Diskussion des "Club Tirol" zum Jahrestag des russischen Angriffskriegs

| Redaktion 
| 01.03.2023

Österreichische Expert:innen fordern Ehrlichkeit der Politik.

Seit dem 24. Februar 2022 befinde sich Europa "in einer vollkommen neuen Sicherheitslage", betonte etwa Velina Tchakarova, die Direktorin des Austria Institut für Europa- und Sicherheitspolitik, am Montagabend in einer Diskussion des "Club Tirol" auf Einladung der APA. Österreich sei zu einer "Insel der sicherheitspolitischen Realitätsverweigerer" geworden, kritisierte sie.

"Es braucht Debatte"

Es brauche "eine echte Debatte" über die sicherheitspolitischen Risiken und Herausforderungen. "Man muss den Bürgern sagen, was Sache ist", sagte Tchakarova, die auch zwei Offene Briefe für eine sicherheitspolitische Debatte in Österreich unterzeichnet hatte. Sie warnte vor einer "Schleife des Informationskriegs, wo es keinen Exit gibt, wo Wahrheit mit Lüge schon so vermischt sind, dass sich niemand mehr auskennt."

Russland führe gleichzeitig mit dem militärischen Angriff auf die Ukraine einen nichtmilitärischen Krieg gegen die europäische Sicherheitsordnung. Europa sei aber nach wie vor sicherheitspolitisch von den USA abhängig. Vieles könnte sich nächstes Jahr ändern, so die Expertin im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen in den USA. Abgesehen von einer Sicherheitsdebatte fehlt Tchakarova ein europäischer Konsens, welches Ziel die EU in der Ukraine eigentlich anstrebe.

Die Rolle der Medien

Auf die Rolle der Medien ging APA-Geschäftsführer Clemens Pig ein. Bis zu zwei Drittel aller täglich verfügbaren Inhalte und Nachrichten in Massenmedien und deren digitalen Outlets in Europa basieren direkt oder indirekt auf Material von Nachrichtenagenturen, erläuterte er. Doch nur 20 von 140 Agenturen seien wie die APA staatlich unabhängig. Demgegenüber stünden große Staatsagenturen, die oftmals als Propagandamaschinerien ihrer Regime eingesetzt werden, sagte Clemens Pig, der auch Präsident der Europäischen Nachrichtenagentur-Allianz (EANA) ist.

Im APA-Pressezentrum waren: Club Tirol Präsident Julian Hadschieff (Humanocare), Vizepräsidentin Renate Danler (Renate Danler Consulting), die CLUB TIROL-Vorstandsmitglieder Peter Kunz (Kunz Wallentin Rechtsanwälte), Herbert Rieser (café+co), Martina Scheiber (HR-SCOPE). Winfried Eberl (AV-Medien), Monika Hupfauf (Koch/Hupfauf RAE), Georg Kirchmair (Staatssekretariat für Tourismus), Thomas Kreidl (Österreich Werbung), Elisabeth Marschang (BMEIA), Sigrid Neureiter (Dr. Neureiter-PR), Stephan Briem (Rechtsanwalt), Martin Kreutner (IACA, Dean Emeritus),Peter Lechner (Zürich Versicherung), Alexander Raffeiner (Raffeiner Reputation), Christoph Tschoner (Sappi Austria) uvm.

LEADERSNET war bei der Diskussion dabei. Eindrücke finden Sie hier.

www.clubtirol.net

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