YouTube-Smartphone in den Startlöchern

| 28.11.2017

Verstörender Kinder-Content: Verlust von Werbekunden. 

Google tüftelt Medienberichten zufolge an einem speziellen YouTube-Smartphone. Das Unternehmen hat laut Android Authority eine Umfrage in Auftrag gegeben, die Nutzer nach einem Interesse an einem Smartphone mit speziellen YouTube-Funktionen befragt. Das Gerät - 6-Zoll im 2:1-Format mit einer Auflösung von 2.160 x 1.080 Pixel - und die entsprechenden Funktionen werden in der Umfrage bereits detailliert beschrieben.

Für You Capture kann gezielt die Youtube-App aufgerufen werden, um ein Video aufzunehmen. Dafür gibt es am Gerät einen passenden Button, um das Tool zügig zu aktivieren. Eine andere integrierte Funktion nennt sich You Twist und soll erkennen, wenn der Nutzer das Smartphone auf dem Startbildschirm im Querformat hält und sofort eine Auswahl an YouTube-Videos liefern, die YouTube-App selbst muss hierzu gar nicht erst gestartet werden. Damit Besitzer eines YouTube-Smartphones den Videostreamingdienst auch unterwegs nutzen können, werde dem Bericht zufolge beim Kauf ein entsprechend großes unlimitiertes Datenvolumen kostenlos zur Verfügung gestellt.

Werber zogen ihre Budgets zurück

Unterdessen tobt eine Debatte um fragwürdige Inhalte: YouTube musste wichtige Werbebudgets von Mars, der Deutschen Bank, Adidas, Mondelez und Lidl einbüßen, die Werber zogen ihre Inserate zurück nachdem sie ihre Anzeigen neben anstößigen Kommentaren unter Videos für Kinder wiederfanden: Nun will die Google-Tochter ihre Kunden zurück erobern.

Die Broadcast-Yourself-Plattform löschte bereits rund 150000 Videos, auch wurde die Werbung bei zwei Millionen Videos und 50000 Kanälen ausgeschaltet. Dabei handelte es sich besonders um Videos die scheinbar für Kinder geeignet sind aber verstörende Inhalte bieten.

Darunter befanden sich unter anderem sexualisierte Darstellungen von Kindern, gefesselte Mädchen aber auch Bilder von Minderjährigen, die von Erwachsenen erschreckt beziehungsweise bei schmerzhaften Untersuchungen gefilmt wurden. Auch bekannte Charaktere aus Kinderserien werden in solchen Videos oft in einem sexuellen Kontext dargestellt oder gar misshandelt, nicht zuletzt häufen sich die Probleme mit pädophilen Kommentaren unter den angeblich kindergerechten Videos.

YouTube verspricht nun seinen Kinder-Content wieder in den Griff zu kriegen: So soll die Einhaltung der Richtlinien für Youtube und Youtube Kids strikter eingefordert und mit selbstlernenden Systeme ergänzt werden. Videos mit unangemessenen Kommentaren soll die Kommentarfunktion entzogen werden, Betreiber fragwürdiger Kanäle werden zukünftig den Behörden gemeldet. (red)

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