Crif-Analyse
Ältere Österreicher zunehmend im Visier von Cyberkriminellen

| Redaktion 
| 29.04.2025

Eine aktuelle Analyse zeigt, dass viele betroffene Nutzer:innen in der Altersgruppe über 50 zu finden sind. Außerdem fallen zunehmend auch geschäftliche Accounts Datenmissbrauch zum Opfer.

Laut aktuellem Cyber Report des Informationsdienstleisters Crif wurden weltweit über 2,08 Millionen Warnmeldungen zu gestohlenen Daten im Dark Web registriert. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg von 15,4 Prozent. Im Open Web, dem sichtbaren Teil des Internets, brachen die Zahlen hingegen um 27 Prozent ein. Die Analyse zeigt, dass sich die Cyberangriffe zunehmend ins Verborgene verlagern und dass die digitale Bedrohung präsenter denn je, nur eben deutlich schwerer zu erkennen ist.

Komplexe Angriffsformen und Sicherheitslücken

Die Analyse zeigt aber auch, dass Österreich im internationalen Vergleich weniger stark von Cyberangriffen betroffen ist als andere Länder. Österreich landet im weltweiten Ranking auf Platz 29, wenn es um bei Datenlecks oder Hackerangriffen abgegriffene E-Mail-Adressen geht, und auf Platz 57 beim Diebstahl von Kreditkartendaten.

Besorgniserregend ist aber die Tatsache, dass die Angriffe immer gezielter und vielschichtiger werden. Dadurch nehmen die Risiken für Nutzer:innen spürbar zu. Ins Visier von Cyberkriminellen geraten zunehmend vor allem ältere Generationen. Laut der Analyse zählen in Europa Personen zwischen 51 und 60 Jahren sowie über 60 Jahren zu den am meisten betroffenen Nutzer:innen. Im gleichen Atemzug steigt aber auch die Komplexität der Angriffe und reicht von klassischem Phishing über Smishing bis hin zu Deepfake-Technologien. Weiter auf dem Vormarsch sind auch sogenannte "Stealer-as-a-Service"-Modelle, mit denen sensible Daten im großen Stil gesammelt werden.

"Cyberangriffe werden immer raffinierter – sowohl in ihrer technischen Ausführung als auch in der gezielten Ansprache der Betroffenen. Durch den Einsatz von KI und die Verknüpfung mit persönlichen Daten steigen die Risiken erheblich. Gerade deshalb braucht es ein starkes Bewusstsein für diese Entwicklungen, geeignete Schutzmaßnahmen und ein kontinuierliches Monitoring", sagt Anca Eisner-Schwarz, Geschäftsführerin von Crif Österreich.

Ein weiteres alarmierendes Detail

Ein Detail, das noch immer vorherrscht und alarmierend ist, ist, dass hierzulande nach wie vor simple Zahlenfolgen wie "123456" oder "123456789" sowie leicht zu tippende Tastaturmuster wie "qwerty" zu den am häufigsten im Darknet gefundenen Passwörtern zählen. Weit verbreitet sind aber auch Begriffe wie "password". "Die nachlässige Wahl einfacher Passwörter zeigt, wie viel Aufholbedarf es beim Bewusstsein für digitale Sicherheit gibt. Aber Prävention beginnt bei den Grundlagen", so Eisner-Schwarz.

Bedrohung für Geschäftsaccounts

Unter Druck geraten aber auch zunehmend Unternehmen. Im Darknet finden sich immer häufiger Kombinationen aus Benutzername und Passwort, vielfach in Verbindung mit beruflichen Accounts. Das Risiko steigt damit für gezielte Angriffe auf Mitarbeitende und Unternehmenssysteme.

Parallel dazu verlagert sich der Fokus beim Diebstahl von Kreditkartendaten immer stärker nach Europa. Während Nordamerika einen starken Rückgang verzeichnet, ist der Anteil Europas an weltweit entwendeten Kreditkartendaten im Vergleich zum Vorjahr um fast 94 Prozent gestiegen.

Vor diesem Hintergrund unterstützt Crif Partnerunternehmen mit unterschiedlichen Lösungen. "Oft wissen Betroffene nicht, dass ihre Daten überhaupt gefährdet sind – oder welche Folgen das haben kann. Unsere Aufgabe ist es, hier rechtzeitig Hinweise zu geben und Orientierung zu schaffen", sagt Anca Eisner-Schwarz abschließend.

www.crif.at

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