Hundredunderforty
Digital, effizient, nachhaltig – so denken junge Immobilienprofis Operations neu

| Julia Weninger 
| 04.05.2025

Stefan Sadleder und Caroline Aichholzer, APCOA, Lukas Pusta-Katzian, Pusta & Partner Hausverwaltung, und Simone Rongitsch, Pocket House, zeigen, wie moderne Immobilienbewirtschaftung heute funktioniert. 

Die Initiative HUNDREDUNDERFORTY – ins Leben gerufen von LEADERSNET und #TheREAL100 – rückt das ganze Jahr über junge Visionär:innen, Talente und Macher:innen der Immobilienwirtschaft ins Rampenlicht. In jeder Ausgabe unseres Magazins widmen wir uns einem Abschnitt des Immobilien-Lebenszyklus – diesmal steht der Bereich "Operations" im Fokus.

Vier Persönlichkeiten, die in dieser Kategorie im Vorjahr durch ihre Expertise, Innovationskraft und Praxisnähe überzeugen, geben exklusive Einblicke: Stefan Sadleder und Caroline Aichholzer von APCOA, Lukas Pusta-Katzian von Pusta & Partner Hausverwaltungs GmbH sowie Simone Rongitsch, Gründerin von Pocket House. Sie sprechen über smarte Tools, ESG in der Praxis und ihre Strategien für eine effiziente, nachhaltige Immobilienbewirtschaftung.

Die aktuelle Auswahlphase ist bereits abgeschlossen: Die Anmeldefrist für HUNDREDUNDERFORTY 2025 endete am 30. April 2025, die Jury-Sitzung findet am 8. Mai statt – bevor am 22. Mai 2025 bei der Award Ceremony im Wiener Volksgarten die neuen #REAL100 offiziell ausgezeichnet werden. Die Auswahl erfolgt in einem zweistufigen Verfahren durch Branchenvertreter:innen, Fachverbände wie ÖVI Young Professionals, VÖPE Next, FORE sowie namhafte Bildungspartner und Sponsoren.

Nachhaltigkeit als strategische Basis

Für Stefan Sadleder, Managing Director Austria & Switzerland bei APCOA Austria GmbH, ist klar: "Nachhaltigkeit und Energieeffizienz spielen eine zentrale Rolle in APCOAs langfristiger Bewirtschaftungsstrategie für Parkhäuser und Parkflächen." Als zentrales Projekt nennt er das Urban-Hubs-Konzept, mit dem Parkhäuser zu multifunktionalen Mobilitätszentren umgebaut werden – inklusive E-Ladestationen, Mikro-Depots und Sharing-Angeboten. Für dieses Konzept wurde APCOA 2024 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Transportinfrastruktur ausgezeichnet.

Auch Caroline Aichholzer, Director Operations bei APCOA, betont: "Wir sind in der Regel nicht Eigentümer der Immobilien, jedoch tragen wir als Betreiber eine Verantwortung für ressourcenschonende Prozesse und einen nachhaltigen Betrieb." Die Maßnahmen reichen von energieeffizienter LED-Beleuchtung und intelligenter Steuerung bis hin zu nachhaltigen Reinigungskonzepten und dem aktiven Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität.

Lukas Pusta-Katzian von der Pusta & Partner Hausverwaltungs GmbH argumentiert ähnlich: "Immobilien sind Wertanlagen für Generationen, und genau in diesem Horizont muss auch gedacht werden." Er sieht sich zunehmend mit regulatorischen Anforderungen konfrontiert, weshalb sein Unternehmen aktiv auf Eigentümer:innen zugeht, um nachhaltige, wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen zu erarbeiten. Wo umfassende Systeme nicht möglich sind, setzt man auf internes Benchmarking über alle Objekte hinweg, um Potenziale zu erkennen und gezielt Maßnahmen zu setzen.

Auch Simone Rongitsch, Gründerin von Pocket House, verfolgt einen konsequent ESG-orientierten Ansatz. "Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind zentrale Bestandteile in unseren Produktentwicklungen." Gemeinsam mit Kunden entwickelt ihr Unternehmen Standortökosysteme, integriert intelligente Hardware und schafft durch Echtzeit-Datenzugang über die Pocket Tools ein hohes Maß an Transparenz im Alltag. Ihr Anspruch: Digitalisierung soll nicht nur verwalten, sondern auch Bewusstsein schaffen.

Digitale Tools als Rückgrat der Bewirtschaftung

Digitalisierung ist für alle vier Gesprächspartner:innen längst keine Zukunftsvision mehr, sondern tägliches Handwerkszeug. "APCOA setzt auf verschiedene digitale Lösungen im Parkraum-Management", so Stefan Sadleder. Besonders die Plattform APCOA FLOW, die ticketloses Parken per Kennzeichenerkennung ermöglicht, habe sich europaweit durchgesetzt – an mehr als 13.000 Standorten. Ergänzt wird das Angebot durch Smart-Parking-Systeme, Sensorik und digitales Verkehrsmanagement, was nicht nur Prozesse vereinfacht, sondern auch Wartezeiten reduziert.

Caroline Aichholzer ergänzt: "Digitale Parklösungen ermöglichen eine kontaktlose Ein- und Ausfahrt, was den Betrieb flexibler und wartungsärmer macht." Cloudbasierte Systeme liefern in Echtzeit Daten zu Auslastung, Technik und Zahlungsflüssen. Störungen werden automatisch erkannt, priorisiert und bearbeitet – das spart Personalressourcen und schafft Transparenz.

Auch bei Pusta & Partner ist die Digitalisierung tief integriert: "Unsere Bewirtschaftung und sämtliche Workflows sind vollständig digitalisiert", sagt Lukas Pusta-Katzian. Vom Ticketing über Versicherungsabwicklung bis hin zu automatisierten Kundenreportings läuft alles zentralisiert. Für komplexe Objekte nutzt das Unternehmen digitale Zwillinge, die externe Planungen beschleunigen. Als besonderes Tool hebt er das hauseigene KI-System "Kown.Tron 2.0" hervor: ein intelligenter Assistent, der Objektwissen, rechtliche Fragen und Prozesswissen auf Abruf bereitstellt – sogar Versammlungsprotokolle lassen sich automatisch generieren.

Simone Rongitsch beschreibt Pocket House als digitale Gebäudefernbedienung. "Unsere zentrale Plattform ermöglicht individuelle Lösungen – vom Mieter-Chat über Paketbox-Management bis zur Integration smarter Infrastruktur." Seit über sieben Jahren sind die Tools im Einsatz. Viele Kund:innen bringen neue Anwendungsfälle ein, die das Unternehmen mit digitalen Modulen ergänzt – eine Art "co-kreative Weiterentwicklung".

Vorausschauend statt reaktiv

Steigende Energie- und Reparaturkosten stellen alle Bewirtschafter:innen vor neue Herausforderungen. APCOA setzt daher, so Sadleder, auf präventive Wartung und moderne, wartungsarme Technik. "Ein internes 24/7-Team führt regelmäßige Kontrollen durch, um Mängel frühzeitig zu erkennen." LED-Systeme mit 57 % weniger Stromverbrauch und längerer Lebensdauer senken Kosten signifikant. Auch Skaleneffekte durch zentralisierte Technikverwaltung helfen beim Sparen.

Caroline Aichholzer betont zusätzlich die Bedeutung digitaler Wartungspläne: "Diese identifizieren frühzeitig Abnutzungserscheinungen und ermöglichen rechtzeitiges Eingreifen." Die Auswahl langlebiger Komponenten schon bei der Ausstattung sei ebenso Teil der Strategie.

Bei Pusta & Partner werden die Instandhaltungsmaßnahmen jährlich gemeinsam mit Eigentümer:innen in einem strukturierten Maßnahmenplan definiert. "Wir denken vorausschauend und berücksichtigen schon bei Sanierungen mögliche Erweiterungen oder spätere Nachrüstungen", so Lukas Pusta-Katzian. Ein internes Benchmarking über alle Objekte sorgt zudem für kontinuierliche Effizienzsteigerung – das Ergebnis: spürbar niedrigere Betriebskosten als im Marktdurchschnitt.

Auch Pocket House bietet konkrete Lösungen. "Wir integrieren aktuell eine Echtzeit-Darstellung relevanter Gebäudedaten in unsere Plattform", berichtet Simone Rongitsch. Schäden oder Reinigungsbedarf können per App gemeldet, automatisiert als Ticket erfasst und direkt in die Hausverwaltungssoftware eingespeist werden. Der Vorteil liegt auf der Hand: "Solche Tools wirken vorbeugend, verhindern teure Folgeschäden, verkürzen Reaktionszeiten und sparen langfristig Kosten."

www.hundredunderforty.at

www.apcoa.at

www.pusta-partner.at

www.pockethouse.at

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