Anti-Corona-Pille: "Molnupiravir könnte weltweit das erste orale Covid-19-Therapeutikum sein"

Die European Medicines Agency hat soeben das Rolling-Review-Verfahren für das potenzielle Corona-Medikament Molnupiravir gestartet. Walter Hatzenbichler, Pressesprecher von MSD Österreich, verrät im exklusiven Interview, was man sich von diesem Medikament erhoffen kann. 

Ein Medikament namens Molnupiravir könnte zum Gamechanger avancieren. Bei der Anti-Corona-Pille handelt es sich um ein antivirales Medikament in Tablettenform, das von Merck & Co. zusammen mit Ridgeback Biotherapeutics entwickelt wurde. Es soll den Krankheitsverlauf von Covid-19 mildern und das Risiko einer Krankenhauseinlieferung deutlich minimieren.

LEADERSNET: MSD, in den USA bekannt als Merck Sharp & Dohme, hat bei den Arzneimittelbehörden in den USA und Europa die Zulassung für den Medikamentenkandidat Molnupiravir eingereicht. Die EMA (European Medicines Agency)  hat am 21.Oktober den Start eines Schnellprüfverfahrens (Rolling-Review) bekannt gegeben. Was können wir uns von dem Medikament erhoffen?

Hatzenbichler: Molnupiravir könnte weltweit das erste orale Covid-19 Therapeutikum sein. Die Therapie wäre ein weiteres wichtiges Werkzeug gegen Covid-19. Nichtsdestotrotz möchten wir betonen, dass die Impfung bei der Pandemiebekämpfung an erster Stelle steht und wir bei MSD alle Maßnahmen zu einer höheren Durchimpfungsrate aktiv unterstützen.

LEADERSNET: Wann ist die Therapie in Österreich verfügbar?

Hatzenbichler: Wir arbeiten mit Hochdruck an der Warenverfügbarkeit und haben die Produktion bereits vor der Zulassung gestartet. Derzeit sind wir in engem Kontakt mit den Regierungen und Behörden, um zum ehestmöglichen Zeitpunkt die Therapie zur Verfügung stellen zu können.

LEADERSNET: Wer würde das Medikament bekommen und wie würde die Behandlung aussehen?

Hatzenbichler: Sobald eine Infektion nachgewiesen ist, könnte die rezeptpflichtige Therapie so schnell wie möglich verabreicht werden. Molnupiravir reduziert deutlich die Vermehrung des Virus im Körper. Molnupiravir führt während des für den Virus essenziellen Kopiervorgangs der viralen RNA zu einer Häufung von Kopierfehlern, welche die Vermehrung von SARS-CoV-2 deutlich reduziert.

LEADERSNET: Könnte diese Therapie die Impfung ersetzen?

Hatzenbichler: Nein. Als MSD setzten wir uns aktiv für Maßnahmen ein, die die Erhöhung der Durchimpfungsrate unterstützen. Wir möchten betonen, dass die Impfung bei der Pandemiebekämpfung an erster Stelle steht und wir bei MSD alle Maßnahmen zu einer höheren Durchimpfungsrate aktiv unterstützen. Die orale Therapie wäre ein weiteres Werkzeug gegen Covid-19.

LEADERSNET:  Welchen Stellenwert hat die Forschung in der österreichischen Pharmaindustrie? Und was trägt MSD hier bei?

Hatzenbichler: Pharmaunternehmen in Österreich tragen mit 9,6 Milliarden Euro zur Wertschöpfung im Land bei. An den Standorten in Wien und Krems beschäftigt MSD aktuell 850 Mitarbeiter:innen – Tendenz stark steigend. Dabei können sowohl die Bereiche Entwicklung, Herstellung und Bereitstellung abgedeckt werden als auch ein wichtiger Beitrag zur medizinischen Versorgung im Land geleistet werden. (jw)

www.msd.at

 

 

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV