Patrick Landrock: "Schlecker+ soll zum europäischen Handelsriesen werden"

Hierzulande sollen die ersten neuen Schlecker-Filialen im Herbst aufsperren. 

Wie LEADERSNET berichtete steht die Marke Schlecker vor einem Comeback: In einer Aussendung kündigte der Geschäftsführer des Unternehmens Kitzventure Patrick Landrock einen Neustart unter der Bezeichnung "Schlecker+" mit zunächst 39 Filialen an. Parallel dazu will er eine "einzigartige und innovative Technologie-Plattform, die einen konkurrenzlosen Vorsprung gegenüber dem Mitbewerb verspricht" aufbauen. Diese soll sowohl Online-Shops, Filialen wie auch Direktlieferprozesse steuern. Daran angeschlossen ist ein vollautomatisiertes und mit Robotern gesteuertes Klein- und Großteilelager. "Das kann in dieser Größe und Umsetzung kein Mitbewerber bieten und wird uns einen enormen Vorsprung garantieren", so Patrick Landrock. "Damit kommen wir unserem Ziel, signifikant Marktanteile zu gewinnen und Marktführer zu werden, rasch näher."

150 Millionen Euro auf Basis einer 1,5 Milliarden Euro Bewertung

Einen Investor hat Landrock schon gefunden: "Es konnten schon 150 Millionen Euro auf Basis einer 1,5 Milliarden Euro Bewertung als Wandeldarlehen abgeschlossen werden. Schlecker ist damit von Beginn an ein begehrtes Einhorn", so der Unternehmer.

Im ersten Schritt sind sieben Filialen in Österreich und 32 in Deutschland geplant. In den nächsten Jahren soll aber auch das Filialnetz massiv ausgebaut werden.

Die Größe der Startflächen betragen eine Fläche von 2.000 bis 2.500 qm und werden volles Drogerie- und Lebensmittelsortiment anbieten. In Planung sind aber auch bereits größere Filialen, in denen es dann auch Baumarktartikel sowie Büro- und Geschäftsbedarf geben wird. Im jeweiligen Stadtumkreis ausgewählter Filialen wird eine Auslieferung von online Bestellungen innerhalb von 60 bis 90 Minuten möglich sein. Der Eröffnung der ersten Filialen und das Go Live für den Online-Shop sind für den 20. Oktober 2022 geplant.

Kritik an der Politik

"Wir sind dabei, ein Milliardenunternehmen aufzubauen mit hunderten Arbeitsplätzen, langfristig sprechen wir sogar von tausenden", so Landrock, "die Politik hier hat aber die Tragweite einer solchen Firmenansiedlung nie erkannt." Eine Anfrage an das Wirtschaftsministerium von Margarete Schramböck aus dem Jänner 2022 blieb demnach unbeantwortet.

Im Gegensatz dazu hätten sich in Deutschland viele Städte für eine Ansiedlung stark gemacht. So wird auch das Headquarter der Schlecker+ GmbH nun in Deutschland, in Nordrhein-Westfalen errichtet, davon rund 2.400 qm Büro- und Sozialfläche und 36.000 qm Lager. Von Beginn weg werden laut Landrock 250 Personen in der Zentrale beschäftigt sein, 160 Arbeitsplätze im Bereich Verwaltung, Einkauf, Kundenservice, Innovation und Entwicklung sowie 90 Arbeitsplätze im Bereich Logistik geschaffen.

Verzinste Anleihe

Kitzventure wirbt derzeit auch für eine mit sechs Prozent verzinste Anleihe, über die knapp zwei Millionen Euro aufgenommen werden sollen. Dieses Geld habe aber nichts mit Schlecker zu tun, sondern sei für "verschiedene Projekte im Hintergrund" gedacht.

Kitzventure gibt für das vergangene Jahr elf Millionen Euro Umsatz und einen auf fünf Millionen Euro verzehnfachten Gewinn an. (jw)

www.kitzventure.com

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV