Umfrage zum neuen Arbeiten: So geht es den Anwaltskanzleien in der Coronakrise

Future-Law und LexisNexis: Mehr als 50 Prozent der Kanzleien spüren die Auswirkungen der Krise, Legal Tech wird immer wichtiger.

Future-Law führte mit LexisNexis eine gemeinsame Blitz-Umfrage zur COVID-19 Arbeitssituation in Kanzleien in ganz Österreich durch. Fast die Hälfte aller Kanzleien sehen Herausforderungen bei Digitalisierung und Technologie.

"Wie geht es Kanzleien seit des Corona Lockdowns am 16.März 2020? Diese Frage hat uns beschäftigt", so Sophie Martinetz, Managing Partnerin Future-Law. Mehr als 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus österreichischen Anwaltskanzleien haben an der Umfrage teilgenommen.

Nicht die gesamte Branche gleich betroffen

Susanne Mortimore, CEO LexisNexis: "Die Ergebnisse bestätigen unsere Pionierarbeit bei Legaltech und qualitativen Inhaltsformaten: jetzt zahlen sich digitaler Vorsprung und fundierte Analysen aus."

Aber der Einfluss der Krise trifft nicht die ganze Branche gleich: Mehr als 50 Prozent der Kanzleien spüren die Auswirkungen der COVID-19-Epidemie intensiv bzw. sehr intensiv. Fast die Hälfte (46 Prozent haben die Herausforderung eine stabile technische Infrastruktur im Home Office zu gewährleisten. Auch sehen 33 Prozent der Befragten es als Herausforderung die Produktivität und Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Home Office heraus aufrecht zu erhalten. Hier sind digitale Führungsfähigkeiten gefragt, die vielleicht in der Anwaltsbranche noch nicht etabliert sind.

Fast 40 Prozent sehen einen Anstieg an Anfragen. Dem gegenüber spüren allerdings ein Drittel (32 Prozent) einen Einbruch der Nachfrage. Zu Liquiditätsengpässen kommt es immerhin bei fast einem Fünftel der Befragten (19 Prozent). Die Einführung von Kurzarbeitszeit haben 33 Prozent veranlasst. Und nur vier Prozent mussten betriebsbedingte Kündigungen aussprechen.

Legal Tech & Digitalisierung – Orientierung notwendig

Digitalisierung wird immer wichtiger: 40 Prozent sehen sich bei der Auswahl von neuen digitalen Produkten gefordert – welche Kriterien sind anwendbar, welche Tools gibt es am Markt? 57 Prozent sind an Legal Tech Produkten interessiert, allen voran an der digitalen Akte, juristische Fachdatenbanken und vor allem Cybersecurity, dicht gefolgt vom Einsatz der digitalen Signatur.

Manche Kanzleien entwickeln eigene Berechnungs-Tools zur Abdeckung der nötigen Kalkulationen für Härtefonds etc. Die wichtigsten Rechtsbereiche, in denen jetzt fachliche Information von den Teilnehmerinnen und Teilnehmer benötigt wird sind Arbeitsrecht, Wirtschaftsrecht, Steuerrecht und Zivilrecht gleichermaßen. Diese Informationen rund um die rechtlichen Auswirkungen der COVID-19-Maßnahmen beziehen die Befragten von Ministerien/Wirtschaftskammer (89 Prozent), Reine Gesetzestexte/Erlässe (67 Prozent), sowie zu 50 Prozent von Infopoints der Fachverlage.

Die Umfrage zeigt, wie heterogen die Branche ist und, dass die COVID-19-Krise ganz unterschiedlich erlebt wird. Ob Home Office der große Trend in der Juristerei wird, werden wir in der Zukunft sehen. (red)

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