Vor einigen Tagen haben die ÖBB ihre sogenannte "Nichtfinanzielle Erklärung", den Nachhaltigkeitsbericht, in dem der Konzern einen umfassenden Einblick in die Nachhaltigkeitsperformance des Jahres 2024 gibt, vorgestellt. Das sind die Ergebnisse.
CO₂-Ersparnis
2024 haben die ÖBB insgesamt rund 4,2 Millionen Tonnen CO₂ erspart. Das ist in etwa so viel, wie 2,1 Millionen Autos mit Verbrennermotor durchschnittlich in einem Jahr beim Fahren ausstoßen.
"Mit unseren Klimazielen, unseren Initiativen, aber vor allem unseren Produkten tragen wir wesentlich dazu bei, dass sich die Mobilität und Wirtschaft in Österreich, aber auch in Europa zunehmend klimaneutral entwickelt. Schon heute leisten wir als ÖBB tagtäglich unseren Beitrag für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Mobilität und Logistik in Österreich und Europa", sagt ÖBB CEO Andreas Matthä.
"Die ÖBB gestalten nicht nur die Mobilität der Zukunft entscheidend mit, sondern sind gleichzeitig Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Mit dem weiteren Ausbau des Angebots sowie innovativen Projekten leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele und bringen die Menschen schneller und komfortabler von A nach B", so Peter Hanke, Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur.
Pflanzenöl und Abfallfett
Laut dem Unternehmen ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß, dass, wenn man mit einem ÖBB-Zug fährt, man in einem elektrisch betriebenen Fahrzeug sitzt. Denn mehr als 90 Prozent aller ÖBB Verkehre auf der Schiene werden schon jetzt elektrisch angetrieben, so das Unternehmen. Die ÖBB wollen aber in Zukunft die Dekarbonisierung weiter vorantreiben, indem sie den Dieseleinsatz noch weiter reduzieren bzw. Diesel ersetzen wollen. Das soll sowohl bei Bahn als auch bei Bus erfolgen. In Zukunft sollen dafür HVO-Treibstoffe (Hydrotreated Vegetable Oil = Biokraftstoff aus Pflanzenölfraktionen sowie Abfallfett- und Reststofffraktionen) als Brückentechnologie eingesetzt werden. Dabei sollen direkte Treibhausgas-Emissionen zur Gänze vermieden werden, Emissionen aus der Herstellung des Treibstoffs fallen aber an.
Erste Agri-Photovoltaikanlage
Der Bahnstrom der ÖBB stamme bereits seit 2018 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen, bis 2030 will der Konzern den Eigenversorgungsgrad auf 80 Prozent steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, spielt die erste Agri-Photovoltaikanlage Österreichs für Bahnstrom, die aktuell im Kärntner Thalsdorf errichtet wird, eine entscheidende Rolle.
In Zukunft soll sie mit einer Modulfläche von rund sechs Hektar einen Jahresertrag von rund 15 GWh an 100 Prozent erneuerbarer Energie erbringen. Laut der ÖBB soll das in etwa 3.800 Fahrten mit dem Railjet von Wien nach Salzburg entsprechen.
Gleichbehandlung und Chancengleichheit
2024 erfolgte erstmals zur Sicherstellung einer genderneutralen Gehaltspolitik die gesamthafte Erhebung des Gender-Pay-Gaps im In- und Ausland gemäß EU-Vorgaben. Das Ergebnis zeigt, dass die Grundgehälter im gesamten ÖBB Konzern einen Unterschied von 4,6 Prozent zwischen männlichen und weiblichen Mitarbeiter:innen aufweisen. Zudem wurde das ursprünglich für 2026 angepeilte Ziel von konzernweit über 17 Prozent Frauenanteil laut dem Konzern 2024 erreicht. Außerdem wird jede fünfte Führungsposition im ÖBB Konzern von einer Frau ausgeführt.
Klimaneutraler Konzern bis 2050
Mit der "Nichtfinanziellen Erklärung" 2024 des ÖBB Konzerns wurde auch der sogenannte Übergangsplan für den Klimaschutz präsentiert und verabschiedet. Dabei geht es um eine Weiterentwicklung der im Jahr 2019 veröffentlichten ÖBB Klimaschutzstrategie hin zu einer europäischen standardisierten Berichtsvorgabe. Die ÖBB setzen sich zum Ziel, bis 2050 "Net-Zero" für den gesamten Konzern (In- u. Ausland) zu erreichen. Dazu sollen die Treibhausgas-Emissionen um 90 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2022 reduziert und Restemissionen ausgeglichen werden.
www.oebb.at
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