Gibt es bald keine Business-Trips mehr?

In einer Blitz-Umfrage hat die Wiener PR-Agentur "comm:unications" nachgefragt, wie sich die Business-Meeting-Kultur in der Covid-Zeit verändert hat.

15 Monate Home-Office – was ist davon übriggeblieben? In einer Blitz-Umfrage unter 50 Führungskräften im Mai 2021 hat die Wiener PR-Agentur "comm:unications" nachgefragt, wie sich die Business-Meeting-Kultur in der Covid-Zeit verändert hat und wie es in Zukunft weitergehen könnte. Überraschend: Mehr als 85 Prozent schätzen, dass internationale Meetings vermehrt virtuell stattfinden werden und Business-Trips wegfallen.

Örtliche Unabhängigkeit und Zeitersparnis

Virtuelle Meetings sind ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags in Büros geworden: Knapp 30 Prozent der Befragten gibt an, mehrmals die Woche Meetings via Kamera abzuhalten, weitere 20 Prozent sogar mehrmals am Tag. Täglich werden so mindestens eine Stunde in Meetings verbracht (50 Prozent), oft aber sogar zwei bis drei Stunden (24 Prozent).

Neben dem Ausschluss der Ansteckungsgefahr liegen die größten Vorteile auf der Hand: 84 Prozent genießen die örtliche Unabhängigkeit und daraus resultierende Zeitersparnis (64 Prozent) und Flexibilität (58 Prozent). Größte Störenfriede sind Verbindungsprobleme, Hintergrundgeräusche und verspätete Meeting-Teilnehmer. Zu den beliebtesten Tools zählt die Chat-Funktion und das Teilen des Bildschirms. Daumen rauf oder runter bzw. die Funktion Applaus nutzen hingegen nur die Hälfte.

Nicht mehr widerstandslos in den nächsten Flieger

Mit dem Absinken der täglichen Corona-Zahlen beginnt für manche Unternehmen auch die Rückkehr ins Bürogebäude – zurecht, denn 86 Prozent klagen über den fehlenden persönlichen und sozialen Austausch bei rein virtuellen Meetings. Der spontane Wortaustausch fehlt besonders (62 Prozent) und auch die Bewegung geht vielen Umfrage-Teilnehmern ab (42 Prozent). Überraschend war dennoch, dass mehr als 80 Prozent virtuelle Meetings zumindest teilweise beibehalten möchten.

"Durch die Covid-Pandemie ist ein wahrer Digitalisierungsschub durch Österreichs Unternehmen gezogen. Selbst Verfechter persönlicher Meetings sind auf den Geschmack gekommen, da sie gezwungen waren, die nicht mehr ganz so neue Technik kennenzulernen und zu nutzen", so "comm:unications"-CEO Sabine Pöhacker. "Es ist durchaus vorstellbar, dass Mitarbeiter nicht mehr wie gewohnt widerstandslos in den nächsten Flieger zum Business-Meeting steigen oder mit dem Zug an das andere Ende von Österreich fahren."

Die Umwelt wird es freuen. Doch für so manche Unternehmen oder gar ganze Geschäftsfelder könnte dieser neue Spirit auch nach der Covid-Krise für Stirnfalten sorgen. "Unternehmen sind daher gut beraten, schon jetzt darüber nachzudenken, wo sich Risiken verbergen könnten, aber vor allem, wo sich dadurch neue Chancen auftun", empfiehlt Pöhacker. (as)

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