ITB: Die Highlights der Leitmesse für die weltweite Reisebranche

Neue Problematik "Overtourismus" - USA verlieren an Strahlkraft.   

Die ganze Welt in Messehallen, so lautet das Versprechen der Internationalen Tourismus Börse (ITB) an ihre Besucher. 10.000 Aussteller aus 186 Regionen präsentieren sich vorab dem Fachpublikum und danach den Privatbesuchern.

Als Trends kristallisieren sich folgende Bereiche heraus: Griechenland erfährt einen enormen Boom (Buchungsplus von 40 Prozent), Ägypten und die Türkei gewinnen an Fahrt. Die Sommerbuchungen für das Land verdoppelten sich nach Daten der Konsumforscher GfK gegenüber 2017. Spanien ist konstant. Die USA gehören den Experten zufolge zu den Verlierern 2018. Zurückzuführen sei dies eventuell auf den sogenannten "Trump-Effekt", so Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverband (DRV).

Städte schlagen Alarm

Ein neuer Begriff macht in den Messehallen die Runde: Overtourismus. Bedingt durch steigende Mobilität und billige Flüge leiden weltbekannte Tourismusdestinationen - wie Venedig, Dubrovnik und Salzburg - unter Überfüllung. Aufgrund der Touristenströme können die Urlauber, das was sie sich von der Reise versprechen -Ursprünglichkeit, Authentizität, Insider-Lokale, Ruhe und Erholung -  gar nicht mehr erleben.  Die Tragfähigkeit von Umwelt, Gesellschaft und Infrastruktur habe natürliche Grenzen, das Problem sei ernst, so Martin Buck von der Messe Berlin zum Spiegel. "Wie kann man also  regulativ eingreifen, ohne die Touristen zu vergraulen", steht im Zentrum der Debatten.

 "Lifestyle-Landwirte"

Österreich ist konstant unter den Top15 Tourismusländern der Welt vertreten. Auch auf der ITB präsentiert sich das österreichische Angebot eindrucksvoll. Gemeinsam mit 76 Partnern – darunter alle neun Landestourismusorganisationen, touristische Regionen, Städte und Leistungsträger – macht die Österreich Werbung bis 11. März das Urlaubsland für Fachbesucher und Endkunden erlebbar.Im Mittelpunkt des diesjährigen Österreich-Auftritts auf der ITB steht eine der vier neuen ÖW-Kampagnen "Österreich. Die Kunst des Entdeckens", die im Jänner in Deutschland gelauncht wurde. Lag der Fokus 2017 auf den österreichischen Gastgeberinnen und Gastgebern, begeben sich Urlauber in diesem Jahr auf die Spuren von kreativen Köpfen, Vor- und Querdenkern aus Österreich: Künstler, außergewöhnliche Hotelgastgeber, Design-Experten und "Lifestyle-Landwirte" verraten ihre Lieblingsplätze und inspirieren die Gäste, Österreich anders wahrzunehmen.

 "Die ITB verdeutlicht, wie hart der internationale Wettbewerb geworden ist", erklärt Tourismusministerin Elisabeth Köstinger beim gemeinsamen Pressegespräch mit Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrau der WKÖ-Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, und ÖW-Geschäftsführerin Petra Stolba in Berlin. 

"Tausende Destinationen kämpfen um jeden Gast und dessen Aufmerksamkeit. In Anbetracht dieser Dichte an Konkurrenz ist die Leistung der Österreich Werbung, der Landestourismusorganisationen und aller anderen Tourismuswerber Österreichs noch höher einzuschätzen", so Köstinger.

Masterplan für Tourismus

Um die Basis für eine sinnvolle und nachhaltige Weiterentwicklung des Tourismus in Österreich zu legen, gab Köstinger auf der ITB den Startschuss für die Arbeit am "Plan T – Masterplan für Tourismus". "Die letzte gesamthafte Strategie für den heimischen Tourismus stammt aus dem Jahr 2010", erinnert Köstinger. "Seit dem hat sich vieles verändert, es ist hoch an der Zeit, dass wir wesentliche Eckpunkte neu überlegen und erarbeiten. Ein ganz wesentlicher Punkt des neuen Masterplans werde daher die sinnvolle Messung von Tourismus sein. "Wir sollten uns vom monatlichen Wettlauf um irgendwelche Rekorde verabschieden. Ehrlicher wäre es, einmal im Jahr Bilanz zu ziehen und mit einem Indikatorenset offen und objektiv die Entwicklung zu diskutieren. Am besten Bund und Bundesländer gemeinsam, um dann auch die richtigen Schlüsse zu ziehen und Maßnahmen zu setzen. Die Länder in ihrem Bereich, der Bund in seinem Bereich." In die Arbeit zu diesem neuen Masterplan will Köstinger alle wesentlichen Player des Tourismus miteinbeziehen. (jw)

www.itb-berlin.de

 

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