Österreicher kaufen viel und Bio

| 15.03.2018

Frischeprodukte im Lebensmitteleinzelhandel boomen wieder. 

Die durchschnittlichen Haushaltsausgaben für Frischeprodukte, ohne Brot, Gebäck und Fertiggerichte, lagen 2017 bei 145 Euro pro Monat. Erstmals seit vielen Jahren kaufen die Österreicher wieder mehr Frischeprodukte im Lebensmitteleinzelhandel. 2017 sind sowohl die eingekaufte Menge als auch der Wert gestiegen

Der wertmäßig größte Anteil entfällt auf Wurst und Schinken, gefolgt von Milch, Joghurt und Butter. Platz 3 nimmt die Warengruppe Fleisch inklusive Geflügel ein, knapp elf Prozent werden für Käse ausgegeben. Obst und Gemüse machen gemeinsam rund ein Viertel der Ausgaben aus. Dies hat eine aktuelle Befragung unter 1700 RollAMA-Haushalten ergeben.

Die Konsumenten sind demnach bei Milch viel weniger preissensibel als gedacht. Höherpreisige Spezialsortimente wie Bio-, Heumilch oder laktosefreie Milch kosten zwischen zehn und zwanzig Cent mehr pro Liter und verzeichnen hohe zweistellige Umsatzsteigerungen in den vergangenen fünf Jahren. Frischmilch war 2017 erstmals teurer als die länger frische Variante, wohl auch deswegen, weil der Bioanteil mit 30 Prozent überdurchschnittlich hoch ist. "Aus Umfragen wissen wir, dass Bio-Konsumenten Wert auf größtmögliche Natürlichkeit und wenig verarbeitete Lebensmittel legen. Frischmilch entspricht diesem Wunsch besonders gut", interpretiert die AMA. Das Bedürfnis nach Natürlichkeit spiegelt sich auch in der Warengruppe der Joghurts wieder. Erstmals hat Naturjoghurt die Gruppe der Fruchtjoghurts überholt.

Im Detail

Zu Jahresende 2017 stiegen die Butterpreise für Konsumenten aufgrund der knappen Mengen an, was dem Segment ein Umsatzplus von 22 Prozent bescherte. Die eingekaufte Menge ging um 1,2 Prozent zurück. Dazu die AMA: "Butter-Liebhaber sind treu, auch wenn sie etwas teurer ist".

Alles, was beim Zubereiten schnell und einfach geht, liegt im Trend. Fleischteile und -arten für die flotte Küche haben 2017 stark zugelegt, etwa Teilstücke wie Schweinslungenbraten oder Rindersteaks. Auch der Boom von Faschiertem, Geflügelfleisch und vorbereitetem, also küchenfertigem Fleisch, entsprechen dem Wunsch nach schneller Küche.

Bio steigt weiter Die Erfolgsgeschichte von Bio wird weitergeschrieben. Der Bioanteil über alle RollAMA-Warengruppen beträgt mittlerweile 8,6 Prozent. Fast jeder Österreicher kauft mindestens einmal im Jahr ein Bioprodukt. Bio-Heavy User sind für mehr als die Hälfte des Bioumsatzes im LEH verantwortlich. Jene, die Bio-Produkte nur zufällig kaufen, tragen ein Prozent zum Umsatz bei. (red)

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