Streit um Outlets entbrennt

| 02.04.2010

Factory-Outlets rufen immer mehr Händlerverbände auf den Plan. Der Grund: Die Läden haben sich zu einem eigenständigen Vertriebskanal etabliert, der mit der Produktionsstätte nichts mehr zu tun hat.

"Die Konzerne verfolgen mit Outlet-Stores nur ein Ziel, nämlich Umsatz zu generieren. Das muss der Handel ausbaden. Dennoch sehe ich langfristig gute Chancen für Händler, weil sie mit qualitativ hochwertigen Produkten und nicht zuletzt Kundenberatung punkten können", sagt Oliver Kenn, Gesellschafter bei on tour Consulting. Dem Insider nach schaden Outlets der Marke. Da die Kunden mit der Qualität der billig in Asien produzierten Ware nicht zufrieden sind, werden sie in den Handel wechseln.

Die aktuellen Zahlen belegen den Trend zu Factory-Outlets. Laut Handelsblatt betreibt Adidas weltweit bereits mehr als 750 dieser Discount-Verkaufsstellen. Aber auch Nike ist mit rund 300 dieser Verkaufsfilialen tätig. Die Kritik an den Stores mit Wühltischcharakter kommt nicht von ungefähr. Adidas erwirtschaftet dort zehn Prozent der Umsätze. Auf diese Weise verdient man mehr als im Geschäft mit Händlern. 2010 sollen 150 neue Shops hinzukommen.

Industrie VS Einzelhandel

Europas führender Verbund von Sportfachhändlern, Intersport, sieht "jede Einzelhandelsaktivität der Industrie als Konkurrenz". Hersteller Puma rechtfertigt die Filialen damit, dass diese strategisch wichtig sind, um Muster, überschüssige Ware der Vorsaison und Artikel mit Fehlern "kontrolliert zu vermarkten".Intersport lässt dieses Argument nicht gelten, denn in den Outlet-Shops werde längst nicht nur Ware zweiter Wahl angeboten. (pta)

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