Digitalisierung könnte zu Aus für markenunabhängige Kfz-Werkstätten führen

Kfz-Techniker und Autofahrerklubs warnen vor Datenmonopol der Fahrzeug-Hersteller.

Die Digitalisierung könnte dafür sorgen, dass markenunabhängigen Kfz-Werkstätten und Pannendiensten erhebliche Geschäftseinbußen drohen. Das berichtet der Kurier in Berufung auf den ÖAMTC und das Landesgremium des Fahrzeughandels. Es wird befürchtet, dass der Zugriff auf die wichtigsten digitalen Fahrzeugdaten und Fehlermeldungen den Herstellern vorbehalten ist.

"Die Autohersteller fahren die notwendigsten Daten, die über den On-Board-Diagnose-Zugang (OBD) laufen, auf ein Minimum herunter. Der Rest der Informationen läuft nur noch per SIM-Karte und über Funk an den Hersteller", warnt ÖAMTC-Chef Bernhard Wiesinger im Gespräch mit dem Kurier. "Künftig werden neuere Fehlercodes über den On-Board-Diagnose-Stecker nicht mehr erfasst. Wenn wir diese Informationen nicht mehr erhalten, können wir nur noch sehr eingeschränkte Pannendienste leisten."

Laut der EU-Regelung "Typgenehmigung-Rahmenrichtlinie", die derzeit novelliert wird, müsse den Werkstätten ein jedoch uneingeschränkter Zugang zu den Kfz-Daten gewährt werden. Diese Informationen werden mit speziellen Prüfgeräten, die an den OBD-Stecker angeschlossen werden, ausgelesen. Dieser Zugang werde jedoch von einigen Autobauern eingeschränkt. In Zukunft soll es sogar so sein, dass die Daten über SIM-Karten und Funk an die Hersteller übertragen werden, wodurch nur noch sie Zugang zu den Daten hätten. Dadurch könnte das Auto vom Besitzer nicht mehr in die Werkstätte seiner Wahl gebracht werden. Dies würde zu einer Monopolisierung führen, da die Fahrer gezwungen wären die Werkstätten der Hersteller aufzusuchen. (as)

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