Grossnigg und Bartenstein retten Bene

| 08.06.2015

Investor auch an Konkurrent Neudoerfler beteiligt. Zusammenlegung der beiden Büromöbelhersteller nicht in Planung.

Die Aktionäre des Büromöbelherstellers Bene haben dem Einstieg der Investoren Erhard Grossnigg und Martin Bartenstein ihre Zustimmung gegeben. Über eine Kapitalerhöhung in Höhe von 18 Millionen Euro werden die beiden österreichischen Investoren mit der Grosso Holding und Bartenstein Holding in das Unternehmen einsteigen. Die Übernahme war von der Zustimmung der Kleinaktionäre von Bene abhängig, die bis zuletzt fraglich war. Die beiden Investoren hatten angeboten, für sechs bis acht Cent pro Aktie, 90 Prozent von Bene zu übernehmen. Die Kleinanleger hatten einst zwischen vier und sechs Euro pro Aktie bezahlt.

Für das Unternehmen war der Einstieg der beiden Geldgeber die letzte Rettung. Obwohl der Büromöbelhersteller im ersten Quartal 2015/16 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seinen Umsatz um zehn Prozent auf 38,5 Millionen Euro gesteigert und den Verlust vor Steuern um 1,2  auf 2,1 Millionen Euro gesenkt hatte, meldete Bene ein negatives Eigenkapital von 40,9 Millionen Euro. Die Nettofinanzverbindlichkeiten der Gruppe sanken per Ende April laut Bene gegenüber Ende Jänner um zwei Millionen auf 72,6 Millionen Euro. Die Liquidität belief sich zum Bilanzstichtag auf 7,9 Millionen Euro. Erst im April 2015 gab Bene bekannt, 127 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet zu haben sowie international 29 Arbeitsplätze zu streichen. Nach diesem erneuten Jobabbau wird Bene 850 Personen beschäftigen, rund 600 davon in Österreich. Zum Zeitpunkt des Börsengangs im Jahr 2006 waren rund 1.200 Mitarbeiter, davon 900 in Österreich, im Unternehmen beschäftigt.

Erhard Grossnigg hält mit seiner Grosso Holding 20 Prozent an der Austro Holding, in deren 100-prozentigen Besitz wiederum der Bene-Konkurrent Neudoerfler ist.  Eine Zusammenführung von Bene und Neudoerfler scheint derzeit aber nicht angedacht. „Die Überlegung wäre, in einem zweiten Schritt, vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden, dass Bene unter dieselbe Holding kommt wie Neudoerfler. Im Sinne der Chancengleichheit. Es soll keinen Gewinner oder Verlierer geben. Eine Holding, die jeweils zur Hälfte Martin Bartenstein und mir gehört“, so Grossnig gegenüber der Kronen Zeitung. (as)

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