Der "Benko-Faktor" und Taurin-Dauerbrenner: Das sind Österreichs medial stärkste Brands

Red Bull hat weiterhin mit Abstand "beflügeltsten" Markenauftritt, kika/Leiner dank Investor plötzlich omnipräsent.

Die Ergebnisse des APA-DeFacto Brand-Rankings sind da, und sie zeigen stabile Präsenzen unter einer eisernen Speerspitze: auch 2018 war das mit Abstand in heimischen Medien sichtbarste Unternehmen war Red Bull. Aber auch Bewegung ließ sich verorten: so sorgte der Unternehmer und Investor René Benko durch seinen Kauf für überproportionales Wachstum bei der Gruppe kika/Leiner – eine medienwirksame Marke für sich, lenkte der Milliardär viel Aufmerksamkeit auf jede mit ihm in Verbindung gebrachte Brand.

Red Bull: Sturer Stier in der Pole-Position und ÖBB mit Plus

Bei Didi Mateschitz' Power-Brand macht sich vor allem das starke Sportsponsoring bemerkbar, 70 Prozent der Beiträge fallen auf das Ressort Sport. Solche Stabilität der Medienpräsenz "kennen wir nicht einmal aus dem CEO-Ranking", so Manuel Kerzner, Medienanalyst von APA-DeFacto. Unverändert Nummer zwei  mit einem leichten Plus sind die ÖBB – die Österreichischen Bundesbahnenwaren vor allem in den ersten Monaten des Vorjahres präsent als Neubesetzungen im Aufsichtsrat und Vorstand durch die Medien gingen. 

Ganz allgemein betrachtet zeigt sich die Medienpräsenz der Brands stabil: Unter den Top-6 hat sich 2018 im Vergleich zum Jahr davor nichts geändert. Wenn es so etwas wie "Verlierer" gäbe, dann wären es die Automarken, die dennoch die Plätze 3 bis 6 ( Volkswagen, Mercedes, BMW und Audi, absteigend in dieser Reihenfolge, Anm. d. Red.) für die das aber ein "Pluspunkt" gewesen sei: Kerzner wies darauf hin, dass die Negativberichterstattung im Rahmen des Dieselskandals deutlich abgenommen habe.

kika/Leiner profitiert von "Benko-Brand"

An siebter Stelle im APA-Brand Report 2018 verzeichnet die Möbelgruppe kika/Leiner mit der intensivsten medialen Berichterstattung aller Platzierten ein überproportionales Wachstum. Die Berichterstattung über die Gruppe war die intensivste der Top-10-Marken, die Zahl der Berichte ist von 600 auf 1.700 gestiegen – klare Folgen der drohenden Insolvenz und der Rettung durch Medienmagnet Rene Benko. Folgerichtig kamen kika/Leiner auch zu 40 Prozent auf Wirtschaftsseiten vor.

Neu unter den zehn meistgenannten österreichischen Unternehmen sind AUA und Erste Group, die allerdings mehr vom Rückgang bei anderen Firmen profitiert haben. Die Intensität der medialen Präsenz dieser beiden Unternehmen blieb im Vergleich zu 2017 praktisch unverändert.

US-Konzerne kaum präsent

Für Firmen in heimischen Medien im Zusammenhang mit Digitalisierung und neuen Technologien gab es – angesichts des omnipräsenten Dachthemas der Digitalisierung – überraschend wenig Medienpräsenz. Da führen die US-Konzerne Facebook, Amazon oder Apple, in Österreich leistet dieses Thema "nur einen sehr bescheidenen Beitrag zur medialen Sichtbarkeit", so Kerzner. Medial sichtbarstes Unternehmen in Österreich wäre Facebook noch vor Red Bull, aber auch Amazon und Apple wären Top-10, wenn sie in dem Ranking Berücksichtigung gefunden hätten. Tesla kommt zwar häufig vor, aber doch seltener als die großen deutschen Marken.

Der APA-DeFacto-Brand-Report hat über eine Million Beiträge in Print und TV (ohne Fachmedien) analysiert. Die Top-10 kamen in 44.000 Beiträgen vor, die Top-50 in 91.000 Beiträgen. (rb)

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