Fotos der Pressekonferenz
Bipa rückt Frauengesundheit ins Zentrum der Debatte

Eine österreichweite Studie bringt Aufschluss über Wissenslücken, Schamgrenzen und die Auswirkungen sozialer Tabus auf das Wohlbefinden von Frauen. Mit der neuen Initiative "Ehrlich gesagt" schafft die Drogerie erstmals gezielt Raum für Dialog und will damit einen gesellschaftlichen Wandel anstoßen.

Rund vierzig Prozent der Österreicher:innen wissen nicht, wie lange ein weiblicher Zyklus dauert. Fast ein Viertel glaubt, dass Sport Menstruationsbeschwerden verschärft. Diese Zahlen stammen nicht aus einer Schulumfrage, sondern aus einer aktuellen, repräsentativen Studie des Drogeriefachhändlers Bipa. In Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Marketagent wurden im Frühjahr 2025 über 1.500 Menschen befragt – mit teils ernüchterndem Ergebnis.

Vor allem Männer schneiden im Wissenstest deutlich schlechter ab: Während lediglich 24 Prozent der Frauen nicht wussten, wie lange der Menstruationszyklus im Durchschnitt dauert, liegt dieser Anteil bei den Männern bei über 55 Prozent. Besonders markant: Jeder fünfte Mann war sich "absolut sicher", dass die durchschnittliche Dauer von 21 bis 35 Tagen nicht stimmen könne – ein Zeichen dafür, wie fest sich Fehlinformationen halten. Auch bei der Endometriose – einer der häufigsten chronischen Unterleibserkrankungen – gaben über fünfzig Prozent der Männer an, gar nicht zu wissen, was die Krankheit auszeichnet. Frauen zeigten sich hier deutlich informierter, wenngleich auch bei ihnen fast ein Viertel keine klare Antwort geben konnte.

Ähnlich verhält es sich bei der Menopause: Während ältere Frauen mehrheitlich über Symptome, Therapien und psychische Auswirkungen Bescheid wissen, bleibt der Wissensstand bei Männern durch alle Altersgruppen hindurch gleich niedrig. Gender-Medizin – also geschlechtsspezifische Unterschiede in Diagnose und Behandlung – halten sechzig Prozent der Frauen für relevant, bei Männern liegt der Anteil merklich darunter. Und auch das Interesse selbst ist ungleich verteilt: 88 Prozent der Frauen, aber nur etwa die Hälfte der Männer bekundet überhaupt ein grundsätzliches Interesse an Frauengesundheit.

Zahlen, die zum Nachdenken anregen

Auch das psychische Wohlbefinden ist stark von Tabus betroffen: Jede vierte Frau gibt an, dass es ihr derzeit psychisch schlecht geht. Bei jungen Menschen zwischen 14 und 29 Jahren sind es sogar dreißig Prozent. Knapp vierzig Prozent derer, die keine Gesprächspartner:innen haben, schätzen ihre mentale Gesundheit als schlecht ein – bei jenen mit vertrauten Bezugspersonen sind es nur neunzehn Prozent. Besonders auffällig: Nur ein Drittel der Frauen spricht mit dem Partner über frauenspezifische Gesundheitsfragen, am Arbeitsplatz ist das Thema für über neunzig Prozent tabu. Zudem glaubt etwa jeder Zweite, dass wichtige Informationen zur Frauengesundheit schwer zugänglich oder schwer verständlich seien.

Neue Kampagne will Tabus brechen

Als Reaktion auf diese Erkenntnisse hat Bipa die Initiative "Ehrlich gesagt" ins Leben gerufen – eine Kampagne, die auf gesellschaftliche Dialoge rund um Frauenthemen setzt. "Wir wollen nicht belehren oder provozieren, sondern diskutieren", so Eva Paschinger, Sprecherin der Kampagne und gewerberechtliche Geschäftsführerin für Medizinprodukte bei Bipa. Die Aktion machte auf Belastungen aufmerksam, über die bislang kaum gesprochen wird, etwa auf die psychische Überforderung junger Frauen, die Doppelbelastung von Familie und Beruf oder den gesellschaftlichen Druck auf das Körperbild. "Darüber reden hilft", betont Paschinger und verweist auf eine zentrale Erkenntnis der Studie: Wer über sein körperliches und seelisches Wohlbefinden sprechen kann, bewertet seine mentale Gesundheit signifikant besser.

Der Austausch über Frauengesundheit findet dabei vorwiegend im privaten Rahmen statt – vor allem mit Freundinnen und Gynäkolog:innen. Der Arbeitsplatz hingegen bleibt ein Tabufeld. Nur neun Prozent der Befragten geben an, hier über Menstruation, Menopause oder mentale Belastung zu sprechen.

Kostenlose Periodenprodukte für alle Mitarbeiter:innen

Bipa sieht die Enttabuisierung dementsprechend als Auftrag, weswegen alle Mitarbeiter:innen seit April Gutscheine für kostenlose Periodenprodukte bekommen – Männer inklusive (LEADERSNET berichtete). "Es geht nicht nur um finanzielle Entlastung", sagt Bipa-Geschäftsführer Markus Geyer. "Wir wollen das Thema auch unter Kolleg:innen normalisieren." Die Studie zeigt: Ein Drittel der Frauen spricht mit dem Partner über ihre Beschwerden, bei Männern sind es noch weniger. Zwar geben viele Männer an, emotionale Stütze zu sein – doch echte Kommunikation findet oft nicht statt. Für Geyer ist klar: "Frauengesundheit geht uns alle an, auch uns Männer." Dementsprechend bekommen auch alle männlichen Mitarbeiter die Gutscheine, denn "es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, über Binden und Tampons Bescheid zu wissen und diese für weibliche Familienmitglieder zu besorgen", so der Bipa-Geschäftsführer.

Neben Informationsmaterialien und Online-Content plant Bipa auch Webinare, Workshops und Community-Angebote, um Raum für Erfahrungsaustausch zu schaffen. Das langfristige Ziel: Gesundheitskompetenz fördern, Scham abbauen, gesellschaftliche Debatten anregen. Dabei geht es auch um eine neue Sprache: "Frauengesundheit muss aus dem Elfenbeinturm der Wissenschaft herauskommen", sagt Gender-Medizin-Expertin Miriam Hufgard-Leitner vom AKH Wien. Unverständliche Fachbegriffe, widersprüchliche Informationen und mangelnde Erfahrungsberichte seien zentrale Hürden für viele Frauen.

KEYaccount/LEADERSNET war bei der Presseveranstaltung im 25Hours Hotel in Wien dabei. Alle Fotos vom Event finden Sie hier.

www.bipa.at

www.marketagent.com

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