Baumarkt-Branche baut um

| 23.07.2013

"Overstored and non-productive" -  aber Garten-Segment wächst.

Dass Amazon heutzutage die meisten Bohrmaschinen verkauft, gilt schon als Binsenwahrheit in der Branche, trotzdem sind Onlineshops im österreichischen Baumarktsektor noch immer keine Selbstverständlichkeit. „Kaum einer will noch ins Geschäft fahren, nur weil es dort so viele Produkte gibt“, gibt Hanna Bomba-Wilhelmi, Geschäftsführerin des internationalen Handelsberaters RegioPlan Consulting, zu bedenken. In Baumärkten wären beispielsweise Shop-in-Shop-Konzepte von Markenartikelherstellern wie Weber Grill, Kärcher, Dyson oder Vorwerk denkbar.

Quadratmeterumsätze gehen zurück

Mit rund 870 Standorten und einer gesamten Verkaufsfläche von circa 1,57 Millionen Quadratmetern ist der österreichische Baumarktbereich nämlich bereits gesättigt. Sieht man von den vielen kleineren Lagerhaus-Standorten ab, so weist ein durchschnittlicher Baumarkt in Österreich circa 5.600 Quadratmeter auf und ist in etwa so groß wie ein kleines Fußballfeld. Die Top 5 Marktteilnehmer bauMax, Lagerhaus, Obi, Bauhaus und Hornbach beanspruchen nahezu 90% des Marktes für sich, die Quadratmeterumsätze gehen zurück. „Will man bei gleich bleibender Fläche wachsen, so bedarf es neuer Wege“, betont Bomba-Wilhelmi.

Angesichts dieser enormen Marktkonzentration drängen auch neue kleinflächige Konzepte auf den Markt, die sich den Weg zurück in die Stadt bahnen. So entwickelte beispielsweise die 3e-Gruppe, eine Vereinigung von Fachhändlern das neue Konzept i.do! für Verkaufsflächen in der Größe von circa 150 Quadratmetern. Mit einem eingeschränkten Sortiment von Werkzeugen, Gartenartikeln, Befestigungsmaterial und Haushaltszubehör möchte man in dichten Ballungszentren insbesondere in Shopping Centern expandieren.

Balkonien hat Hochkonjunktur

Von 2002 auf 2012 sind die durchschnittlichen Ausgaben der Haushalte um mehr als 70% gestiegen. Lagen sie im Jahr 2000 noch bei 156 Euro, so betrugen sie im Jahr 2012 mehr als 270 Euro. Am stärksten wuchsen dabei die Ausgaben für Pflanzen (mehr als 100%) sowie für Gartengeräte (rund 50%). (red)

www.regioplan.eu

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