Der ORF-Konzern schloss 2012 mit einem EGT von 12,6 Millionen Euro ab, die ORF-Mutter mit 0,5 Millionen Euro. Damit schrieben sowohl der ORF als auch der ORF-Konzern zum dritten Mal in Folge schwarze Zahlen. Der Konzernumsatz lag stabil bei rund 967 Millionen Euro (2011: 952 Millionen Euro). Die Erlöse aus Programmentgelten stiegen auf 595,5 Millionen Euro an (inkl. 30 Millionen Euro aus der Teilrefundierung, 2011: 584,2 Millionen Euro inkl. 50 Millionen Euro Teilrefundierung). Die Werbeerlöse beliefen sich auf 210,7 Millionen Euro (2011: 216,7 Mio. Euro). Die sonstigen Umsatzerlöse des ORF betrugen 127,0 Millionen Euro (2011: 123,3 Millionen Euro).
Die positiven Daten des ORF-Jahresabschlusses seien das Resultat des umfassenden Einsparungs- und Restrukturierungsprogramms, das der ORF in den vergangenen Jahren konsequent umgesetzt habe, lautet es in einer Aussendung. So wurde beispielsweise der Personalstand auf 3.115 Vollzeitäquivalente weiter gesenkt. (2011: 3.161 VZÄ) Gegenüber dem Stand 2007 (vor Beginn der Einsparungsprogramme) hat sich der Personalstand der ständigen Mitarbeiter im ORF um rund 600 Vollzeitäquivalente reduziert.
Heftige Kritik vom VÖP
Die angeblichen Budgetsorgen des Öffentlich Rechtlichen kann der VÖP nicht nachvollziehen: Der ORF verfüge über mehr finanzielle Mittel verfügt als er benötigt, weitere Staatszuschüsse seien weder gerechtfertigt noch notwendig, so VÖP-Vorsitzender Klaus Schweighofer in einer Aussendung. Ausuferndes Unterhaltungsprogramm und teure Imagekampagnen bestätigen den finanziellen Überfluss. Schon die Imagekampagne „ORF – Wie Wir“ wurde in der Fachwelt kritisch beurteilt und hat durch ihren hohen Werbedruck zu einem dramatischen Anstieg der Eigenwerbeausgaben des ORF geführt. „Wer sich Imagewerbung in diesem Ausmaß leisten kann, der hat eindeutig zu viel Geld“, so Corinna Drumm, Geschäftsführerin des VÖP.
Auch im Hinblick auf den Bescheid der KommAustria, der dem ORF für die On-Demand Plattform TVthek weitere Vermarktungsmöglichkeiten eröffnet (leadersnet.at berichtete), nimmt Schweighofer kein Blatt vor den Mund. Es sei EU-weit völlig einzigartig, dass einem öffentlich-rechtlichen Sender noch zusätzliche Werbemöglichkeiten eingeräumt würden. EJedenfalls sollte die Diskussion über eine zusätzliche staatliche Beihilfe aus dem Steuertopf damit vom Tisch sein, da der ORF ohnehin über weit mehr finanzielle Mittel verfügt als benötigt und ihm jetzt sogar zusätzliche Werbemöglichkeiten eingeräumt wurden.“, so Schweighofer abschließend. (red)
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