Expo 2010 hautnah!

Neben dem "physischen" Gelände präsentiert sich die Expo 2010 erstmalig auch im virtuellen Raum. Für die Umstezung des österreichischen Pavillons zeichnet sich die Online-Agentur Ovos verantwortlich.


Am 1. Mai eröffnet in Shanghai, China, die Expo 2010 unter dem Motto "Better City, Better Life". Österreich präsentiert sich mit einem Bau der Wiener Architekten SPAN & Zeytinoglu. Der Pavillion ist mit insgesamt 10 Mio. Porzellanfliesen überzogen, eine Anspielung an die chinesische Tradition der Porzellexporte nach Europa, und stellt somit eine gelungen Mischung aus Eleganz und Futuristik dar.

Absolutes Novum dieses Jahr: Neben dem physiklischen Gelände gibt es erstmalig die Möglichkeit die Expo auch im virtuellen Raum zu erfahren. Für die Umsetzung zeichnet sich die Wiener Online-Agentur Ovos verantwortlich. "Für all jene, die nicht nach Shanghai fliegen können, aber trotzdem was von der Expo mitbekommen wollen, ist das eine tolle Möglichkeit" so Jörg Hofstätter, Mitinhaber (neben Hannes Amon und Jochen Kranzer) der Wiener Agentur. Der virtuelle Pavillion stellt eine Übersetzung und keine Kopie des Originales dar. "Es war uns wichtig, den Grundriss des Pavillions nicht eins zu eins als Layout im virtuellen Raum zu übersetzen, sondern ihn als Grundlage für die Navigation zu verwenden. Dadurch hat der Nutzer die Möglichkeit, sich nicht nur auf einem vorgegebenen Weg durch den Pavillon zu bewegen, sondern kann mittels der Navigation frei wählen welchen Teil er als nächstes erleben möchte. Wieso soll ich mich dreidimensional in Echtzeit durch etwas durch bewegen, wie bei einem Spiel, was vielleicht für technikaffine Zielgruppen kein Problem darstellt, aber für ältere Menschen oder andere durchaus zu einem werden kann." so Hofstätter weiter.

Hochgebirge, Wald, Wasser und Stadt

Analog zu den vier Themenwelten - Hochgebirge, Wald, Wasser und Stadt - welche auch im physikalischen Pavillion präsent sind, gibt es virtuelle Übersetzungen an Hand von scrollbaren Collagen. Diese sind mit einer Reihe von interaktiven Minigames unterlegt, welche der spielerischen Wissensvermittlung dienen sollen. "Die Minigames waren ein ganz wesentlicher Ansatz von uns. Als Expo muss man eine Vielzahl von Interessen im Ausland vertreten, angefangen von Tourismus bis hin zu Wirtschaft, was sich in einer Fülle von Content niederschlägt. Mit dem Minigame-Konzept haben wir versucht diesen Content in das Gesamterlebnis einzubinden. Die spielerische Wissensvermittlung ist auch bei uns in der Firma ein zentraler Punkt, mit dem wir uns schon seit Jahren beschäftigen" erklärt Hofstatter das angewandte Konzept.

Technische Herausforderung

Die Umsetzung des Projektes stellte auch für die versierte Agentur eine Herausforderung dar. "Ein Kernteam von fünf Leuten arbeitete in einem Zeitraum von vier Monaten an dem Projekt. Da die Page ein Volumen von ca. knapp 100 MB hat und wir nicht genau wußten wie gut und schnell Internetverbindungen in China sind oder welche Browser verwendet werden, war dies eine besondere Herausforderung. Der User soll und will ja nicht vor einer Seite sitzen die fünf Minuten lädt." Um dieses Problem zu bewerstelligen stand die Agentur mit einem quasi Beta-Tester in China in regem Kontakt, welcher die Seite auf den Usability Aspekt aus chinesischer Sicht abtestete.

Digitale Welten

"Das Thema virtuelle Welten wird momentan hauptsächlich im Kontext von Computerspielen diskutiert. Die Expo Shanghai ist für uns deshalb so ein wichtiges Projekt, weil wir sehen, dass digitale Erfahrungswelten auch jenseits der Unterhaltungsindustrie Fuß fassen können." erläutert Hofstätter und adjustiert beispielsweise Flagshipstores oder Repräsentationsflächen von Unternehmen eine große Zukunft im virtuellen Raum. "Analog zu den Entwicklungen im Printbereich, stellen virtuelle Welten und Repräsentzen die nächste logische Konsequenz dar." erklärt Hofstätter abschließend. (os)

Den virtuellen Pavillion finden Sie hier und einen Videorundgang hier.

www.ovos.at


www.expo2010.cn


 

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