Fotos und Video vom "Tag der NÖ Industrie"
600 Gäste untermauerten Bedeutung des Industriestandortes

Zahlreiche hochkarätige Vertreter:innen aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Medien nahmen am "Tag der NÖ Industrie" im Schloss Laxenburg teil. LEADERSNET.tv fragte bei Entscheider:innen nach, welche Rolle die Industrie für den heimischen Standort und Wohlstand einnimmt und wie man Österreich wieder auf Vordermann bringen kann.

Rund 600 Gäste aus Industrie, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Medien nahmen am Mittwoch am "Tag der NÖ Industrie" im Schloss Laxenburg teil. Die Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV NÖ) nutzte die Veranstaltung, um auf die Bedeutung der Industrie für Wertschöpfung, Beschäftigung und Innovation hinzuweisen. Zuvor fand die Ordentliche Vollversammlung der Interessenvertretung statt.

Zu den Ehrengästen zählten die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, IV-Präsident Georg Knill, WKO-Generalsekretär Jochen Danninger und WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker.

"Keine Industrie, keine Zukunft"

IV-NÖ-Präsident und Gastgeber Kari Ochsner betonte in seiner Eröffnungsrede, die Veranstaltung zeige, "dass wir als IV-NÖ in Niederösterreich geschlossen auftreten und für unseren Standort kämpfen". Industriepolitik funktioniere "nicht vom Spielfeldrand aus – wir brauchen Menschen, die sich mit Herzblut engagieren, mitgestalten und Verantwortung übernehmen". Jede:r leiste mit Anwesenheit, Ideen und Engagement einen Beitrag, nur gemeinsam sei man stark. Ochsner forderte zudem dringend Reformen, etwa zur Senkung von Standortkosten bei Energie, Arbeit und Bürokratie, bessere Rahmenbedingungen für Forschung und Innovation, mehr Fachkräfte sowie eine raschere Modernisierung von Energie- und Infrastruktur. Positive Konjunktursignale dürften nicht dazu führen, Reformen weiter hinauszuschieben, warnte er: "Denn eines ist klar: keine Industrie, keine Zukunft."

Auch Hattmannsdorfer hob hervor, die Industrie bilde "das Rückgrat unserer Wirtschaft und sichert Wohlstand, Beschäftigung und Innovation – sie macht Österreich zu einem Industrieland und das soll es auch bleiben". Er sei sich der schwierigen Situation bewusst, umso mehr könne sich die heimische Industrie darauf verlassen, "dass ich ihre Interessen konsequent vertrete". Ziel sei es, die "schleichende Deindustrialisierung" zu stoppen – mit Sofortmaßnahmen für energieintensive Betriebe und strukturellen Reformen etwa im Energiebereich.

Tanner verwies auf Investitionen des Bundesheeres in niederösterreichische Unternehmen: "Wir stehen in einer Zeit, in der auch Österreich mit neuen sicherheits- und geopolitischen Herausforderungen konfrontiert ist. Gerade in Niederösterreich investieren wir stark in militärische Standorte und haben allein in den vergangenen fünf Jahren Aufträge in dreistelliger Millionenhöhe an heimische Firmen vergeben. Unser Ziel muss sein, so viel Wertschöpfung wie möglich im Land zu halten – das stärkt unsere Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze."

Österreich braucht echte wirtschaftliche Trendwende

Mikl-Leitner sagte, die Industrie stehe "unter Druck – durch hohe Energiekosten und zu viele Auflagen, Verbote und Berichtspflichten aus Brüssel und dem Bund". Niederösterreich müsse "Heimat für innovative und erfolgreiche Industriebetriebe bleiben, und dazu müssen alle ihren Beitrag leisten: Land, Bund und Europäische Union". Sie verwies auf die "Mission Nobelpreis", mit der das Land gezielt in Forschung investiere, um internationale Spitzenkräfte anzuziehen und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

IV-Präsident Knill erklärte, Österreich stehe "vor entscheidenden Monaten: Nach Jahren der Rezession braucht es eine echte wirtschaftliche Trendwende. Erste Schritte sind passiert, doch für einen Industriebooster muss mehr folgen." Österreich habe ein starkes industrielles Fundament, innovative Unternehmen und gut ausgebildete Menschen, "jetzt braucht es aber vor allem Mut – Mut zu Entlastungen bei Energie, Arbeit und Bürokratie, Mut zu echter Entbürokratisierung und Mut, die angekündigte Industriestrategie auch wirklich umzusetzen."

"Die Industrie ist im Moment niemandem egal"

Danninger nannte Industriepolitik "Zukunftspolitik" und forderte entschlossene Schritte: weniger Bürokratie, wettbewerbsfähige Energiekosten, eine schnellere Energiewende sowie Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und Fachkräfte. Ecker betonte, Niederösterreichs Industriebetriebe stünden für Innovation, Arbeitsplätze und Wohlstand. Damit sie wettbewerbsfähig bleiben, brauche es "die richtigen Rahmenbedingungen – etwa neue Finanzierungsmodelle beim Netzausbau, um Betriebe bei den Energiekosten zu entlasten, oder Maßnahmen zur Attraktivierung von Vollzeitarbeit und Arbeiten im Alter".

Laut der Industriellenvereinigung Niederösterreich erwirtschaftet die Industrie rund 30 Prozent der Wirtschaftsleistung des Bundeslandes, beschäftigt fast 190.000 Menschen und bildet derzeit etwa 2.700 Lehrlinge aus. Zwei Drittel aller F&E-Investitionen in Österreich stammen aus der Industrie. Damit sei sie "Rückgrat der Gegenwart und Treiber für die Zukunft". IV-NÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither zeigte sich mit der Veranstaltung äußerst zufrieden: "Wir haben Besucherrekord. Das ist ein klares Zeichen, dass die Industrie im Moment niemandem egal ist."

Video-Interviews

LEADERSNET.tv holte am "Tag der NÖ Industrie" neben Kari OchsnerJohanna Mikl-LeitnerWolfgang Hattmannsdorfer, Klaudia Tanner, Georg Knill, Michaela RoitherJochen Danninger und Wolfgang Ecker noch Günther Ofner, Vorstand Flughafen Wien, Kiminori Iwama, Japanischer Botschafter in Österreich, Gerhard Christiner, Vorstandssprecher & Technischer Vorstand APG, Thomas Bründl, Präsident der IV Oberösterreich, und Grünen-Chefin Leonore Gewessler vor die Kamera.

Fotos von der Veranstaltung sehen Sie in unserer Galerie.

www.niederoesterreich.iv.at

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