Wiens Verwaltung soll unternehmerfreundlicher werden

| 17.11.2014

Wirtschaftskammer und Gemeinde versprechen Verbesserungen bei Beratung und Service.

Wiens Verwaltung soll unternehmerfreundlicher werden. Das war der Tenor einer gemeinsamen Pressekonferenz von Vizebürgermeisterin Renate Brauner und Wirtschaftskammer Wien (WKW)-Chef Walter Ruck. „Der Abbau des Verwaltungsaufwandes für die Wiener Unternehmen zählt zu unseren Kernaufgaben. Laut einer Umfrage unter Wiener Wirtschaftstreibenden gehört der bürokratischen Aufwand noch immer zu den größten Belastungen im unternehmerischen Alltag“, so Ruck. „Dennoch haben wir schon einiges an Verbesserungen gemeinsam mit der Stadt erreicht. Wir dürfen aber nicht auf halben Weg stehen bleiben, sondern müssen weiterhin für unsere Betriebe Erleichterungen schaffen.“

Kontinuierliche Entbürokratisierung

Um kontinuierlich auf die Erfahrungen von Wirtschaft und Industrie bei Entbürokratisierung und Verwaltungsvereinfachungen zurückgreifen zu können, hat die Stadt Wien 2011 eine Plattform für „Unternehmensfreundliche Verwaltung“ eingerichtet, in der Experten des Wiener Magistrats gemeinsam mit Wirtschaftskammer Wien und der Industriellenvereinigung Wien vertreten sind. Mit der neuen Helpline „Besser durchs Amt“ bietet die Wirtschaftskammer Wien ihren Mitgliedern eine neue Anlaufstelle für bürokratische Anliegen. „Unser Ziel ist es, dass alle Unternehmer rasch und kostenlos Hilfestellung von den Experten der WK Wien erhalten“, erklärt Ruck.

Brauner hob in diesem Zusammenhang aber auch die Fülle an Regeln hervor, bei denen Wien lediglich Bundesgesetze und Verordnungen vollziehe – hier seien die Möglichkeiten beschränkt, obwohl betroffene Unternehmen oft nicht unterscheiden können, ob es sich bei einer konkreten Auflage um eine bundesweite oder Wiener Regelung handelt.

Drei Projekte für die Zukunft

Ein wichtiges Anliegen vieler Unternehmen sei es, die Verfahren bei der Genehmigung von Betriebsanlagen zu verbessern. Mit Anfang Dezember 2014 werden die Betriebsanlagenverfahren daher nicht mehr in 19 Bezirksämtern durchgeführt, sondern konzentriert an vier Standorten: im Magistratischen Bezirksamt 1/8, im
Magistratischen Bezirksamt 10, Magistratischen Bezirksamt 12 und im Magistratischen Bezirksamt 21. Darüber hinaus sollen investitionsbereite Unternehmerinnen und Unternehmer in Zukunft noch umfassender beraten werden. Als Anlaufstelle wurden dabei so gennannte „Projektsprechtage“ in den magistratischen Bezirksämtern sowie künftig in den neuen Zentren für Betriebsanlagengenehmigungen eingerichtet. Den Gewerbetreibenden sollen dabei aus einer Hand alle für die Betriebsgründung – oder für die Veränderung des Betriebes – notwendigen Informationen angeboten werden.

Um weitere Wirtschaftshemmnisse abzubauen haben sich die Stadt Wien und WKW drei weitere Projekte vorgenommen. Einer davon ist der „Betriebsanlagen-Einreichchecker“. Dieser soll die Unternehmen onlinebasiert dabei unterstützen, bereits vor der Antragstellung zu überprüfen, ob diese vollständig und korrekt sind. Das zweite Projekt sind die „Bescheide per Email“. Bisher nutzen nur wenige Unternehmen die Möglichkeit der Onlineabwicklung und elektronischen Zustellung, obwohl Verfahren dadurch sowohl beschleunigt als auch kostengünstiger abgewickelt werden können. Hier sollen gemeinsam Verbesserungen erarbeitet werden. Projekt Nummer drei sind die „Elektronischen Rechnungen“. Bei der Stadt Wien langen bislang lediglich rund 20 Prozent der Rechnungen elektronisch ein. Anders als der Bund, der seit 1. Jänner nur noch elektronische Rechnungen akzeptiert, hat sich Wien das Ziel gesetzt, den Anteil elektronischer Rechnungen, im Austausch mit den Geschäftspartnern aus der Wirtschaft, sukzessive zu erhöhen. (as)

www.wien.gv.at

www.wkw.at

Pressegespräch WK Wien - Fotos J.Piestrzynska

Pressegespräch WK Wien - Fotos J.Piestrzynska
2014-11-14
(25 Fotos)

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