-Autos) an Kund:innen ausgeliefert. Das entspreche einer Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 96 Prozent, wobei der Absatz von E-Autos um 90,66 Prozent zugenommen habe. Dieser Erfolg ermögliche Skaleneffekte, die nun auch in Österreich in einem neuen Listenpreis des Atto 3 resultieren. 

BYD Atto 3BYD Atto 3 © BYD

Das 4,44 Meter lange elektrische Kompakt-SUV ist ab sofort zu einem Privatkundenpreis (inkl. Steuern, Österreich-Paket und 5.400 Euro E-Mobilitätsbonus) von 34.980 Euro (Comfort) bzw. 37.380 Euro (Design) erhältlich. Das entspricht einer Preisreduktion von 5.010 Euro – bei gleichbleibender Serienausstattung, die u.a. eine 60,5 kWh große Batterie, einen 150 kW (204 PS) starken E-Motor, dreiphasiges AC-Laden, Panoramaglasdach, drehbaren Touchscreen, Wärmepumpe und Vehicle-2-Load-Funktion umfasst.

Danijel Dzihic, Managing Director CCI Car Austria GmbH, sagt: "Der E-Automarkt ist in Europa in den vergangenen Monaten stark in Bewegung gekommen, insofern freut es uns, dass wir mit BYD in Österreich bei den Elektroautos weiterhin das beste Preis-Leistungsverhältnis bieten können. Mit der Listenpreisreduktion schaffen wir volle Transparenz für alle Kunden und verstecken das beste Angebot nicht hinter Rabatten oder Aktionen. Das entspricht unserer Vision, die E-Mobilität zu demokratisieren und für alle leistbar zu machen."

Neues Einstiegsmodell

Diesem Ansatz soll auch die Positionierung des Dolphin, der ab Herbst 2023 in Österreich erhältlich wein wird, verfolgen. Dzihic sagt zur bevorstehenden Markteinführung des neuen Einstiegsmodells, das u.a. mit dem VW ID.3 konkurriert: "Mit dem BYD Dolphin können wir als erste Marke in Österreich ein Hightech-E-Auto in der Kompaktklasse zum Preis eines Verbrenners anbieten, das keine Abstriche in punkto Komfort, Reichweite oder Ausstattung macht."

BYD DolphinBYD Dolphin © BYD

Das 4,29 Meter lange Elektroauto ist mit zwei Batteriegrößen (45 kWh bzw. 60,5 kWh) und einer ordentlichen Serienausstattung zwischen 25.980 und 32.980 Euro (inkl. Steuern, Österreich-Paket und 5.400 Euro E-Mobilitätsbonus) erhältlich. "Wir reden nicht von der leistbaren E-Mobilität in ein paar Jahren, sondern bieten E-Mobilität zum Preis eines Verbrenners ab sofort an", so der Managing Director von CCI Car Austria. Die WLTP-Reichweite des Dolphin gibt BYD mit 340 (45 kWh-Akku) und 427 Kilometer an.

Doch was bekommt man nun konkret für sein Geld? Den Einstieg markiert der Dolphin Active, der eine 44,9 kWh-Batterie mit einem 70 kW-Motor (95 PS) und einer ziemlich überschaubaren Ladeleistung kombiniert. Diese Version kann mit Wechselstrom bis zu 7 kW und mit Gleichstrom bis zu 60 kW aufgeladen werden. Darüber rangiert der Dolphin Comfort mit 60,4-kWh-Batterie und 150-kW-Motor (204 PS). Hier beträgt die maximale DC-Ladeleistung 88 kW, die AC-Ladung 11 kW. Dritte Variante ist der Dolphin Design, der die idente technische Ausstattung wie der Comfort bietet, serienmäßig aber zusätzlich über ein Panoramadach, einen Vehicle-to-Load-Adapter sowie eine kabellose Smartphone-Ladetechnik verfügt.

Gegner für das Model 3

Neben dem Dolphin kommt im vierten Quartal eine neue Elektrolimousine von BYD auf den heimischen Markt. Beim Seal handelt es sich um einen direkten Konkurrenten für das Tesla Model 3 oder den BMW i4. Das 4,80 Meter lange und sportlich designte Fahrzeug stellt als Heckantriebsvariante eine Leistung von 230 kW (313 PS) und als Allradversion (ein Motor pro Achse) 390 kW (530 PS) zur Verfügung. Von 0 auf 100 km/h geht es in 5,9 bzw. 3,8 Sekunden. Der Blade-Akku des Seal bietet eine Kapazität von 82 kWh. Das reicht laut BYD für eine Reichweite von bis zu 570 Kilometer (nach WLTP). Österreich-Preise für dieses Modell stehen noch nicht fest.

BYD SealBYD Seal © BYD

Alle BYD-Modelle sind standardmäßig mit der sogenannten "Blade Battery" ausgerüstet, einer Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP), die weder Kobalt, Nickel noch Cadmium enthält und daher besonders nachhaltig, sicher und langlebig sei. Zudem hätten Tests belegt, dass sie bei kühlen Temperaturen weniger Reichweite einbüßt als die in den meisten E-Autos verbauten Akkus. "Wir garantieren bei der Batterie 5.000 Ladezyklen und eine Laufleistung von acht Jahren bzw. 200.000 km – auch das ist ein Bestwert in Europa", so Dzihic abschließend.

www.bydauto.at

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