Jede:r dritte Arbeitnehmer:in wäre lieber arbeitslos als unglücklich im Job

| Redaktion 
| 27.03.2023

Mehr als die Hälfte der für eine Studie Befragten würde keine Arbeit annehmen, welche die Work-Life-Balance stören könnte.

Debatten rund um Vollzeit/Teilzeit, Vier-Tage-Woche und späteren Pensionsantritt dominieren derzeit den Arbeitsmarkt. Doch wie ist die aktuelle Stimmungslage unter Österreichs Arbeitnehmer:innen? Die Trends zeigt der neue "Workmonitor 2023" von Randstad auf, für den 1.000 Österreicher:innen zwischen 18 und 67 Jahren befragt wurden.

Kürzere Arbeitswoche für mehr Work-Life-Balance

"Auch hinsichtlich der aktuellen Diskussion über kürzere oder flexiblere Arbeitszeiten liefert der neue Randstad, Workmonitor interessante Einblicke in die Sichtweisen und Wünsche der österreichischen Arbeitnehmer:innen", sagt Bjørn Toonen, Managing Director von Randstad Österreich.

"Unsere Lebensmodelle und Bedürfnisse haben sich stark gewandelt. Vor allem jüngere Menschen – wie z. B. die Generation Z – wünschen sich flexiblere und kürzere Arbeitszeiten, um eine ausgewogenere Work-Life-Balance einhalten zu können", erklärt Ulla Havas, Chief Operating Officer von Randstad Österreich.

Mehr als die Hälfte der Befragten (59 Prozent) würde keine Arbeit annehmen, welche die Work-Life-Balance stören könnte, wobei dieses Gefühl bei den 18- bis 34-Jährigen besonders ausgeprägt ist und bei den über 45-Jährigen deutlich abnimmt. "Angesichts des akuten Arbeitskräftemangels heißt das auch, dass Arbeitgeber:innen mit besonderen Benefits bei Arbeitnehmer:innen und Bewerber:innen punkten können, wie z. B. einer Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich. Ein derartiges britisches Pilotprojekt mit rund 3.000 Beschäftigten verlief kürzlich so erfolgreich, dass die allermeisten der mehr als 60 teilnehmenden Unternehmen dieses Konzept beibehalten wollen", sagt Havas.

Lieber arbeitslos als unglücklich im Beruf?

Die Studie liefert zudem Ergebnisse, wenn es um die generelle Einstellung zur Arbeit geht. Fast zwei Drittel (62 Prozent) der Erwerbstätigen ordnen Arbeit in ihrem Leben zwar als "wichtig oder sehr wichtig" ein. Allerdings stimmen auch 3 von 10 Befragten der Aussage "Ich wäre lieber arbeitslos als unglücklich im Beruf" zu. Ein noch größerer Anteil (45 Prozent) würde kündigen, wenn der Job sie daran hindern würde, ihr Leben zu genießen. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) der Befragten hat schon einmal gekündigt, weil sie sich in einem toxischen Arbeitsumfeld befanden.

"Diese Einstellungen haben sich während der letzten Pandemiejahre verschärft, wie auch die aufgekommenen Phänomene 'Great Resignation' und 'Quiet Quitting' zeigen. Der Wunsch, einer sinnstiftenden, erfüllenden Arbeit nachzugehen und diese mit dem Privatleben in Einklang zu bringen, ist stärker ausgeprägt als zuvor", sagt Havas.

Drei von zehn heimischen Arbeitnehmer:innen outen sich der Studie zufolge als "Quiet Quitters" – haben ihren Job also innerlich "still und leise" gekündigt und machen nur noch Dienst nach Vorschrift, ohne sich darüber hinaus zu engagieren.

www.randstad.at

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